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Fundament

Fundament erweitern: So geht’s sicher & fachgerecht

Von Christian Schideck | 23. August 2024
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Fundamente bilden das Fundament jeder Konstruktion. Doch was, wenn eine Erweiterung nötig wird? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Punkte und Schritte zur sicheren und fachgerechten Erweiterung eines Fundaments.

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Soll am Haus ein Anbau gebaut werden, muss auch das Fundament erweitert werden

Die Herausforderung annehmen: Ein Fundament nachträglich erweitern

Der erste Schritt zur Erweiterung eines Fundaments besteht darin, die vorhandene Bodenstruktur und Tragfähigkeit detailliert zu untersuchen. Ein Bodengutachten, durchgeführt durch Fachleute, liefert die notwendigen Informationen zur Beschaffenheit und Tragfähigkeit des Untergrunds, um Setzungsrisiken oder Überlastungen des Bodens zu vermeiden.

Ebenso wichtig ist die Analyse der baulichen Gegebenheiten des bestehenden Fundaments. Besonders bei älteren Konstruktionen kann es notwendig sein, veraltete oder nicht ausreichend tragfähige Fundamente zu verstärken oder zu stabilisieren. Verfahren wie die Injektion von Expansionsharzen können hierbei die Tragfähigkeit des Bodens erhöhen und Setzungsrisiken minimieren.

Berücksichtigen Sie auch die zukünftige Nutzung und die damit verbundenen Lasten. Bei einer Nutzungsänderung, wie dem Anbau eines Balkons oder zusätzlicher Gebäudegeschosse, muss das Fundament entsprechend angepasst werden.

Rechtliche Bestimmungen und Bauvorschriften können je nach Region unterschiedlich sein und müssen vor Beginn der Arbeiten geklärt werden. Ein erfahrener Architekt oder Statiker kann hierbei Unterstützung bieten.

Zusammengefasst:

  1. Bodenbeschaffenheit überprüfen: Ein Bodengutachten klärt die Tragfähigkeit und Beschaffenheit des Bodens.
  2. Bestandssituation analysieren: Prüfen Sie das bestehende Fundament auf Tragfähigkeit und Stabilität.
  3. Zukünftige Lasten planen: Berücksichtigen Sie die zukünftige Nutzung und die damit verbundenen Lasten.
  4. Rechtliche Bestimmungen einhalten: Informieren Sie sich über notwendige Genehmigungen und Bauvorschriften.

Mit diesen Vorbereitungen sind Sie bereit, geeignete bautechnische Maßnahmen zu ergreifen und professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Streifenfundament erweitern

Um ein bestehendes Streifenfundament zu erweitern, folgen Sie sorgfältig den nachstehenden Schritten, um Stabilität und Tragfähigkeit zu gewährleisten:

  • Freilegung: Entfernen Sie Oberboden und Pflanzen im Erweiterungsbereich rund um das bestehende Fundament und säubern Sie das freigelegte Fundament gründlich.
  • Armierung vorbereiten: Bohren Sie Löcher in das bestehende Fundament und setzen Sie spezielle Armierungsstangen ein, um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Altem und Neuen Beton zu schaffen. Die Bohrlöcher sollten tief genug sein, um die Stangen sicher zu verankern.
  • Schalung bauen: Errichten Sie eine stabile Schalung rund um den Bereich, der das neue Fundament aufnehmen wird, sodass sie ausreichend stabil ist, um dem Druck des Betons standzuhalten und eine ausreichende Tiefe im frostfreien Bereich sicherstellt.
  • Bewehrung einbringen: Platzieren Sie Bewehrungsmatten und überlappende Bewehrungsstäbe in die Schalung und verbinden Sie sie mit den Armierungsstangen, um eine homogene Struktur zu gewährleisten.
  • Beton gießen: Mischen Sie den Beton gemäß den Anforderungen und füllen Sie die Schalung kontinuierlich. Verdichten Sie den Beton gleichmäßig, um Lufteinschlüsse zu vermeiden und eine dichte, stabile Struktur zu schaffen.

Durch diese methodische Vorgehensweise stellen Sie sicher, dass das erweiterte Streifenfundament stabil genug ist, um zukünftigen Belastungen standzuhalten.

Punktfundamente setzen

Punktfundamente sind ideal für leichtere Konstruktionen wie Carports, Terrassenüberdachungen oder Gartenhäuschen. Diese Fundamente bestehen aus einzelnen, punktuellen Betonpfosten, die gezielt an den Lastpunkten platziert werden, um die Traglast optimal in den Boden abzuleiten.

Schritte zur Erstellung von Punktfundamenten

  1. Position festlegen: Bestimmen Sie die genauen Positionen der Punktfundamente entsprechend den Anforderungen der Konstruktion. Stellen Sie sicher, dass die Abstände gleichmäßig verteilt sind.
  2. Gruben ausheben: Heben Sie an den markierten Stellen Gruben aus. Achten Sie darauf, dass diese bis in den frostfreien Bereich reichen, um Frostschäden zu vermeiden.
  3. Schalung und Bewehrung: Erstellen Sie eine Schalung für die Punktfundamente und bringen Sie optional eine Bewehrung ein, um die Stabilität zu erhöhen. Achten Sie darauf, dass die Bewehrungsstäbe korrekt verbunden sind.
  4. Betonieren: Gießen Sie den vorbereiteten Beton in die Gruben und verdichten Sie ihn sorgfältig. Verwenden Sie Beton mit entsprechender Frostsicherheit und ausreichender Druckfestigkeit. Lassen Sie den Beton gut aushärten.
  5. Befestigungen anbringen: Nach dem Aushärten können Anker oder andere Befestigungen in bzw. auf den Punktfundamenten montiert werden, um die Konstruktion sicher zu verankern.

Durch präzises und sorgfältiges Arbeiten stellen Sie sicher, dass Ihre leichten Bauwerke eine stabile und dauerhafte Grundlage haben.

Bodenplatte erweitern

Bei der Erweiterung einer bestehenden Bodenplatte ist eine präzise und sorgfältige Vorgehensweise erforderlich, um die Stabilität und Sicherheit des Bauwerks zu gewährleisten.

  1. Vorbereitung des Untergrunds: Legen Sie den Bereich, in dem erweitert werden soll, frei und heben Sie diesen bis in die erforderliche Tiefe aus. Schaffen Sie eine saubere, ebene Grundlage und verdichten Sie den Untergrund sorgfältig.
  2. Anschlusseisen setzen: Bohren Sie Löcher in die vorhandene Platte und kleben Sie dort Anschlusseisen ein. Diese Stahlstäbe bieten die notwendige Festigkeit, um die Bewegungen der beiden Platten zu synchronisieren und Rissbildung zu verhindern.
  3. Schalung und Bewehrung: Errichten Sie eine solide Schalung um den Bereich der neuen Platte. Legen Sie die Bewehrung gemäß den statischen Anforderungen ein und verbinden Sie sie sachgerecht mit den Anschlusseisen.
  4. Beton gießen und verdichten: Füllen Sie die Schalung mit Beton. Verdichten Sie diesen gründlich, um Lufteinschlüsse zu vermeiden und sicherzustellen, dass der Beton gleichmäßig verteilt und stabil ist.
  5. Nachbearbeitung und Aushärtung: Glätten Sie die Oberfläche nach dem Betonieren und lassen Sie den Beton ausreichend aushärten. Schützen Sie ihn während dieser Zeit vor extremen Witterungseinflüssen.

Diese Schritte sorgen dafür, dass die erweiterte Bodenplatte ihre strukturelle Integrität behält und zukünftigen Belastungen standhält.

Professionelle Baugrundverstärkung

Wenn der Untergrund Ihres Bauprojekts nicht ausreichend tragfähig ist oder besondere Herausforderungen wie begrenzter Platz bestehen, kann die Baugrundverstärkung eine effiziente Lösung bieten. Hierbei sollten Sie auf moderne, spezialisierte Verfahren zurückgreifen, um die notwendige Stabilität sicherzustellen.

Eine gebräuchliche Methode zur Baugrundverstärkung ist die Injektion von Expansionsharzen. Diese Harze werden in flüssigem Zustand in den Boden eingebracht, füllen Hohlräume, verhärten und erhöhen so die Tragfähigkeit des Baugrunds. Diese Lösung eignet sich besonders für beengte Platzverhältnisse und minimal-invasive Maßnahmen.

Ein weiteres Verfahren zur Baugrundverstärkung ist die Nutzung von Mikropfählen. Diese werden vertikal in den Boden geschraubt und eignen sich ideal für größere Tiefen oder besonders harte Bodenschichten. Sie tragen Lasten präzise ab und verstärken punktuell.

Anwendungsbereiche für diese Verfahren umfassen:

  • Aufstockungen: Bei Erweiterungen um zusätzliche Geschosse, um die Stabilität des Fundaments zu gewährleisten.
  • Nutzungsänderungen: Um Lastumlagerungen zu verhindern und Setzungsrisse zu vermeiden.
  • Bodenanhebungen: Bei der Anhebung von Betonböden oder Stabilisierung von Straßenbauwerken.

Lassen Sie sich von erfahrenen Fachunternehmen beraten und die für Ihre Anforderungen optimal geeignete Methodik anwenden. So stellen Sie sicher, dass Ihr Bauvorhaben auf einem sicheren Fundament realisiert wird.

Artikelbild: JGA/Shutterstock