Fundamentprobleme im Altbau? So gehen Sie vor
Sollten Sie auf Fundamentprobleme in Ihrem Altbau stoßen, ist es wichtig, strukturiert und sorgfältig vorzugehen, um langfristige Schäden zu vermeiden. Hier sind die Schritte, die Sie beachten sollten:
1. Erkennung der Problemanzeichen:
- Überprüfen Sie sichtbare Risse im Mauerwerk, die sich verschieben oder vergrößern.
- Achten Sie darauf, ob der Fußboden uneben ist oder ob sich Objekte bewegen, ohne angestoßen zu werden.
- Kontrollieren Sie feuchte Stellen, die auf aufsteigende Feuchtigkeit hinweisen.
2. Gutachter und Ursachenanalyse:
- Beauftragen Sie einen unabhängigen Gutachter oder Statiker. Dieser nimmt Proben vom Fundament und dem darunterliegenden Boden und kann genau bestimmen, welche Schäden vorliegen und wodurch diese verursacht werden.
- Beachten Sie, dass die Kosten für ein umfassendes Gutachten im mittleren vierstelligen Bereich liegen können.
3. Kostenkalkulation und Planung:
Lassen Sie sich die zu erwartenden Kosten für die Sanierung detailliert von Fachfirmen aufschlüsseln. Die Materialkosten sowie die eigentlichen Sanierungsarbeiten können wesentlich variieren, abhängig von den benötigten Maßnahmen.
4. Maßnahmen zur Stabilisierung:
- Je nach Art der Schäden gibt es verschiedene Methoden zur Stabilisierung und Verstärkung des Fundaments:
- Betonpfähle oder Mikropfähle: Diese werden in tragfähige Erdschichten gebohrt und stützen das Fundament zusätzlich.
- Injektionen: Ein Kunstharz oder spezieller Injektionsmörtel kann in den Boden gepresst werden, um die Tragfähigkeit zu erhöhen.
- Drainagesysteme: Wenn Feuchtigkeit das Problem ist, kann eine Drainage um das Fundament gelegt werden, um das Wasser abzuleiten.
5. Arbeiten durch Fachfirmen durchführen lassen:
Fundamentarbeiten sind hochspezialisierte Eingriffe, die von erfahrenen Fachleuten durchgeführt werden müssen. Fehler können schwere Schäden nach sich ziehen, bis hin zu einem möglichen Abriss des Gebäudes.
6. Nachbereitung und Überwachung:
Nach der Sanierung sollten Sie das Gebäude weiterhin genau beobachten. Achten Sie auf neue Risse oder Senkungen und holen Sie bei Bedarf erneut einen Gutachter hinzu, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen erfolgreich waren.
Indem Sie diesen strukturierten Ansatz befolgen, können Sie sicherstellen, dass Ihr Altbau den notwendigen Halt erhält und langfristig sicher bleibt.
Möglichkeiten der Fundamentsanierung
Die Wahl einer geeigneten Methode zur Fundamentsanierung hängt vom Zustand des Fundaments und den spezifischen Gegebenheiten vor Ort ab. Hier sind einige der häufigsten Techniken zur Sanierung eines Fundaments im Altbau:
Injektionstechniken:
Injektionstechniken sind oft eine wirksame Lösung, wenn das Fundament instabil ist oder zusätzlich belastet wird. Spezielle Harze oder Injektionsmörtel werden in den Baugrund eingebracht, um diesen zu verdichten und das Fundament zu stabilisieren.
- Harzinjektionen: Spezielle Harze werden in den Untergrund injiziert, um Hohlräume zu füllen und den Boden zu stabilisieren. Dies kann auch dazu verwendet werden, das Fundament wieder auf das ursprüngliche Niveau anzuheben.
- Mörtelinjektionen: Diese Methode eignet sich besonders bei Setzungen oder Bodenabsenkungen. Injektionsmörtel wird in den Baugrund gepresst und verfestigt diesen, was die Tragfähigkeit erhöht.
Verbreiterung und Unterfangung:
Diese Techniken werden angewandt, wenn zusätzliche Lasten auf das bestehende Fundament wirken, beispielsweise durch einen Anbau oder eine Aufstockung des Gebäudes.
- Fundamentunterfangung: Dabei wird das bestehende Fundament abschnittsweise freigelegt und nachträglich untergraben, um es zu verstärken. Die neuen Bauteile werden meist aus Stahlbeton gefertigt.
- Fundamentverbreiterung: Die Breite des Fundaments wird vergrößert, um die Lasten auf eine größere Fläche zu verteilen. Dies kann durch das Anfügen von neuen Betonabschnitten an die Seiten des bestehenden Fundaments geschehen.
Mikropfähle:
Für schwer zugängliche Bereiche oder bei besonderen Bodenverhältnissen sind Mikropfähle eine mögliche Lösung. Diese schmalen Stahlbetonpfähle werden tief in den tragfähigen Untergrund gebohrt und übernehmen die Lasten des Gebäudes.
Plattenfundamente:
Bei stark beschädigten oder nicht mehr tragfähigen Fundamenten kann eine neue Stahlbetonplatte gegossen werden. Diese Methode verteilt die Last des Gebäudes gleichmäßig auf eine größere Fläche und erhöht die Gesamtstabilität.
Systematische Abdichtung:
Wenn Feuchtigkeit zum Problem wird, sind gezielte Abdichtungsmaßnahmen notwendig, um das Fundament vor weiteren Wasserschäden zu schützen.
- Außenabdichtung: Eine wasserdichte Schicht wird an der Außenseite des Fundaments angebracht, um das Eindringen von Bodenfeuchtigkeit zu verhindern.
- Innenabdichtung: Diese Maßnahme wird meist angewendet, wenn eine äußere Abdichtung nicht möglich ist. Dabei kommen spezielle Sperrschichten im Inneren der Mauern zum Einsatz, um aufsteigende Feuchtigkeit zu blockieren.
Indem Sie eine dieser bewährten Methoden zur Fundamentsanierung wählen, können Sie die Stabilität und Langlebigkeit Ihres Altbaus nachhaltig gewährleisten. Holen Sie sich auf jeden Fall fachmännischen Rat, um die beste Lösung für Ihre spezifischen Gegebenheiten zu finden.