Das ist das Fügen von Furnieren
Beim Fügen wird das Furnier so auf Stoß aneinander gesetzt, dass unterschiedliche Oberflächenbilder entstehen. Gleichzeitig der Schnitt der Stöße, die Sie zusammensetzen wollen, so sauber sein, dass diese Fuge (Furnierfuge) mit dem bloßen Auge nahezu nicht mehr sichtbar ist. Nun ist es aber auch so, dass die verschiedenen Holzarten auch unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Furniere sind nichts anderes als dünne Scheiben oder Blätter der jeweiligen Holzart.
Verschiedene Fügetechniken
Daher müssen Sie auch abhängig von den Holzarten das richtige Werkzeug auswählen. Zunächst aber wollen wir die unterschiedlichen Techniken des Fügens vorstellen:
- Schieben
- Stürzen
- Endlosfügen
- Planken
- Kopfstürzen
Beim Fügen haben Sie einen Stapel Furniere, die in der Reihenfolge des Stapels aus demselben Stück Holz hergestellt wurden. Daher sind die Maserungen sehr ähnlich und lassen sich unterschiedlich fügen.
Das Schieben und Endlosfügen von Furnieren
Beim Verschieben nehmen Sie einfach ein Furnier nach dem anderen und legen es aneinander. Die Maserung wird dabei von einem zum nächsten Furnier wiederholt. Jedoch wird der Maserungsverlauf nicht weiter berücksichtigt, sodass ein asymmetrisches Fügbild entsteht. Bei einer großen Fläche wirkt diese Fügetechnik beruhigend.
Das Planken von Furnier
Geplankte Furnierflächen entstehen aus – salopp gesagt – kunterbunt aneinander gereihten Furnieren. Diese können in der Maserung, dem Maserungsverlauf und auch in der Farbe unterschiedlich sein. Ebenso können Sie unterschiedlich breite Furniere ohne Berücksichtigung der Stapelreihenfolge aneinander fügen. Sie können einzelne Furniere auch umdrehen. Insgesamt entsteht so der Eindruck einer rustikalen Massivholzfläche.
Das Stürzen von Furnier
Das Stürzen gehört sicherlich zu den optisch spektakulärsten Fügetechniken. Dabei werden die Furniere aus einem Stapel an der Längs- oder Querachse quasi aufgeklappt. Stellen Sie sich das vor wie ein Buch oder ein Heft, welches Sie aufklappen. Dadurch erreichen Sie eine Spiegelung der Maserung.
Damit lassen sich wirklich eindrucksvolle, symmetrische Fügebilder erzielen. Sie können die Furniere auch doppelt stürzen, also beispielsweise erst quer, dann längs. Gerade bei sehr intensiven Maserungen werden damit außergewöhnliche Fügbilder geschaffen, die jede Aufmerksamkeit auch sich ziehen.
Das Kopfstürzen von Furnieren
Beim Kopfstürzen wird jedes zweite Furnierblatt umgedreht (nicht auf die andere Seite, sondern von oben nach unten, also auf dem Kopf stehend. Damit werden gleichmäßig fortlaufende Furnierbilder erreicht, die ebenfalls einen ganz besonderen Reiz ausmachen.
Das Werkzeug zum Fügen von Furnier
Das Werkzeug ist das A und O beim Fügen. Je nach Holzart müssen Sie unterschiedliche Werkzeuge nutzen. Stark gefaserte Furniere können Sie mit einem Messer nur sehr schwer schneiden, da die Klinge, und sei sie noch so scharf, immer der Faser folgt.
Bei einer Maserung, die nach außen läuft, müssen Sie mit der Maserung schneiden. Schneiden Sie dagegen, wird die Kante ausfransen. Neben Messern werden auch bestimmte Hobel eingesetzt, zum Beispiel Doppelhobel oder Putzhobel. Daneben gibt es aber auch Furniersägen. Bestimmte Furniere können Sie auch mit passenden und sehr scharfen Fräsköpfen mit einer Oberfräse abkanten.
Normalerweise wird eine Raubank benutzt, um das Furnier wirklich sicher fixieren zu können. Für kleinere Fügearbeiten ist eine Schneidematte zu empfehlen. Beim Schneiden der Stoßkanten der beiden Furniere, die gefügt werden sollen übereinander eingespannt und dann geschnitten.
Das Fügen von Furnier – immer hoch konzentrierte Präzisionsarbeit
So passt die Stoßkante beider Furniere perfekt zueinander. Wichtig ist dabei zunächst, dass beide Furniere richtig herum eingespannt werden (also so, dass Sie quasi das obere Furnier einfach zur Schneidseite klappen und dann fügen. Aber auch das Leimen wird nach speziellen Techniken durchgeführt.