Ein Problem mit zwei Lösungen
Wenn eine Gardinenstange bereits angebracht ist und eine zu lange Gardine aufgehängt werden soll, gibt es zwei Wege:
1. Die Gardinenstange wird versetzt
2. Die Gardine wird gekürzt
Die erste Variante setzt ausreichendes Platzangebot nach oben voraus. In den meisten Fällen muss die Situation auch ästhetisch bewertet werden. Wird die Gardinenstange nach oben versetzt, müssen oft die alten Bohrlöcher gespachtelt werden.
Bei der zweiten Variante wird der Saum an der Unterkante um das gewünschte Maß versetzt. Schneidertechnisch ist das eine überschaubare Herausforderung. Allerdings ist eine Nähmaschine erforderlich, wenn der Saum gerade werden soll.
Bei Erstmontage auch an gängige Gardinenmaße denken
Wenn die Gardinenstange noch nicht angebracht ist, stellt sich die Frage, wie hoch sie hängen soll beziehungsweise wie weit über dem Fenster.
Neben ästhetischen und gestalterischen Gedanken kann im Vorfeld auch schon über die angebotenen gängigen Maße nachgedacht werden. Wenn die meist in Fünf-Zentimeter-Schritten erhältlichen Gardinenlängen berücksichtigt werden, kann das Kürzen umgangen werden.
Wenn die Höhe der Gardinenstange ausgemessen wird, sind vier Hängearten möglich:
- Auf dem Boden schleifend
- Knapp über dem Boden schwebend (ein bis zwei Millimeter)
- Frei mit sichtbarer Bodenfuge schwebend (bis zwei Zentimeter)
- Saum auf beliebiger Halbhöhe (beispielsweise auf Fensterbankniveau)
Hilfsmittel und Werkzeug zum Kürzen
Zum Umnähen der Gardine beziehungsweise des Vorhangs werden folgende Hilfsmittel gebraucht:
- Farblich passendes Garn
- Bügeleisen
- Nähmaschine
- Maßband
- Schneiderkreide
- Schneiderschere
- Stecknadeln
So kürzen Sie Ihre Gardine oder Ihren Vorhang
1. Schnittlinie markieren
Markieren Sie in Abständen von etwa zwanzig Zentimetern die Schnittlinie. Sie vereinfachen sich das Schneiden, wenn Sie die Markierungen mit einer durchgängigen Linie (Leiste) verbinden.
2. Schneiden
Setzen Sie das Klingenkreuz an einer Seite an und schneiden Sie nicht ganz bis zu Schließen der Schere. Setzen Sie kurz vor dem Erreichen des Verschlusses jeweils neu an.
3. Erste Kante umbügeln
Legen Sie eine erste Kante nach innen um und fixieren Sie sie mit Stecknadeln. Bügeln Sie diese Kante, bis sie einen „scharfen“ Knick besitzt.
4. Zweite Kante umbügeln
Legen Sie die zweite Kante entsprechend Messergebnis um und setzen Sie die Stecknadeln entsprechend um. Nach dem Bügeln ist der Saum fertig zum Nähen.
5. Naht setzen
Führen Sie den Saum durch die Nähmaschine und wählen Sie ein schmales Stichbild.
Das folgende Video zeigt, wie ein einfacher Saum „versetzt“ wird.