Klassische Systeme im Fließestrich
Der klassische Einbau einer Fußbodenheizung erfolgt im Heizestrich. Die Fußbodenheizung wird dabei in einen Fließestrich eingebettet, der aus unterschiedlichen Estricharten bestehen kann.
Die gesamte Aufbauhöhe wird dabei im Vorhinein schon festgelegt und ist bekannt. In der Regel muss auch der spätere Bodenbelag schon feststehen, damit die Dimensionierung der Fußbodenheizung richtig gewählt werden kann.
Besonders wichtig ist dabei, auch eine ausreichende Dämmung unter dem Estrich mit einzuplanen. Die von der Fußbodenheizung erzeugte Wärme soll ja bevorzugt nach oben in Richtung Raum und nicht nach unten in Richtung Boden gehen.
Einsatzmöglichkeiten
In der Regel werden solche Systeme nur im Neubau eingesetzt. Ein nachträglicher Einbau gestaltet sich schwierig, da ja auf dem vorhandenen Estrich aufgebaut werden müsste. Dadurch ergeben sich Probleme mit den Aufbauhöhen und vielfach auch mit den erreichten Flächengewichten durch einen solchen Untergrundaufbau.
Nachteile
Der Einbau des Estrichs erfordert eine relativ lange Trockenzeit bis zur tatsächlichen Belegreife. Zusätzlich muss der Estrich nach einem sehr genauen Plan trockengeheizt werden, was für einen hohen Aufwand sorgt.
Beim Neubau macht das in der Regel weniger Probleme, da ohnehin ein Estrich eingebaut werden muss, und damit keine zusätzlichen Zeitverzögerungen entstehen. In allen anderen Fällen – bei der Nachrüstung in Altbauten – ist das Verfahren allerdings sehr nachteilig:
- Zeitaufwand
- keine Begehbarkeit während der Trocknungszeit
- Flächengewichte
- Aufbauhöhen sehr hoch (Verlust an Raumhöhe)
Estrichüberdeckte Systeme
Man kann auch Fußbodenheizungen einsetzen, die mit minimaler Estrichüberdeckung auf dem vorhandenen Untergrund aufgebaut werden.
Bei diesen Systemen sind die Heizungsrohre auf Noppenplatten befestigt, die Überdeckung erfolgt mit minimalen Estrichdicken, so dass die Gesamtaufbauhöhe noch relativ gering bleibt.
Nachteile
Nachteilig sind hier aber die teilweise immer noch großen Aufbauhöhen, die durch eine notwendige Dämmung und vor allem durch die Estrichüberdeckung entstehen. Das macht auch spätere Reparaturarbeiten aufwändiger als bei nichtüberdeckten Nachrüstsystemen.
Nachrüsten ohne Estrichüberdeckung
Hier kann die Fußbodenheizung auf jedem beliebigen Untergrund hergestellt werden. Bei vielen modernen Systemen kommen dabei Kapillarrohre zum Einsatz. Sie sorgen nicht nur für sehr geringe Aufbauhöhen (oft im Bereich von Millimetern), sondern auch später für ein schnelles Reagieren der Heizung auf Temperaturänderungen.
In Abhängigkeit von der Qualität und Dämmung des Untergrunds können diese Systeme auch ohne weitere Arbeiten ganz einfach selbst verlegt werden (etwa auf einem vorhandenen Fliesenboden) und danach einfach mit einem neuen Bodenbelag überdeckt werden.