Trockene Keller und damit auch nasse Fundamente
In den letzten Jahren sind nicht nur sehr alte Bauwerke von Nässe im Keller betroffen. Das veränderte Umweltbewusstsein der Menschen sowie technischer Fortschritte bei entsprechenden Geräten in den letzten Jahrzehnten hat zu maßhaltigem Wasserverbrauch geführt. Darüber hinaus gestatten zahlreiche Gemeinden und Kommunen das Entwässern des Grundstücks nicht mehr über das Kanalnetz, sondern verlangen das Entwässern direkt ins Grundwasser.
Bestandsgebäude: viel hat sich verändert in den letzten Jahrzehnten
Das hat in vielen Regionen zu einem steigenden Grundwasserpegel geführt. Wer also der Meinung ist, dass bei einem vor 20, 30 Jahren erbauten Gebäude gemurkst wurde (kein hydrogeologisches Bodengutachten oder Mängel beim Gutachten, Baumängel usw.), liegt in vielen Fällen falsch.
So wie beispielsweise öffentliche Kanäle inzwischen aufwendig gereinigt werden müssen, weil nicht mehr genug Wasser zum Abspülen von Schmutz vorhanden ist, kann es eben auch der Fall sein, dass der Grundwasserpegel in den letzten Jahren signifikant gestiegen ist. Dann können sich verschiedene Lastfälle häufiger zeigen:
- aufstauendes Sickerwasser (Regenfälle, Schneeschmelze)
- drückendes Wasser (gestiegener Grundwasserpegel)
Nicht Fundament trockenlegen, sondern Keller abdichten
Das Fundament trockenlegen ist sinnlos. Stattdessen muss das Gebäude trockengelegt werden. Insbesondere die Außenmauern, weil es hier durch die Kapillarwirkung zu aufsteigendem Wasser im Mauerwerk kommen kann. Welche Maßnahmen hier nun infrage kommen, kann nur im Einzelfall durch den Experten entschieden werden.
Sanierputz zum Trockenlegen
Als einfache Option bietet sich Sanierputz an. Dieser Putz ist besonders offenporig. Dadurch verdunstet das Wasser hier schneller und der Kapillareffekt kann gebrochen werden. Aber auch das Abdichten durch vertikale und horizontale Sperren ist möglich. Außerdem das Abdichten des Gebäudes von außen (Perimeterdämmung).
Die Drainage für besseres Entwässern
In diesem Fall bietet es sich auch an, eine Drainage einzubauen. Aber auch beim Drainieren besteht wieder das Problem, dass verschiedene Kommunen und Gemeinden eine Drainage nicht mehr gestatten oder besondere Bedingungen daran knüpfen. Es ist also in jedem Fall empfehlenswert, zuvor mit der Verwaltung in Kontakt zu treten.
Im Lastfall abpumpen
Eine weitere Möglichkeit besteht unter anderem bei drückendem Grundwasser darin, dass ein Pumpensumpf angelegt wird mit einer Pumpe, um so zu entwässern. Aber auch hier sind die baulichen Anforderungen und Möglichkeiten vorab zu prüfen.