Wirkungsweise von Holzölen
Das einfachste, schon seit Jahrhunderten verwendete Holzöl ist Leinöl. Damit es schneller trocknet (Leinöl kann bis zu 14 Tage zum Trocknen brauchen) hat man es auch früher schon gekocht und den sogenannten Leinölfirnis erhalten. Diese beiden Ölvarianten eignen sich für jede Holzart – daneben gibt es heute aber eine Vielzahl von Spezialölen, die ganz besonders auf jede einzelne Holzart abgestimmt sind.
Die Wirkungsweise von Holzölen ist recht einfach: Das Öl dringt tief in das Innere des Holzes ein und legt sich schützend um die einzelnen Holzfasern. Beim Trocknen härtet es aus und bildet so eine Schutzschicht um jede einzelne Holzfaser.
Eine Besonderheit stellen dabei sogenannte Hartwachs-Öle dar. Sie bilden auch eine stabile Oberflächenschicht aus sehr hartem Wachs, die noch belastbarer ist und das Holz gut schützt. Angewendet werden sie wie gewöhnliche Holzöle auch.
Schutz durch das Ölen
Die Oberfläche wird nach dem Ölen nicht völlig wasserdicht, sondern nur etwas besser resistent gegen Feuchtigkeit. Feuchteempfindliches Holz (wie nicht witterungsfeste Weichhölzer) werden durch das Ölen also nicht automatisch für den Außenbereich geeignet.
Ein Schutz gegen Vergrauen ist durch das Ölen nur bedingt gegeben. Zwar wird die Einwirkung der UV-Strahlung etwas abgemildert, das Holz bekommt aber dennoch im Lauf der Zeit eine natürliche „Patina“. Dieser Effekt kann auch erwünscht sein.
Ein Schutz gegen Schädlinge und auch gegen die Bläue ist durch das Ölen nicht gegeben. Zwar meiden viele Schädlinge geöltes Holz in der Regel, aber eine Garantie für einen wirklich umfassenden Schutz gibt es nicht.
Geeignet ist das Ölen also als alleiniger Schutz nur für grundsätzlich von Natur aus wetterfeste Holzarten (wie Robinie oder Tropenhölzer. Andere Hölzer sollten auf jeden Fall mit passenden Holzschutzmitteln behandelt werden, wenn man sie schön erhalten möchte.
Vorteile beim Ölen
Anders als bei dampfdichten Lackbeschichtungen bleibt geöltes Holz atmungsaktiv. Dadurch kann es beim Eindringen von Feuchtigkeit auch ganz einfach wieder abtrocknen und nimmt keinen Schaden.
Die Holzoberfläche fühlt sich sehr natürlich an und die natürliche Holzmaserung wird durch das Ölen noch betont.
Wenn Sie Öle mit integriertem UV-Schutz und speziell für den Außenbereich wählen, erhalten Sie oft noch zusätzlichen Schutz (z.B. UV-Schutz und Schädlingsschutz). Hartwachs-Öle schützen vor allem abriebgefährdete Oberflächen besser. Rechnen Sie aber damit, dass Sie häufig nachölen müssen (deutlich öfter als Sie streichen müssten).