Kostenbeispiel: Fundament fürs Gartenhaus
Beispielsituation:
- Gartenhaus 4 x 5 m, solide Ausführung
- durchgehende Bodenplatte
- unproblematische Bodenbeschaffenheit
- gute Zugänglichkeit des Arbeitsortes
Posten | Preis |
---|---|
Bodenplatte | 1.600 EUR |
Erdarbeiten | 620 EUR |
Gesamtkosten | 2.220 EUR |
pro m² | 111 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Fundamentart
- Bodenbeschaffenheit
- Zugänglichkeit
- Zusätzliche Arbeiten
Fundamentart
Gartenhäuser benötigen einen stabilen, tragenden Untergrund, damit sie im Lauf der Zeit nicht einsinken. Die Art und Ausführung des Fundaments hängt dabei immer vom Gewicht des Gartenhauses ab. Möglich sind:
- Gehwegplatten / Waschbetonplatten
- Punktfundamente
- Streifenfundamente
- ein gegossenes Fundament (Bodenplatte)
- eine eigens angelegte Pflasterfläche
- Bodenrahmenträger-Fundamente
- Erdanker- Fundamente
Gehwegplatten / Waschbetonplatten. Für sehr kleine und leichte Gartenhäuser oder Geräteschuppen eignen sich oft einfache Fundament aus Waschbetonplatten, das in einem einfachen Sandbett verlegt wird.
Die Kosten liegen dabei gewöhnlich [strong]zwischen 3 und 8 EUR pro Platte/strong], umgerechnet bei etwa 15 – 30 EUR pro m². Die Arbeitskosten bei Ausführung durch den Fachbetrieb schwanken je nach erforderlichen Nebenarbeiten, Eigenleistungen sind in diesem Fall aber fast immer problemlos möglich.
Punktfundament. Genau genommen stellt auch ein Fundament aus Gehwegplatten bereits ein Punktfundament dar, ein „echtes“ Punktfundament wird allerdings aus Beton gegossen, bewehrt und – bei sandiger Bodenbeschaffenheit – auch mit einer Schalung gestützt. Für eine frostsichere Gründung sind Tiefen von mindestens 80 cm erforderlich. Punktfundamente sind sehr setzungsempfindlich und dennoch sehr aufwendig zu errichten, weshalb sie eine eher weniger empfehlenswerte Lösung darstellen.
Die Kosten richten sich nach der Anzahl und der Größe der Fundamentpunkte (30 x 30 cm bis 50 x 50 cm sind üblich), sowie stark nach dem individuellen Aufwand beim Errichten.
Streifenfundament. Anders als bei einer durchgehenden Bodenplatte werden bei Streifenfundamenten nur einzelne Fundamentstreifen gegossen. Der Aufwand für die Errichtung der Einzelfundamenterist allerdings in der Praxis so hoch, dass die Kosten in vielen Fällen vergleichbar zu denen einer durchgehenden Bodenplatte oder oft auch darüber liegen. Mehr zu den Kosten erfahren Sie in unserem Artikel Streifenfundament: Kosten.
ein gegossenes Fundament (Bodenplatte). Eine herkömmliche Bodenplatte, wie sie auch beispielsweise als Fundament für eine Garage verwendet werden, stellt eine stabile Art der Fundamentkonstruktion mit sehr hoher Tragfähigkeit dar. Bei vielen leichteren Gartenhäusern ist solcher Aufwand aber nicht nötig.
Die Kosten bewegen sich gewöhnlich zwischen 80 und 150 EUR pro m², dazu kommen die Kosten für die notwendigen Erdarbeiten, die sich je nach individuellem Aufwand und Bodenbeschaffenheit gewöhnlich zwischen 20 und 40 EUR pro m² bewegen. Mehr zu den Kosten erfahren Sie in unserem Artikel Bodenplatte Garage: Kosten.
Pflasterfläche. Auch Pflasterflächen stellen einen soliden und tragfähigen Untergrund dar. Wird die Größe entsprechend gewählt, kann gleichzeitig eine vor dem Gartenhaus liegende Terrasse geschaffen werden.
Die Kosten richten sich stark nach der Art der verwendeten Pflastersteine und dem individuellen Aufwand für die Pflasterarbeiten. Abhängig davon bewegen sich die Gesamtkosten gewöhnlichzwischen 90 und 200 EUR pro m². Mehr zu den Kosten erfahren Sie in unserem Artikel Pflasterarbeiten: Preise.
Bodenrahmenträger-Fundamente. Bei diesen sehr einfach (auch in Eigenregie) zu errichtenden Fundamenten wird ein Fundamentrahmen aus Holz einfach mit Stahlgewinden im Erdreich verankert. Für größere Gartenhäuser kann so durchaus eine Tragkraft von bis zu 16 Tonnen und mehr erreicht werden.
Die erforderlichen Träger werden in Sets angeboten (Eckträger + weitere Träger), die Kosten für die Sets bewegen sich gewöhnlich zwischen 350 und 1.200 EUR, abhängig von der Größe des Gartenhauses. Für ein kleines, bis zu 9 m² großes Gartenhaus fallen Kosten von rund 350 EUR an, bei einem 20 m² großen Gartenhaus sind allerdings bereits rund 600 EUR zu rechnen, ein 45 m² großes Gartenhaus benötigt Träger für rund 1.200 EUR.
Zusätzlich für die Kosten sind die entsprechenden Kanthölzer für den Bodenrahmen sowie das Befestigungsmaterial für den Rahmenbau zu rechnen,.
Erdanker-Fundament. Bei einem Erdanker-Fundament (Schraubfundament) erfolgt die Verankerung des Bodenrahmens durch in das Erdreich eingeschraubte Anker. Diese Befestigungsmethode ist bauaufsichtlich zugelassen, die Tragkraft lässt sich exakt bemessen. Eine Verankerung mit Erdankern ist bei entsprechendem Ankerdurchmesser durchaus auch für größere Gebäude eine mögliche Alternative.
Schraubfundamente mit angeschweißter Aufnahme für Holzbalken oder mit aufgeschweißten Flanschplatten kosten abhängig von Länge und Durchmesser (Tragfähigkeit) gewöhnlich zwischen 30 und 150 EUR pro Stück. Bis zu einem Durchmesser von rund 90 mm und einer Länge von 1 m können Handeindrehschlüssel zum Eindrehen verwendet werden, wer das im Selbstbau erledigen möchte, muss für einen Handeindrehschlüssel rund 20 EUR Mietkosten pro Tag rechnen. Maschinelle Eindrehhilfen (ab 90 mm Durchmesser notwendig) lassen sich für 50 – 100 EUR pro Tag mieten.
Bodenbeschaffenheit
Die Bodenbeschaffenheit spielt insbesondere für erforderliche Erdarbeiten eine preisbestimmende Rolle. Dabei muss zusätzlich auch immer der Grundwasserstand am Einbauort mit berücksichtigt werden. Gegebenenfalls muss auch die Fundamentkonstruktion entsprechend auf die Bodenbeschaffenheit abgestimmt werden (z. B. zusätzlicher Einsatz einer Verschalung bei Punktfundamenten).
Zugänglichkeit
Bei vielen Arbeiten ist der Einsatz von schwerem Gerät mit einkalkuliert. Ist die Zugänglichkeit zum Ort der Fundamenterrichtung eingeschränkt und der Einsatz von schweren Maschinen nicht oder nur bedingt möglich, kann das die Gesamtkosten unter Umständen erheblich verteuern.
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Bodenrahmen
- Erdarbeiten
Bodenrahmen
Holzkosten. Bei kleineren Gartenhäusern Kanthölzer ab 40 x 100 mm, bei größeren sollten möglichst Kanthölzer ab 40 x 200 mm für den Bodenrahmen eingesetzt werden. Die Kosten dafür bewegen sich je nach Bezugsquelle und Holzqualität gewöhnlich zwischen 5 und 20 EUR je lfd. Meter.
Weitere Kosten. Dazu kommen die Kosten für das Befestigungsmaterial und den Arbeitsaufwand für den Rahmenbau, wenn das Fundament vom Fachbetrieb errichtet wird. Diese Kosten richten sich nach dem individuellen Aufwand im Einzelfall.
Erdarbeiten
Zu den Erdarbeiten gehört nicht nur der Aushub (Auskofferung, Anlegen einer frostfreien Gründung), sondern genaugenommen auch das Anlegen eines passenden Unterbaus (z. B. verdichtete Kiesschicht unter einem Plattenfundament)
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Gartenhaus 4 x 5 m, solide Ausführung
- hochwertiges Betonpflaster, zusätzlich 7,5 m² als Terrasse pflastern
- problematische Bodenbeschaffenheit
- eingeschränkte Zugänglichkeit des Arbeitsortes
Posten | Preis |
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Erdarbeiten/Unterbau | 1.550 EUR |
Pflastern | 1.850 EUR |
Randsteine setzen | 450 EUR |
Gesamtkosten | 3.850 EUR |
pro m² | 140 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Geräteschuppen, 2 x 3 m
- leichte Metallkonstruktion
- Betonsteine auf Sandbett (Fachbetrieb)
Posten | Preis |
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Material | 145 EUR |
Verlegen | 240 EUR |
Gesamtkosten | 385 EUR |
pro m² | 64,17 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Angemessene Fundamentart wählen
- Fundament in Eigenregie anlegen
Angemessene Fundamentart wählen
Ausschlaggebend ist immer die erforderliche Tragkraft, die vom Gewicht und der Grundfläche des Gartenhauses abhängt. Für einen kleinen Geräteschuppen ein aufwendiges Betonfundament oder gar eine Betonplatte gießen zu lassen, lohnt in vielen Fällen nicht. Umgekehrt darf das Gewicht eines größeren Gartenhauses auch nicht unterschätzt werden, eine mangelhafte Fundamentkonstruktion führt am Ende häufig zu Problemen und damit verbundenen nachträglichen Kosten.
Fundament in Eigenregie anlegen
Besonders Schraubfundamente und Bodenrahmen-Fundamente eignen sich sehr gut für den Selbstbau. Auch das Verlegen von Gehwegplatten in einem Sandbett ist häufig noch leicht für Laien machbar. Eine Rüttelplatte zum Verdichten des Untergrunds kann man mieten, je nach Ausführung und Leistungsfähigkeit der Rüttelplatte liegen die Mietkosten bei rund 50 – 100 EUR pro Tag bzw. 100 – 250 EUR pro Woche.
FAQ
Was kostet ein Fundament fürs Gartenhaus?
In unserem Beispiel kostet das Gartenhaus-Fundament 111 EUR pro m². Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Art des Fundaments (Betonfundament, Plattenfundament, Schraubfundament, Bodenrahmenfundament, etc.), der individuelle Aufwand für die Herstellung und die vor Ort gegebene Bodenbeschaffenheit und Zugänglichkeit des Arbeitsortes. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich insbesondere sparen, indem man eine angemessene Fundamentart und Fundamentkonstruktion wählt (Gewicht des Gartenhauses). Viele einfache Fundamentkonstruktionen lassen sich auch relativ problemlos in Eigenregie erstellen. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.