Die Bedeutung des Fundamenterders
Der Fundamenterder spielt eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit von Neubauten. Seine Hauptaufgabe besteht darin, elektrische Ströme sicher ins Erdreich abzuleiten. Diese Erdung schützt das Gebäude und seine Bewohner vor den gefährlichen Folgen eines Blitzeinschlags oder von Überspannungen. Zudem unterstützt der Fundamenterder den störungsfreien Betrieb der elektrischen Anlage und sorgt dafür, dass bei einem Fehler die Stromversorgung unterbrochen wird, um Verletzungen oder Schäden zu verhindern.
Für die Verlegung wird typischerweise ein geschlossener Ring aus nicht isoliertem Band- oder Rundstahl verwendet, der in den gut leitenden Beton des Fundaments eingebettet wird. Der Beton umschließt den Stahl vollständig und schützt ihn so vor Korrosion. Die Verbindungen des Fundaments mit dem Erdungsleiter sollten regelmäßig geprüft und dokumentiert werden, um eine dauerhafte Funktionalität sicherzustellen.
Ein gut geplanter und ordnungsgemäß installierter Fundamenterder reduziert den Ausbreitungswiderstand erheblich, was besonders bei großen Gebäuden durch zusätzliche Querverbindungen in Form von Maschen gewährleistet wird. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass die elektrische Installation des Hauses sicher und effizient funktioniert. Eine enge Zusammenarbeit und sorgfältige Planung zwischen allen beteiligten Fachkräften, einschließlich Elektrofachkräften und Blitzschutzspezialisten, trägt entscheidend zum Erfolg dieser Schutzmaßnahme bei.
Möglichkeiten der Verlegung
Bei der Verlegung eines Fundamenterders stehen verschiedene Ansätze zur Verfügung, abhängig von den spezifischen Anforderungen Ihres Bauprojekts:
Fundamenterder in der Bodenplatte
Hierbei wird der Fundamenterder als geschlossener Ring in die äußeren Fundamente des Gebäudes eingebettet. Der Erder muss mindestens alle zwei Meter mit der Bewehrung des Betons verbunden sein. Dieser sollte vollständig von mindestens 5 cm Beton umschlossen sein, um einen adäquaten Korrosionsschutz zu bieten. Empfehlenswerte Materialien sind Rundstahl mit mindestens 10 mm Durchmesser oder Bandstahl mit mindestens 30 mm x 3,5 mm.
Ringerder um das Fundament
Ein Ringerder ist erforderlich, wenn Ihre Bauweise spezielle Anforderungen wie wasserundurchlässigen Beton, Bitumenabdichtungen oder Perimeterdämmungen aufweist. Er wird in einer Tiefe von mindestens 0,8 m um das Fundament herum verlegt. Verwenden Sie korrosionsbeständigen Stahl wie V4A, um die hohen Korrosionsbelastungen im Erdreich zu bewältigen.
Funktionspotentialausgleichsleiter
Zur Gewährleistung einer leitfähigen Verbindung zwischen Ringerder und Bodenplatte wird ein Funktionspotentialausgleichsleiter an den Außenkanten des Fundaments verlegt und mindestens alle zwei Meter mit der Bewehrung des Fundaments verbunden.
Anschlussfahnen und Erdungsfestpunkte
Anschlussfahnen sollten überall dort aus dem Fundament geführt werden, wo metallische Bauteile geerdet werden sollen, wie Blitzschutzanlagen, Fassadenteile oder Regenfallrohre. Diese Fahnen sollten eine Länge von 1,50 Meter haben und wasserdicht sowie druckdicht durch das Fundament geführt werden.
Maschenform bei großen Gebäuden
Bei großen Gebäuden wird die Maschenform empfohlen. Leitende Querverbindungen sollten im Abstand von maximal 20 x 20 Metern vorgesehen werden. Wenn Blitzschutzanforderungen gelten, ist eine Maschenweite von 10 x 10 Metern vorgeschrieben.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verlegung eines Fundamenterders
Eine qualifizierte Elektrofachkraft sollte die Verlegung eines Fundamenterders durchführen. Die folgende Anleitung bietet einen umfassenden Überblick:
1. Vorbereitung:
- Klare Planung: Bestimmen Sie den exakten Verlauf des Fundamenterders im Vorfeld. Definieren Sie die Positionen der Anschlussfahnen im Hausanschlussraum sowie an anderen relevanten Stellen.
- Materialbeschaffung: Entscheiden Sie sich für robusten, korrosionsgeschützten Stahl wie Rundstahl mit mindestens 10 mm Durchmesser oder Bandstahl mit den Maßen 30 mm x 3,5 mm.
2. Installation des Erders:
- Positionierung: Verlegen Sie den Fundamenterder auf der untersten Bewehrungslage der Bodenplatte oder der Außenfundamente. Stellen Sie sicher, dass der Erder als geschlossener Ring ausgeführt wird.
- Befestigung: Befestigen Sie den Fundamenterder alle zwei Meter elektrisch leitend an der Bewehrung. Nutzen Sie spezielle Klemmen oder Schweißverbindungen.
3. Sicherheitsmaßnahmen:
- Korrosionsschutz: Achten Sie darauf, dass der Fundamenterder vollständig von einer mindestens 5 cm dicken Betonschicht umgeben ist.
- Dehnungsfugen: Überbrücken Sie Dehnungsfugen mit geeigneten Dehnungsbändern, um die elektrische Verbindung nicht zu unterbrechen.
4. Anschlussfahnen:
- Verlegung: Führen Sie Anschlussfahnen an den erforderlichen Stellen aus dem Beton. Jede Fahne sollte mindestens 1,50 Meter lang sein und muss wasserdicht sowie druckdicht durch das Fundament geführt werden.
- Kennzeichnung: Markieren Sie die Anschlussfahnen deutlich, um Verwechslungen zu vermeiden.
5. Prüfung und Dokumentation:
- Elektrische Prüfung: Messen Sie den elektrischen Widerstand des verlegten Fundamenterders vor dem finalen Betonieren. Der Widerstand sollte nicht höher als 0,2 Ohm sein.
- Dokumentation: Halten Sie alle relevanten Schritte schriftlich und fotografisch fest. Diese Dokumentation dient als Nachweis für die ordnungsgemäße Durchführung und Funktionalität der Erdungsanlage.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verlegung eines Ringerders
Die Verlegung eines Ringerders sollte ebenfalls von einer qualifizierten Elektrofachkraft durchgeführt werden. Diese Anleitung bietet einen umfassenden Leitfaden:
1. Vorbereitung des Untergrunds:
Entfernen Sie lose Partikel, Schmutz oder andere Verunreinigungen vom Untergrund. Der Boden sollte eben und trocken sein.
2. Klare Planung und Materialauswahl:
Planen Sie den Verlauf des Ringerders und bestimmen Sie die Positionen der Anschlussfahnen. Verwenden Sie korrosionsgeschützten Stahl wie verzinkten Rundstahl oder Edelstahl.
3. Verlegung des Ringerders:
- Um das Gebäude herum: Verlegen Sie den Ringerder tief genug um das Fundament. Sollte das Gebäude einen Dachüberstand haben, verläuft der Ringerder außerhalb dieses Bereichs.
- Unter dem Fundament: Bei einer geplanten Sauberkeitsschicht kann der Ringerder darunter verlegt werden.
4. Befestigung und Verbindung:
Regelmäßige Verbindungen: Verbinden Sie den Ringerder in regelmäßigen Abständen mit dem Funktionspotentialausgleichsleiter und stellen Sie sicher, dass alle Verbindungen elektrisch leitfähig und korrosionsbeständig sind.
5. Anschlussfahnen:
Führen Sie Anschlussfahnen an den notwendigen Stellen aus dem Erdreich. Diese müssen mindestens 1,5 Meter lang sein und wasserdicht sowie druckdicht durch das Fundament geführt werden.
6. Sicherheitsmaßnahmen und Prüfung:
- Achten Sie darauf, dass der Ringerder von einer dicken Betonschicht umgeben ist, um Korrosion zu verhindern.
- Messen Sie den elektrischen Widerstand des Ringerders. Der Wert sollte 0,2 Ohm nicht überschreiten.
- Dokumentieren Sie alle Schritte und Messergebnisse sorgfältig.
Durch die genaue Beachtung dieser Schritte und unter Anleitung einer Fachkraft stellen Sie sicher, dass Ihr Ringerder seine Schutzfunktion optimal erfüllt.