Welches Fundament braucht ein Fachwerkhaus?
Grundlegend sind Fundamente unter herkömmlichen Häusern und Fachwerkhäuser vergleichbar. Beim Betonieren beziehungsweise Giessen kann Streifenfundament oder eine Fundamentplatte gegründet werden. Die Fachwerkwand wird später wie normales Mauerwerk auf den Fundamentsockel gesetzt. Als frostsichere Tiefe sollte eine Fundamenttiefe von achtzig Zentimeter nicht unterschritten werden.
Was ist beim Fundament für das Fachwerkhaus zu beachten?
Das Fundament für einen Fachwerkbau muss helfen, Feuchtigkeit für den Schwellbalken beziehungsweise die Schwelle aus Holz kein Problem werden zu lassen. Da aus Beton und Erdreich immer Feuchtigkeit aufsteigt, sind zwei Besonderheiten zu beachten:
1. Zwischen Fundamentsockel und Holz muss eine Feuchtigkeitssperre gegen aufsteigendes Wasser eingebracht werden.
2. Der Schwellbalken sollte genug Abstand vom Erdboden haben. Empfehlenswert sind ab etwa zwanzig Zentimeter.
3. Der Schwellbalken sollte vor Spritzwasser geschützt werden (beispielsweise mit einer außen angebrachten und hinterlüfteten Blende).
Wie kann das Fundament vom Fachwerkhaus saniert werden?
Ein altes Fundament kann bis zur Unterkante durch Aushub freigelegt werden. Dann wird abschnittsweise tiefer ausgehoben und eine sogenannte Unterfangung in Form einer Wand untergebaut. Auf diese Weise kann beispielsweise eine Gründung zu Frostsicherheit vertieft werden. Diese Methode funktioniert nur bei Streifenfundamenten.
Sollte das Fundament mürbe geworden sein, kann der Sockel abschnittsweise erneuert werden. Gegebenenfalls kann ein Fachbetrieb für Fachwerksanierung das Fachwerk mit einer Winde anheben. Auf jeden Fall muss ein Statiker jeden Eingriff am Fundament beurteilen.
Kann das Fundament unter Fachwerk komplett erneuert werden?
Nach einer kompletten Entkernung des Fachwerkhauses kann mit hydraulischen Kränen das Fachwerk vollständig angehoben werden. Vorher muss das Tragwerk auf defekte Bauteile durchsucht werden, die ausgetauscht oder repariert werden müssen. Sollte das alte Fundament aus Steinen bestehen, ist es ratsam, das neue Fundament in gleicher Art auszuführen und nicht auf Beton umzusteigen. Generell gilt, dass bei baulichen Eingriffen aus statischen Gründen möglichst nah an der Originalkonstruktion geblieben werden sollte.