Bau-Alternativen
Sie haben zunächst die Möglichkeit, verschiedene Arten von Garagen auszuwählen:
- eine Massivgarage (gemauert), die teuerste, aufwändigste und riskanteste Lösung
- eine Beton-Fertiggarage, die einfach aufgestellt wird
- eine Holzgarage, die sie entweder selbst entwerfen, oder als Bausatz kaufen können(wie bei einem Carport), Selbstaufbau und Aufbauen lassen ist dabei möglich
- eine sehr günstige Blech-Fertiggarage
Für einen ungefähren Kostenvergleich zwischen den einzelnen Garagentypen können Sie hier nachsehen.
Risiken beim Selbstbau
Jeden Fehler den Sie machen, müssen Sie zur Gänze selbst verantworten. Auch kleinste Fehler, Unachtsamkeiten und Ungenauigkeiten können im Nachhinein zu schweren, oft nicht mehr zu korrigierenden (Bodenplatte!) Fehlern führen. Und selbst wenn Sie ihre eigene Arbeitszeit nicht rechnen, kann das Projekt dennoch teurer kommen als viele Fertiggaragen-Modelle.
Massivbau – Schritt für Schritt
In der nachfolgenden Anleitung führen wir Sie Schritt für Schritt durch die wichtigsten Tätigkeiten beim Selbstbau einer Massivgarage.
Planungsphase
Planen Sie zunächst:
- Wie groß soll Ihre Garage werden?
- Wo soll Sie aufgestellt werden?
- Dürfen Sie dort bauen?
- Welche besonderen Vorgaben müssen Sie beachten? (Bebauungsplan)
- Welches Baumaterial wollen Sie verwenden? (Kalksandstein-Plansteine sind für ungeheizte Garagen empfehlenswert
- Wie wollen Sie die Entwässerung (Niederschlagswasserableitung) der Garage durchführen?
Wenn alle diese Fragen geklärt sind, können Sie eine grobe Skizze machen. Ein Architekt muss dann die Pläne zeichnen, ein Statiker (oder der Architekt selbst) die erforderliche Tragwerksberechnung vornehmen und die Vorgaben für das Fundament festschreiben.
Baugenehmigung beantragen
Mit Plan, Tragwerksberechnung und den erforderlichen Unterlagen müssen Sie beim zuständigen Bauamt einen Bauantrag stellen. Sobald Sie eine Baugenehmigung haben, können Sie anfangen, die Termine für die Arbeiten grob festzulegen.
Fundamentherstellung
Das Abgraben des Erdreichs (gegebenenfalls Mini-Bagger leihen) und die notwendigen Vorbereitungsarbeiten können Sie auch selbst vornehmen:
- Erdreich verdichten
- Kiesschicht einbringen
- Sandschicht einbringen
- sogenannte Sauberhkeitsschicht (Folie) einbringen
- Schalung anbringen
Das eigentliche Gießen der Bodenplatte ist heikel und erfordert sehr viel Erfahrung. Da Sie ohnehin auf Transportbeton zurückgreifen müssen, könnte es sich lohnen, das Risiko für Fehler und Mängel auf ein haftendes, ausführendes Unternehmen abzuwälzen (vier bis fünf Jahre Haftung für alle Mängel, die an der Bodenplatte auftreten können).
Aufmauern der Garage
Flucht der Wände ermitteln
Mit einem Nivelliergerät und unter Zuhilfenahme der Richtlatte müssen Sie zunächst die Flucht der zukünftigen Wände sehr exakt ermitteln.
Mauerwerk herstellen
Das sollten Sie wirklich nur, wenn Sie im Maurerhandwerk wirklich professionell arbeiten können. Am besten verwenden Sie für eine ungeheizte Garage Kalksandstein-Plansteine. So können Sie im Dünnbettverfahren arbeiten, kommen schnell voran und sparen dazu noch Mörtel. Die erste Reihe müssen Sie aber selbstverständlich im Dickbett platzieren, darunter sollte abgedichtet sein (Dichtungsschlämme, Bitumenbeschichtung).
Das Arbeiten mit dem Mörtelschlitten und das korrekte Mauern sollte Ihnen geläufig sein und leicht von der Hand gehen. Sie müssen unbedingt sehr exakt arbeiten – schon kleinste Fehler können gravierende Folgen haben. Sie müssen außerdem Pläne lesen und exakt umsetzen können.
Fensterausschnitte herstellen
Sie müssen wissen, wie man provisorische Fensterausschnitte herstellt, und diese auch nach exakten Maßen fertigt. Sie müssen außerdem das erforderliche Wissen und die Erfahrung haben, um die Stürze richtig einzubinden.
Oberste Steinreihe
Sie müssen für die oberste Steinreihe angegebene Bewehrungsvorgaben verstehen und exakt umsetzen können. Das Setzen von Ringankern sollte Ihnen geläufig sein, und Sie sollten das zumindest schon einmal gemacht haben.
Decke herstellen
Sie können für die Betondecke entweder auf eine Fertigteildecke zurückgreifen, die mithilfe eines Krans direkt aufgelegt wird (empfehlenswert) oder eine sogenannte verlorene Schalung aus Deckenelementen mit Ortbeton vergießen (lassen). Da die Decke eine sehr komplizierte Angelegenheit ist, sollten Sie auch hier lieber Fachunternehmen die Arbeiten erledigen lassen.
Fenster und Türen einbauen
Wenn alles soweit erledigt und stabil ist, können Sie die Fenster und die Türen in Ihre Garage einbauen. Das sollte, insbesondere bei den Türen, kein großes Problem darstellen.
Montage des Garagentors
Das bestellte Garagentor kann danach eingebaut werden. Aus Gründen der Gewährleistung sollten Sie den Einbau des Garagentors
auf jeden Fall dem Torhersteller oder einem von ihm beauftragten Betrieb überlassen.
Garage außen verputzen
Nach Fertigstellung aller Arbeiten können Sie anfangen, die Garage außen zu verputzen. Dafür werden Sie bei Plansteinen mit sehr dünnen Putzschichten auskommen.
Garage innen verputzen
Nach dem Außenputz können Sie dann den Innenputz in der Garage vornehmen. Auch die Betondecke sollten Sie im Innenbereich fachgerecht verputzen.
Betondecke schützen
Damit die Betondecke dicht und geschützt bleibt, sollten Sie danach auf dem Flachdach der Garage eine entsprechende Abdichtung mit Bitumenschweißbahnen fachgerecht vornehmen. Dabei ist besonders auf die Anschlüsse (auch die Anschlüsse für die Entwässerung) zu achten.