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Fußbodenheizung

Fußbodenheizung im Altbau: Das richtige System finden

Von Torsten Eckert | 14. Oktober 2024
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Sie möchten die wohlige Wärme einer Fußbodenheizung in Ihrem Altbau genießen? Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Systeme und hilft Ihnen bei der Auswahl der optimalen Lösung für Ihr Zuhause.

Fußbodenheizung Altbau

Die Qual der Wahl: Welches System passt zu Ihnen?

Beim Nachrüsten einer Fußbodenheizung im Altbau müssen Sie verschiedene Kriterien berücksichtigen, um die beste Lösung für Ihr Zuhause zu finden. Hier sind einige Punkte, die Ihnen bei der Auswahl des passenden Systems helfen können:

  1. Raumhöhe und Tragfähigkeit: Bevorzugen Sie Systeme mit niedriger Aufbauhöhe, wenn Sie die Raumhöhe erhalten möchten. Trockensysteme und Dünnschichtsysteme sind hier besonders vorteilhaft, da sie weniger Platz beanspruchen und leichter sind.
  2. Energiequelle und Effizienz: Überlegen Sie, welche Energiequelle am besten zu Ihrem Heizbedarf passt. Wasserführende Systeme können mit Energiequellen wie Gas, Öl, Pellets, Solarthermie oder Wärmepumpen betrieben werden. Elektrische Fußbodenheizungen sind ideal, wenn Sie eigene Stromerzeugung nutzen.
  3. Renovierungstiefe: Planen Sie eine umfassende Renovierung oder nur die Modernisierung bestimmter Räume? Nass-Systeme bieten sich bei Kernsanierungen an, während Dünnschicht- und elektrische Systeme bei kleineren Eingriffen und in einzelnen Räumen vorteilhaft sind.
  4. Installation und Kosten: Trockensysteme sind oft schneller und einfacher zu verlegen als Nass-Systeme, was die Arbeitskosten reduziert und die Bauzeit verkürzt. Elektrische Systeme bieten die einfachste Installation, sind jedoch meist mit höheren Betriebskosten verbunden.
  5. Flexibilität des Systems: Wenn Flexibilität bei der Verlegung gefragt ist, etwa bei ungewöhnlichen Raumformen, sind Nass-Systeme anpassungsfähig. Dünnschichtsysteme und elektrische Heizungen bieten weniger Spielraum, sind aber sehr platzsparend und unkompliziert.

Indem Sie diese Faktoren berücksichtigen, können Sie ein geeigneten Heizungssystem auswählen, das Ihren individuellen Bedürfnissen und den spezifischen Gegebenheiten Ihres Altbaus am besten entspricht. Holen Sie sich professionelle Beratung, um die beste Entscheidung für Ihr Projekt zu treffen und in Ihrem Altbau von der wohligen Wärme einer modernen Fußbodenheizung zu profitieren.

Nass-Systeme

Nass-Systeme eignen sich besonders gut für tiefgreifende Renovierungsprojekte, bei denen eine umfassende Bodenerneuerung geplant ist. Hierbei werden die Heizungsrohre über einer Dämmebene verlegt und anschließend mit Estrich übergossen, der im nassen Zustand eingebracht wird.

Vorgehensweise

  1. Dämmung verlegen: Zunächst werden Dämmplatten ausgelegt, auf denen die Heizrohre fixiert werden.
  2. Heizrohre installieren: Die Rohre werden mithilfe von Noppenplatten, Klemmschienen oder Stahlmatten befestigt.
  3. Estrich gießen: Der Estrich wird über die fixierten Rohre gegossen und glattgezogen.
  4. Trocknungsphase: Nach dem Auftragen des Estrichs muss dieser vollständig trocknen, bevor der Bodenbelag verlegt werden kann.

Vorteile

  • Exzellente Wärmeübertragung: Der Estrich fungiert als effektiver Wärmespeicher und -leiter, was zu einer effizienten Wärmeverteilung führt.
  • Flexibilität in der Gestaltung: Die Rohre können flexibel an die Raumgeometrie angepasst werden.

Nachteile

  • Aufbauhöhe und Gewicht: Mit einer Mindestsystemhöhe von 60 mm plus Bodenbelag sowie einem hohen Flächengewicht ist dieses System nicht für jede Deckenkonstruktion geeignet.
  • Längere Trocknungszeiten: Der Estrich benötigt eine längere Trockenzeit, was die Renovierungsdauer verlängern kann.

Geeignet für

Umfassende Kernsanierungen: Nass-Systeme eignen sich bei kompletten Bodenerneuerungen, bei denen ausreichend Aufbauhöhe und Tragfähigkeit vorhanden sind.

Berücksichtigen Sie diese Punkte, wenn Sie Nass-Systeme als Ihre Heizungslösung in Betracht ziehen. Holen Sie sich professionelle Hilfe, um die besten Entscheidungen zu treffen.

Trockensysteme

Trockensysteme bieten eine optimale Lösung, um die Aufbauhöhe und das Gewicht der Fußbodenheizung zu minimieren. Diese Systeme sind besonders für Altbauten mit eingeschränkter Tragfähigkeit und begrenztem Platzangebot geeignet und lassen sich in mehreren Schritten montieren:

Vorgehensweise

  1. Verlegung der Dämmelemente: Leichte und zuschneidbare Dämmplatten werden gleichmäßig auf dem Untergrund ausgelegt.
  2. Installation der Heizrohre: Die Heizrohre werden in vorgefertigte Führungselemente in den Dämmplatten eingelegt.
  3. Abdeckung mit Trockenestrichplatten: Über den Heizrohren werden stabile Trockenestrichplatten verlegt.
  4. Anschluss an das Heizsystem und Bodenbelag: Nach dem Anschluss der Heizrohre ans zentrale Heizsystem können Sie den Bodenbelag verlegen.

Geeignet für

  • Sanierungen und Renovierungen von Altbauten: Ideal für Gebäude mit geringer Aufbauhöhe und Tragkraft der Decken.
  • Projekte mit Zeitdruck: Die schnelle Installation und sofortige Nutzbarkeit nach Abschluss der Verlegung sind entscheidende Vorteile.

Vorteile

  • Sofort nutzbar: Keine langen Wartezeiten, da kein nasser Estrich trocknen muss.
  • Niedrige Aufbauhöhe: Systeme ab etwa 30 mm ermöglichen die Installation bei minimalen Platzverhältnissen.
  • Geringes Gewicht: Geeignet für Altbau-Decken mit begrenzter Belastung.

Nachteile

  • Weniger Wärmespeicher: Trockensysteme speichern die Wärme weniger nachhaltig als Nass-Systeme.
  • Höhere Materialkosten: Die spezialisierten Materialien und die einfachere Handhabung können teurer sein.

Durch die geringe Aufbauhöhe und das leichte Systemgewicht sind Trockensysteme hervorragend für Altbauten geeignet, ohne die statischen Bedingungen zu überlasten.

Dünnschichtsysteme

Dünnschichtsysteme sind die ideale Lösung, wenn ein minimaler Aufbau und eine schnelle Verlegung gefragt sind. Diese Systeme können direkt auf bestehenden Bodenbelägen wie Estrich, Fliesen oder Beton installiert werden.

Vorgehensweise

  1. Vorbereitung des Untergrunds: Der vorhandene Bodenbelag wird gereinigt und bei Bedarf grundiert.
  2. Verlegung der Heizmatten oder -folien: Die dünnen Heizelemente werden direkt auf dem vorbereiteten Untergrund fixiert.
  3. Auftragen der Ausgleichsmasse: Eine spezielle Ausgleichsmasse wird über die Heizelemente gegossen.
  4. Verlegung des Bodenbelags: Nach dem Aushärten der Ausgleichsmasse wird der finale Bodenbelag verlegt.

Vorteile

  • Geringe Aufbauhöhe: Mit einer Gesamtaufbauhöhe ab etwa 17 mm sind Dünnschichtsysteme ideal, um die Raumhöhe weitgehend zu erhalten.
  • Schnelle Installation: Lässt sich einfach und ohne Spezialwerkzeug verlegen.
  • Kurze Aufheizzeiten: Dank der nahe an der Oberfläche liegenden Heizelemente erwärmt sich der Boden schnell.

Geeignet für

  • Renovierungen im Bestand: Ideal, wenn der vorhandene Estrich oder Bodenbelag nicht entfernt werden soll.
  • Räume mit niedrigen Aufbauhöhen: Besonders in Altbauten mit wenig Spielraum in der Raumhöhe.
  • Einzelne Räume: Optimal für Nachrüstungen in bestimmten Zimmern wie Badezimmer oder Küche.

Einschränkungen

  • Mäßige Wärmeleistung: Dünnschichtsysteme bieten weniger Wärmespeicherfähigkeit als dickere Estrichsysteme.
  • Beschränkte Tragfähigkeit: Abhängig vom Untergrund sind mögliche Verstärkungen notwendig.

Durch die Kombination aus minimalem Aufwand und hoher Flexibilität bieten Dünnschichtsysteme eine effiziente Möglichkeit, eine Fußbodenheizung in Altbauwohnungen zu integrieren, ohne umfangreiche Umbauten vorzunehmen.

Elektrische Fußbodenheizungen

Elektrische Fußbodenheizungen bieten eine unkomplizierte Möglichkeit, Altbauten mit angenehmer Wärme auszustatten. Diese Systeme sind besonders für die Nachrüstung einzelner Räume wie Badezimmer oder Küchen geeignet, aufgrund ihrer geringen Aufbauhöhe und einfachen Installation.

Vorgehensweise

  1. Verlegung der Heizmatten oder Heizkabel: Die dünnen, selbstklebenden Heizelemente werden direkt auf dem gereinigten Untergrund ausgelegt.
  2. Anschluss an das Stromnetz: Die Heizelemente werden mit dem Stromnetz verbunden.
  3. Bodenbelag aufbringen: Nach der Verlegung und dem Anschluss werden die Heizelemente mit einer dünnen Schicht Gussmörtel überdeckt und der gewünschte Bodenbelag aufgebracht.

Geeignet für

  • Kleinere Räume: Ideal für individuelle Räume mit niedriger Aufbauhöhe.
  • Renovierungen: Gut geeignet für Altbauten, da sie nur minimale Eingriffe in die Bausubstanz erfordern.
  • Räume mit schnellen Heizanforderungen: Perfekt für Räume, die schnell warm werden sollen, wie Badezimmer.

Vorteile

  • Einfache und schnelle Installation: Ideal für die DIY-Installation.
  • Geringe Aufbauhöhe: Mit nur etwa 3 bis 4 mm Aufbauhöhe.
  • Schnelle Anpassung an Wärmebedarf: Die Temperatur der Heizmatten ist schnell regulierbar.

Nachteile

  • Hohe Betriebskosten: Besonders bei schlechter Dämmung oder hohen Strompreisen.
  • Energiequelle notwendig: Die Effizienz hängt stark vom Strompreis und ggf. der eigenen Stromerzeugung ab.

Elektrische Fußbodenheizungen sind besonders sinnvoll, wenn eine schnelle und unkomplizierte Lösung für einzelne Räume erforderlich ist. Beachten Sie jedoch die höheren Betriebskosten bei der Entscheidung für dieses System.

Planung ist das A und O: Holen Sie sich professionelle Hilfe!

Die Installation einer Fußbodenheizung im Altbau stellt besondere Anforderungen an die bauliche Situation und die vorhandene Bausubstanz. Eine präzise Planung ist unerlässlich, um spätere Probleme zu vermeiden und eine optimale Heizleistung zu gewährleisten.

  1. Tragfähigkeit überprüfen: Bei Altbauten ist es entscheidend, die Tragfähigkeit der vorhandenen Deckenkonstruktion zu prüfen. Holen Sie sich einen Statiker zur Prüfung hinzu.
  2. Aufbauhöhe berücksichtigen: Abhängig vom gewählten System muss die Aufbauhöhe eingeplant werden. Trockensysteme und Dünnschichtsysteme haben meist eine geringere Aufbauhöhe, was für Altbauten vorteilhaft ist.
  3. Energiequelle und Effizienz: Die Wahl der Energiequelle ist wichtig für die Effizienz des Systems. Wassergeführte Heizungen können an bestehende Heizsysteme wie Gas- oder Ölheizungen sowie erneuerbare Energiequellen angeschlossen werden. Elektrische Systeme sind besonders für Haushalte mit Photovoltaik geeignet.
  4. Dämmung und Dämmmaßnahmen: Eine gute Dämmung ist die Grundlage für eine effiziente Fußbodenheizung. Lassen Sie die Dämmung überprüfen und gegebenenfalls nachbessern.
  5. Individuelle Bedürfnisse und Nutzung: Überlegen Sie, welche Räume beheizt werden sollen und welchen spezifischen Nutzungen diese unterliegen.

Indem Sie diese Punkte berücksichtigen und sich fachmännischen Rat holen, stellen Sie sicher, dass Ihre Fußbodenheizung effizient, langlebig und komfortabel ist.

Artikelbild: yunava1/iStockphoto