Die Wahl des richtigen Systems und Planung der Verlegung
Bevor Sie mit der Planung der Verlegung einer elektrischen Fußbodenheizung beginnen, ist es wichtig, einige wesentliche Aspekte zu beachten, um eine effiziente und sichere Installation zu gewährleisten.
Auswahl des passenden Systems
Die Wahl des richtigen Heizsystems hängt maßgeblich vom Bodenbelag und der Raumnutzung ab. Für Fliesenböden, die eine hohe Heizleistung erfordern, eignen sich Systeme mit 150 bis 200 Watt pro Quadratmeter. Laminat, Parkett, Vinyl und Teppich hingegen verlangen nach moderaterer Leistung, etwa 100 bis 130 Watt pro Quadratmeter, um Beschädigungen zu vermeiden.
Dämmung und Untergrundvorbereitung
In Altbauten oder bei kalten Untergründen ist eine zusätzliche Dämmung unter der Heizmatte ratsam, um Wärmeverluste zu minimieren. Der Untergrund muss gereinigt, glatt und tragfähig sein, und gegebenenfalls ist eine Ausgleichsmasse erforderlich. Fräsen Sie Nuten für Bodensensor und Netzkabel ein, um eine reibungslose und sichere Installation zu ermöglichen.
Verlegeplan erstellen
Ein detaillierter Verlegeplan ist unerlässlich. Messen Sie den Raum aus und erstellen Sie eine maßstabsgetreue Skizze, in die Sie feste Einbauten wie Badewanne, Waschbecken oder große Möbelstücke einzeichnen. Achten Sie darauf, dass Heizmatten nicht unter festen Einbauten verlegt werden, um Wärmestau zu vermeiden. Berücksichtigen Sie Sicherheitsabstände sowie die Platzierung des Thermostats und des Bodensensors.
Positionierung von Thermostat und Bodensensor
Das Thermostat sollte an einer Innenwand installiert werden, mindestens 50 cm entfernt von Fenstern und Türen, um Temperaturschwankungen zu minimieren. Der Bodensensor, der zwischen zwei Heizleitern verlaufen sollte, gewährleistet eine gleichmäßige Temperaturregelung und sollte korrekt positioniert werden.
Vorbereitung des Untergrunds
Ein optimal vorbereiteter Untergrund gewährleistet nicht nur eine effiziente Wärmeübertragung, sondern auch eine langlebige und sichere Installation.
- Reinigung: Sorgen Sie dafür, dass der Boden frei von Staub, Schmutz und anderen Verunreinigungen ist. Vermeiden Sie es, scharfe Partikel auf dem Untergrund zu belassen, da diese den Heizleiter beschädigen könnten.
- Entfernung alter Beläge: Entfernen Sie alte Bodenbeläge vollständig, um eine ebene Oberfläche zu schaffen. Belagsreste oder lose Teile müssen gründlich beseitigt werden.
- Ebenheit des Bodens: Prüfen Sie den Untergrund auf Unebenheiten. Bei Unebenheiten nutzen Sie geeignete Ausgleichsmasse oder Trockenschüttung, um eine plane und glatte Oberfläche zu erzielen.
- Feuchtigkeitsschutz: In Feuchträumen wie Badezimmer oder Waschküche ist es wichtig, eine fachgerechte Verbundabdichtung als Feuchtigkeitsschutz aufzubringen. Für Holzuntergründe sollte eine Hinterlüftung durch Sockelprofile eingeplant werden, um Feuchtigkeitsbefall zu verhindern.
- Fräsen der Nuten: An den Stellen, wo der Bodensensor und das Netzkabel verlaufen sollen, fräsen Sie entsprechende Nuten in den Untergrund.
Verlegung der Heizmatten/Heizfolie
Um Ihre elektrische Fußbodenheizung korrekt zu verlegen, beginnen Sie in der Nähe des Thermostats und arbeiten sich von dort aus weiter.
- Ausrollen der Heizmatten/Heizfolie: Beginnen Sie mit dem Ausrollen der Heizmatten oder Heizfolie auf dem vorbereiteten Boden. Achten Sie darauf, dass die Matten glatt und ohne Falten aufgelegt werden.
- Einschneiden und Wenden: Wenn eine Richtungsänderung notwendig ist, schneiden Sie das Trägermaterial der Heizmatte sorgfältig ein, ohne dabei die Heizleiter zu beschädigen. Klappen Sie dann die Matte um, sodass sie in die gewünschte Richtung weiterverlaufen kann.
- Abstände einhalten: Zwischen den einzelnen Bahnen der Heizmatten sollte ein Abstand von etwa fünf bis acht Zentimetern eingehalten werden.
- Fixierung der Matten: Zur Sicherstellung einer stabilen Lage können Sie die Heizmatten mit Klebeband fixieren oder punktuell mit schnell abbindendem Klebemörtel befestigen.
- Anpassungen und Zuschnitte: Heizmatten und Heizfolie können bei Bedarf zugeschnitten werden, allerdings dürfen die Heizleiter dabei nicht gekürzt oder beschädigt werden.
- Installieren des Temperatursensors: Der Temperaturfühler sollte in einem Leerrohr mittig zwischen zwei Heizleitern und auf gleicher Höhe wie die Heizmatte positioniert werden.
- Verlegen des Kaltleiters: Führen Sie den Kaltleiter zum vorgesehenen Anschlusspunkt zurück. Achten Sie darauf, dass der Kaltleiter sicher und unbeschädigt verlegt wird.
Anschluss und Überprüfung
Nach der korrekten Verlegung der Heizmatten oder Heizfolie ist es wichtig, die Anlage gründlich zu überprüfen und den elektrischen Anschluss vorzubereiten.
- Messen der Widerstände: Nutzen Sie ein geeignetes Messgerät, um sowohl den Gesamtwiderstand als auch den Isolationswiderstand der verlegten Heizmatten zu überprüfen. Dokumentieren Sie die Messwerte, um eventuelle spätere Garantiefälle abzudecken.
- Vergleich mit den Herstellervorgaben: Vergleichen Sie die gemessenen Widerstandswerte mit den Spezifikationen des Herstellers.
- Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) installieren: Eine elektrische Fußbodenheizung muss stets über einen FI-Schalter mit einer Auslöseempfindlichkeit von 30mA abgesichert sein.
- Beauftragung einer Elektrofachkraft: Der elektrische Anschluss der Heizmatten darf ausschließlich von einer qualifizierten Elektrofachkraft durchgeführt werden.
- Funktionsprüfung: Vor der endgültigen Abdeckung der Heizmatten sollte eine Funktionsprüfung durchgeführt werden. Schließen Sie die Heizung kurzzeitig an das Stromnetz an und überprüfen Sie die gleichmäßige Erwärmung.
Einbetten/Überdecken der Heizmatten
Nachdem die Heizmatten korrekt verlegt und elektrischer Widerstand sowie Sensorfunktionen überprüft sind, können Sie mit der Einbettung und Überdeckung fortfahren, um die endgültige Basis für den Bodenbelag zu schaffen.
Fliesenbelag
- Tragen Sie eine dünne Schicht Fliesenkleber auf die Heizmatten auf.
- Verlegen Sie die Fliesen direkt auf die frisch aufgetragene Kleberschicht und achten Sie darauf, dass sie fest angedrückt und eben verlegt sind.
Holz-, Laminat-, Teppich- oder Vinylbeläge
- Bereiten Sie eine Ausgleichsmasse vor, um eine gleichmäßige Schicht über die Heizmatten zu gewährleisten.
- Gießen oder spachteln Sie die Ausgleichsmasse über die gesamte Fläche der verlegten Heizmatten.
- Lassen Sie die Ausgleichsmasse vollständig aushärten, bevor Sie den endgültigen Bodenbelag verlegen.
Aushärtung und Inbetriebnahme
Nachdem die Ausgleichsmasse oder der Fliesenkleber vollständig aufgetragen wurde, ist eine angemessene Aushärtungszeit erforderlich. Lassen Sie den Boden je nach verwendetem Material 8 bis 10 Tage vollständig aushärten. Beachten Sie dabei unbedingt die Herstellerangaben zur Aushärtezeit.
Sobald der Boden vollständig ausgehärtet ist, können Sie die elektrische Fußbodenheizung in Betrieb nehmen.
- Thermostat anschließen und einstellen: Verbinden Sie das Thermostat mit der Heizungsanlage und kalibrieren Sie es. Bei Holzböden und flexiblen Bodenbelägen wie Vinyl oder Teppich sollten Sie den Thermostat auf eine maximale Temperatur von 27°C einstellen.
- Funktionsprüfung: Führen Sie eine erste Funktionsprüfung durch. Schalten Sie die Heizmatten kurzzeitig ein und kontrollieren Sie deren gleichmäßige Erwärmung.
- Langsame Temperaturanpassung: Beim ersten Erhitzen sollten Sie die Temperatur schrittweise erhöhen, um Spannungen im Material zu reduzieren und eine Beschädigung des Bodenbelags zu vermeiden.
Mit diesen Schritten ist Ihre elektrische Fußbodenheizung bereit für einen zuverlässigen Betrieb und bringt wohlige Wärme in Ihr Zuhause.