Die Wahl der richtigen Fundamentart
Die Auswahl der richtigen Fundamentart hängt von der Bodenbeschaffenheit, der Bauwerkslast und den klimatischen Bedingungen ab. Eine geotechnische Untersuchung liefert wertvolle Informationen über die Tragfähigkeit und Zusammensetzung des Untergrunds und ist entscheidend für die Wahl des Fundaments.
Im Garten- und Landschaftsbau werden häufig folgende Fundamentarten verwendet:
- Einzelfundament: Diese Fundamente sind ideal für einzelne Stützen wie bei Carports oder kleinen Unterständen. Sie bestehen aus mehreren Punkten, die die Last punktuell aufnehmen. Sie sind einfach und kostengünstig zu bauen, erfordern aber einen tragfähigen Boden.
- Streifenfundament: Diese Fundamente bestehen aus durchgehenden Betonstreifen unter tragenden Wänden. Sie bieten mehr Stabilität als Einzelfundamente und sind gut geeignet für Gartenhäuser und Mauern. Böden mit mittlerer Tragfähigkeit sind für diese Fundamente ideal.
- Plattenfundament: Auch bekannt als Fundamentplatte, decken diese Fundamente die gesamte Grundfläche eines Bauwerks ab. Sie bieten hohe Tragfähigkeit und eignen sich für schwere Bauwerke wie Garagen oder große Gartenhäuser. Eine Schotterschicht kann zusätzlichen Frostschutz bieten.
- Schotter- und Plattenfundament: Statt einer Betonplatte wird eine Schicht aus verdichtetem Schotter mit Gehwegplatten verwendet. Diese sind ideal für leichtere Konstruktionen wie Gewächshäuser oder Geräteschuppen, da sie auf festen Böden stabil genug sind und weniger aufwendig in der Herstellung.
Wählen Sie den Fundamenttyp sorgfältig, um die Stabilität und Langlebigkeit Ihres Bauwerks sicherzustellen.
Fundamentstärke bestimmen: Diese Faktoren sind entscheidend
Die richtige Fundamentstärke ist elementar für die Stabilität und Langlebigkeit jeder Baukonstruktion. Folgende Faktoren sollten dabei berücksichtigt werden:
- Bodenbeschaffenheit: Tragfähige Böden wie toniger oder lehmiger Untergrund tragen höhere Lasten und reduzieren Setzungsrisiken. Sandige Böden erfordern möglicherweise zusätzliche Maßnahmen oder tiefere Fundamente.
- Geländeneigung: Bei geneigtem Gelände muss das Fundament so dimensioniert werden, dass es dem Abrutschen des Bodens entgegenwirkt.
- Bauwerkslast: Die Höhe und das Gewicht des Bauwerks bestimmen die notwendige Fundamentstärke. Größere Bauwerke erfordern stärkere Fundamente.
- Frosttiefe und Klimabedingungen: In frostgefährdeten Regionen ist eine tiefere Gründung notwendig, um Frostschäden zu vermeiden, oft zwischen 80 cm und 150 cm.
- Wasser- und Lasteinwirkungen: Einflüsse wie Grundwasserstand und mögliche Verkehrs- oder Windlasten müssen in die Berechnungen einbezogen werden.
Für präzise Berechnungen ist die Beratungen eines Fachmanns empfehlenswert.
Fundamentstärke berechnen: So gehen Sie vor
Die Berechnung der Fundamentstärke erfordert systematische Schritte für die Sicherstellung der Bauwerksstabilität:
- Boden- und Materialdaten erfassen: Sammeln Sie Informationen zu Bodenverhältnissen, Fundamentgeometrie und Materialeigenschaften.
- Fundamentlasten bestimmen: Ermitteln Sie alle auf das Fundament wirkenden Kräfte, darunter das Eigengewicht des Bauwerks und äußere Einflüsse wie Verkehrslasten.
- Abmessungen des Fundaments festlegen: Definieren Sie die Maße des Fundaments. Punktfundamente sollten mindestens 30 cm x 30 cm sein. Streifenfundamente benötigen doppelt so viel Breite wie die aufliegende Wand. Fundamentplatten erfordern eine Dicke von 20 cm bis 30 cm.
- Frosttiefe beachten: Gründungen sollten meist zwischen 80 cm und 150 cm tief sein, abhängig von der Frostgefahr.
- Betonmenge und Bewehrung einplanen: Berechnen Sie die Betonmenge und planen Sie die Verwendung von Bewehrungsstahl zur Erhöhung der Festigkeit.
- Tragfähigkeit überprüfen: Stellen Sie sicher, dass das Fundament alle geplanten Lasten sicher trägt. Überprüfen Sie gegebenenfalls die Notwendigkeit zusätzlicher Verstärkungen oder einer tieferen Gründung.
Lassen Sie abschließend alle Daten von einem Statiker überprüfen, um die Sicherheit Ihres Projekts zu gewährleisten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Fundament erstellen
Sie haben die passende Fundamentart und -stärke ermittelt und können mit dem Bau beginnen:
- Fläche abstecken und vorbereiten: Markieren Sie die Maße des Fundaments mit Schnurstangen und einer Richtschnur. Verwenden Sie ein Bandmaß zur genauen Messung.
- Fundamentgrube ausheben: Heben Sie den Boden für das gewählte Fundament aus. Für Punktfundamente mindestens 80 cm tief, für Streifenfundamente entsprechend tiefer.
- Kiesschicht einfüllen und verdichten: Füllen Sie eine etwa 15 cm dicke Schicht aus Kies oder Schotter ein und verdichten Sie diese mit einer Rüttelplatte, um Drainage und Frostschutz zu gewährleisten.
- Schalung erstellen: Bauen Sie eine Schalung aus Holzbrettern um das Fundament. Achten Sie auf eine waagerechte Ausrichtung mit Wasserwaage und Richtschnur.
- Bewehrung einbringen: Platzieren Sie Bewehrungsstäbe oder -matten in der Schalung, um dem Beton zusätzliche Stabilität zu verleihen.
- Beton anmischen: Mischen Sie den Beton nach den Herstellerangaben, um optimale Festigkeit zu erzielen.
- Beton gießen: Füllen Sie den Beton gleichmäßig in die Schalung, vermeiden Sie Hohlräume.
- Beton verdichten: Verdichten Sie den Beton durch mehrfaches Einstechen mit einem Spaten oder Rüttler, um Luftblasen zu entfernen.
- Beton aushärten lassen: Lassen Sie den Beton mindestens ein bis zwei Tage aushärten. Decken Sie das Fundament mit einer Plane ab und wässern Sie es bei starker Hitze regelmäßig, um Rissbildung zu verhindern.
Mit diesen Schritten stellen Sie sicher, dass Ihr Fundament eine solide Grundlage für Ihr Bauprojekt bildet.