Eigenschaften von Stoffen
Jeder Stoff hat in Bezug auf Lichtdurchlässigkeit und Wärmereflexion bestimmte Eigenschaften. Das sieht man dem Stoff in der Regel nicht sofort von außen an, besonders nicht bei Gardinen.
Deshalb gibt es festgelegte physikalische Werte, an denen man sich orientieren kann. Vielfach werden vom Hersteller nur einzelne Werte angegeben, oder nur allgemeine Aussagen gemacht. Detaillierte Angaben sind eher bei Plissees üblich.
Die gängigen Werte, die man beachten sollte, sind:
- Transmissionsgrad des Gewebes
- Reflexionsgrad des Gewebes
- Transparenzgrad des Gewebes
- Absorptionsgrad des Gewebes
Transmissionsgrad des Gewebes
Der Transmissionsgrad des Gewebes gibt an, wie viel des einfallenden Lichts vom Gewebe durchgelassen wird. Für Verdunkelungsgardinen sollte dieser Wert möglichst 0% betragen. Bei zugezogenen Gardinen fällt dann kein Licht mehr durch. Das ist beispielsweise für Schlafzimmer wichtig, wenn man völlig im Dunkeln schlafen möchte.
Wenn es allerdings nur um Licht- oder Sichtschutz geht, und keine völlige Verdunkelung angestrebt wird, sind andere Werte maßgeblich.
Transparenzgrad des Gewebes
Die Transparenz wird in der Regel nur in bestimmten Klassen angegeben. Stoffe können folgende Eigenschaften haben:
- transparent
- halbtransparent
- lichtdurchlässig sowie
- dim out und abdunkelnd
Sehr niedrige Transparenzgrade bedeuten also gleichzeitig sehr niedrige Transmissionsgrade. Hohe Transparenz bedeutet, das praktisch kein richtiger Sichtschutz vorhanden ist.
Halbtransparente Stoffe lassen in der Regel fast alles Tageslicht durch, während aber gleichzeitig ein gewisser Sichtschutz besteht. Lichtdurchlässige Stoffe lassen einen Großteil des Tageslichts durch, bieten aber eine völlige Blickdichtigkeit.
Reflexionsgrad des Gewebes
Stoffe können verschieden beschichtet sein. Eine hoch reflektierende Beschichtung führt dazu, dass ein Großteil der einfallenden Sonnenstrahlen und vor allem der Wärmestrahlung von außen reflektiert wird. Das ist von Vorteil im Sommer, wenn ein Aufheizen der Räume möglichst wirkungsvoll vermieden werden soll.
Stoffe können unterschiedlich reflektierend sein. Viele Rollos und Plissees sind noch zusätzlich speziell beschichtet, um einen besonders hohen Reflexionsgrad zu erhalten. Bei Gardinenstoffen ist das aus Kostengründen weniger üblich.
Absorptionsgrad des Gewebes
Absorption bedeutet Verschlucken. Es geht dabei also um die Fähigkeit des Stoffes, auftreffendes Licht und Wärmestrahlung zu verschlucken und zu speichern, anstatt sie durchzulassen. Viele Gardinen, vor allem Thermogardinen haben aufgrund ihrer Stoffart und ihres Schichtenaufbaus einen besonders hohen Absorptionsgrad.
Der Zusammenhang zwischen Absorption, Reflexion und Transmission ist ganz einfach:
Absorptionsgrad + Reflexionsgrad + Transmissionsgrad = 100 %
Die Verteilung auf die einzelnen Punkte gibt dann insgesamt an, was der Stoff leisten kann.
Materialeigenschaften
Für den Transmissionsgrad und den Absorptionsgrad bei Gardinen spielen vor allem die Materialdichte (Verdunkelung ab etwa 320 g/m²) und die Webart des Stoffes eine Bedeutung. Bei Mehrschichtgardinen, die aus verschiedenen aufeinander genähten Schichten bestehen, sind die Eigenschaften jeder einzelnen Schicht maßgeblich, sie addieren sich dann.