Die Planung: Der erste Schritt zum Erfolg
Eine detaillierte Planung ist unerlässlich, wenn Sie Ihre bestehende Fußbodenheizung erweitern möchten. Sie hilft Ihnen nicht nur, die passenden Systeme und Materialien auszuwählen, sondern bewahrt Sie auch vor späteren Herausforderungen.
Anforderungen Prüfen
Stellen Sie sicher, dass Ihre bestehende Heizungsanlage über ausreichend Leistungsreserven verfügt, um die zusätzlichen Flächen zu beheizen. Dies betrifft sowohl die Wärmeleistung des Wärmeerzeugers als auch die Dimensionierung der Rohrleitungen.
Raumhöhen und Aufbauhöhe Berücksichtigen
Prüfen Sie die verfügbare Raumhöhe, insbesondere in Kellerräumen und anderen niedrigen Bereichen. Die zusätzliche Aufbauhöhe durch die Fußbodenheizung kann die Nutzung der Räume stark beeinflussen. Je nach System kann die Aufbauhöhe zwischen wenigen Millimetern und mehreren Zentimetern variieren.
Dämmstandard Evaluieren
Der Dämmstandard des Gebäudes spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz der Fußbodenheizung. Sorgen Sie dafür, dass Wände und Böden gut gedämmt sind, um Wärmeverluste zu minimieren. Eine unzureichende Dämmung kann zu einem ineffizienten Betrieb führen und die Heizkosten in die Höhe treiben.
Heizkreise und Verlegeabstände Planen
Lassen Sie die Heizlast berechnen und planen Sie die Heizkreise sowie die Verlegeabstände der Heizungsrohre gründlich. Berücksichtigen Sie, ob sich der Betrieb auf die bestehenden Vor- und Rücklauftemperaturen einstellen lässt oder ob Anpassungen notwendig sind.
Anbindeleitungen und Hydraulischer Abgleich
Planen Sie die Anbindeleitungen vom neuen Heizkreisverteiler zur bestehenden Anlage. Dies kann entweder durch die Nutzung einer nahegelegenen Strangleitung oder durch das Ziehen einer neuen Leitung vom Wärmeerzeuger erfolgen. Ein hydraulischer Abgleich ist abschließend notwendig, um sicherzustellen, dass das Heizungswasser gleichmäßig verteilt wird und alle Räume die gewünschte Temperatur erreichen.
Fußbodenheizung erweitern: Die verschiedenen Möglichkeiten
Es gibt mehrere Ansätze, eine bestehende Fußbodenheizung zu erweitern. Welche Methode für Ihr Vorhaben am besten geeignet ist, hängt von den baulichen Gegebenheiten und den technischen Voraussetzungen ab.
Anbindung an eine existierende Strangleitung
Wenn in der Nähe des neuen Raumes eine Strangleitung vorhanden ist, können neue Heizkreise dort angeschlossen werden. Diese Methode erfordert ausreichend dimensionierte Rohrleitungen und bietet eine kosteneffiziente Lösung, insbesondere bei kleineren Erweiterungsflächen.
Installation eines neuen Heizkreisverteilers
Falls die Anbindung an eine bestehende Strangleitung nicht möglich ist, kann ein neuer Heizkreisverteiler erforderlich sein. Dabei werden die neuen Leitungen direkt an den Wärmeerzeuger angeschlossen. Diese Lösung eignet sich insbesondere für größere Erweiterungsflächen oder wenn die vorhandene Infrastruktur keine Erweiterung zulässt.
Erweiterung durch Einfräsen in den bestehenden Estrich
Eine alternative Methode ist das Einfräsen neuer Heizkreise in den vorhandenen Estrich. Dabei werden Kanäle in den Estrich gefräst, in welche die Heizungsrohre eingelegt und anschließend mit einer Ausgleichsmasse verschlossen werden. Diese Technik ist platzsparend und vermeidet größere Eingriffe in bestehende Bausubstanzen.
Nachrüstung einer elektrischen Fußbodenheizung
Für Räume, in denen eine wassergeführte Fußbodenheizung nicht wirtschaftlich oder technisch umsetzbar ist, kann eine elektrische Fußbodenheizung eine sinnvolle Alternative sein. Diese Systeme sind besonders flach und lassen sich unkompliziert unter dem Bodenbelag installieren. Sie bieten die Möglichkeit, auch kleine Flächen effizient zu beheizen.
Ergänzung durch Wand- oder Deckenheizung
In Räumen mit beengten Raumhöhen oder speziellen baulichen Anforderungen kann eine Wand- oder Deckenheizung als Ergänzung zur Fußbodenheizung sinnvoll sein. Diese Systeme verteilen die Wärme ebenfalls gleichmäßig und können in Kombination mit der bestehenden Fußbodenheizung für ein behagliches Raumklima sorgen.
Die Umsetzung: Schritt für Schritt zur neuen Fußbodenheizung
Nachdem die Planung abgeschlossen ist und die geeignete Methode zur Erweiterung Ihrer Fußbodenheizung feststeht, können Sie mit der Umsetzung beginnen.
- Vorbereitung des Bodens: Entfernen Sie den bestehenden Bodenbelag und -estrich, um den Untergrund für die Verlegung der neuen Komponenten vorzubereiten. Entfernen Sie auch eventuell vorhandene Sockelleisten.
- Verlegung der Heizungsrohre: Verlegen Sie die Heizungsrohre basierend auf dem gewählten System. Folgen Sie den Verlegeplänen, um sicherzustellen, dass die Rohre korrekt verteilt sind. Bei der Methode des Einfräsens werden feine Kanäle in den Estrich gefräst, in denen die Heizrohre eingelegt werden. Unterschiedliche Systeme erfordern spezifische Verlegetechniken und sollten entsprechend den Herstellervorgaben installiert werden.
- Anschluss an die Heizungsanlage: Verlegen Sie die Anbindeleitungen vom neuen Heizkreisverteiler zur bestehenden Anlage. Dies kann durch den Anschluss an eine nahegelegene Strangleitung oder durch das Ziehen neuer Leitungen bis zum Wärmeerzeuger erfolgen. Achten Sie auf die ausreichende Dimensionierung der Rohrleitungen.
- Systemprüfung und Befüllung: Prüfen Sie alle Verbindungen auf Dichtheit und füllen Sie das System mit Wasser auf. Entlüften Sie die Heizkreise, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten.
- Hydraulischer Abgleich: Ein hydraulischer Abgleich ist notwendig, um sicherzustellen, dass das Heizungswasser gleichmäßig zu allen Heizkreisen fließt. Dies erhöht die Effizienz der Heizung und sorgt dafür, dass alle Räume gleichmäßig erwärmt werden. Ein Fachmann sollte diese Aufgabe übernehmen.
- Aufheizen des Estrichs: Falls neuer Heizestrich verwendet wird, ist ein kontrolliertes Aufheizen erforderlich, um Spannungsrisse zu vermeiden und optimale Festigkeit zu erreichen.
- Installation des Bodenbelags: Nach Abschluss der Heiztests kann der neue Bodenbelag verlegt werden. Verwenden Sie Materialien, die gut mit Fußbodenheizungen harmonieren, wie Fliesen, Laminat oder spezielle Teppiche.
- Einrichtung und Feinjustierung: Nehmen Sie die Heizungsanlage in Betrieb und lassen Sie einen Fachmann die Feinjustierung der Heizkurve durchführen. Dies sorgt für eine optimale Raumtemperatur und eine erhöhte Energieeffizienz.
Kosten der Erweiterung
Die Kosten für die Erweiterung Ihrer Fußbodenheizung variieren je nach System und den spezifischen Gegebenheiten vor Ort. Durchschnittlich können Sie mit Kosten pro Quadratmeter rechnen. Zu den Materialkosten kommen weitere Kosten für den Ausbau des alten Estrichs und die Verlegung des neuen hinzu, was den Gesamtpreis beeinflusst.
Neben den Materialkosten sollten auch die Handwerkerkosten berücksichtigt werden, die typischerweise zwischen bestimmten Stundensätzen liegen. Einholen mehrerer Kostenvoranschläge hilft, die besten Angebote zu finden.
Es gibt auch Fördermittel, etwa im Rahmen der Heizungsmodernisierung. Bei der Kreditbank für Wiederaufbau können Sie Kredite zu günstigen Bedingungen erhalten. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Steuerbonus zu beantragen, wodurch Sie einen Teil der Kosten steuerlich geltend machen können.
Insgesamt setzen sich die Kosten folgendermaßen zusammen:
- Materialien: je nach System
- Handwerkerkosten: je nach Anbieter
- Zusätzliche Arbeiten: Ausbau des alten Estrichs, Verlegung neuer Heizkreise
Durch eine sorgfältige Planung und den Einsatz von Fördermitteln können Sie die Kosten der Erweiterung effektiv reduzieren. Achten Sie darauf, die Förderanträge vor Beginn der Arbeiten zu stellen, um von den finanziellen Vorteilen zu profitieren.
Durch diese sorgfältige Planung und Praxis können Sie sicherstellen, dass Ihre Heizungsanlage langfristig und effizient funktioniert.