Luft im Heizkreislauf: Ursachen und Auswirkungen
Luft im Heizkreislauf einer Fußbodenheizung kann verschiedene Ursachen haben und beeinträchtigt die Systemeffizienz erheblich.
Ursachen
- Befüllungsprozess: Beim Erstbefüllen der Heizanlage und bei Wartungsarbeiten kann Luft in das System gelangen. Eine ungenaue Befüllung kann Luftblasen einschließen.
- Materialdiffusion: Insbesondere bei älteren Kunststoffrohren kann es durch Diffusionseffekte über die Zeit hinweg zum Eintrag von Luft in die Rohre kommen.
- Systemundichtigkeiten: Selbst kleinste Leckagen an Verbindungsstellen oder Verschraubungen können ausreichend Luft in das System gelangen lassen, um spürbare Effekte zu verursachen.
Auswirkungen
Die Anwesenheit von Luft in der Fußbodenheizung führt zu mehreren Problemen:
- Ungleichmäßige Wärmeverteilung: Luftblasen hemmen den kontinuierlichen Fluss von Heizwasser. Dies kann dazu führen, dass einige Bodenbereiche nicht ausreichend erwärmt werden und kalt bleiben.
- Erhöhter Energieverbrauch: Die Heizanlage muss mehr Energie aufwenden, um die geforderte Raumtemperatur zu erreichen. Die Luftblasen erhöhen den hydraulischen Widerstand, was die Effizienz des Systems mindert und die Heizkosten erhöht.
- Lärmbelastung: Geräusche wie Gluckern oder Zischen sind Anzeichen für Luftblasen im System. Diese Geräusche können besonders während der Heizperiode unangenehm und störend sein.
Eine regelmäßige Entlüftung der Fußbodenheizung ist essenziell, um die optimale Funktion und Effizienz des Systems zu gewährleisten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Entlüften der Fußbodenheizung
Das Entlüften einer Fußbodenheizung erfordert spezielle Schritte, da diese keine direkt zugänglichen Entlüftungsventile besitzt. Befolgen Sie diese Anleitung, um sicherzustellen, dass Ihre Heizung wieder optimal funktioniert.
Vorbereitung
- Heizungsanlage ausschalten: Schalten Sie die Umwälzpumpe und die Heizanlage komplett ab, um zu verhindern, dass während des Entlüftungsprozesses Wasser zirkuliert.
- Benötigtes Material beschaffen: Besorgen Sie zwei Wasserschläuche, eine Wasserpumpenzange und einen ausreichend großen Eimer oder Behälter, um das austretende Wasser aufzufangen.
- Kugelhähne schließen: Schließen Sie die Kugelhähne für den Vorlauf und den Rücklauf, um zu verhindern, dass Wasser aus dem restlichen System in die Fußbodenheizung gelangt.
Entlüftung
- Heizkreise isolieren: Schließen Sie die Heizkreise am Rücklaufverteiler, indem Sie die Handradventile bis zum Anschlag zudrehen, um eine gezielte Entlüftung jedes Kreises zu ermöglichen.
- Wasserschläuche anschließen: Verbinden Sie einen Wasserschlauch mit dem KFE-Ventil des Vorlaufverteilers und den zweiten Schlauch mit dem Hahn des Rücklaufverteilers. Der Schlauch des Rücklaufverteilers sollte in den Eimer oder das Abflussrohr führen.
- Ersten Heizkreis öffnen: Öffnen Sie den ersten Heizkreis am Rücklaufverteiler langsam, sodass Wasser durch den Vorlauf in den Kreislauf strömen kann. Luftblasen sollten mit dem Wasser aus dem Ablaufschlauch entweichen.
- Wasserzulauf öffnen: Stellen Sie den Wasserzulauf am Zapfventil des Vorlaufverteilers ein, um den Kreislauf zu spülen. Lassen Sie das Wasser durch die Leitungen fließen, bis keine Luftblasen mehr austreten, sondern nur noch klares Wasser.
- Heizkreis schließen: Sobald der erste Heizkreis vollständig entlüftet ist, schließen Sie diesen am Rücklaufverteiler und wiederholen den Vorgang für jeden weiteren Heizkreis.
- Systemdruck überwachen: Überprüfen Sie regelmäßig den Druck der Anlage während des Vorgangs. Ein Druckanstieg über 2,5 bar sollte vermieden werden, da das System andernfalls Wasser über das Sicherheitsventil ablässt.
- Schläuche entfernen: Entfernen Sie die Wasserschläuche vom Vor- und Rücklaufverteiler, nachdem alle Heizkreise entlüftet wurden.
- Kugelhähne öffnen: Öffnen Sie abschließend die Kugelhähne für Vor- und Rücklauf, damit das gesamte Heizsystem wieder wie gewohnt arbeiten kann.
Falls Sie auf Schwierigkeiten stoßen oder die Anlage komplex ist, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Fachkundige Unterstützung: Wann ist sie sinnvoll?
Das Entlüften einer Fußbodenheizung kann selbst durchgeführt werden, jedoch gibt es Situationen, die die Hinzuziehung einer Fachkraft erfordern.
Wann Sie eine Fachkraft hinzuziehen sollten
- Komplexe Heizsysteme: Bei Systemen mit mehreren Heizkreisen oder besonderen Ausführungen kann die Entlüftung komplizierter sein. Fachkräfte kennen sich mit verschiedenen Systemen aus und können effizient arbeiten.
- Spülung des Systems: Oft ist eine gründliche Spülung erforderlich, um Ablagerungen und Luftblasen zu entfernen, die die Heizleistung beeinträchtigen. Fachkräfte verfügen über die notwendigen Werkzeuge und das Fachwissen für eine schonende und effektive Reinigung.
- Regelmäßige Wartung: Bei älteren Anlagen ist eine regelmäßige Wartung durch eine Fachkraft notwendig. Wartungsintervalle variieren je nach Material der Rohre und Systemkomplexität, generell ist jedoch eine Überprüfung alle zwei bis fünf Jahre ratsam.
- Unzureichende Selbstergebnisse: Wenn nach dem Selbstentlüften weiterhin Probleme auftreten, ist es ratsam, eine Fachkraft hinzuzuziehen.
Vorteile der fachkundigen Unterstützung
- Erfahrene Handhabung: Fachkräfte verfügen über das Know-how und das passende Werkzeug, um das Entlüften und Spülen ohne Schäden durchzuführen.
- Zeitersparnis: Fachkräfte erledigen die Arbeiten schneller und effizienter, wodurch lange Ausfallzeiten vermieden werden.
- Langfristige Funktionssicherheit: Durch regelmäßige professionelle Wartung wird die Lebensdauer der Heizanlage verlängert und die Heizkosten werden minimiert.
Mit professioneller Hilfe stellen Sie sicher, dass Ihre Fußbodenheizung stets optimal funktioniert und mögliche größere Reparaturen vermieden werden. Planen Sie diese Wartungsaufgaben idealerweise außerhalb der Heizperiode, um den reibungslosen Betrieb während der kälteren Monate sicherzustellen.