Kostenbeispiel: Gasheizung erneuern
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus, 140 m²
- Dämmung nach EnEV/GEG-Standard
- Austausch auf Brennwerttechnik
- Warmwasserspeicher wird weiterverwendet
Posten | Preis |
---|---|
Heizkessel | 5.500 EUR |
Brennwerttechnik | 1.900 EUR |
Einbau | 2.300 EUR |
Gesamtkosten | 9.600 EUR |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Heizkessel
- Brennwerttechnik
- Warmwasserspeicher
- Austauschkosten
Heizkessel
Beim Erneuern einer Gasheizung wird in jedem Fall der Heizkessel ausgetauscht. Dabei muss auch auf die aktuell benötigte Heizleistung geachtet werden, wenn in der Zwischenzeit Dämmmaßnahmen stattgefunden haben.
Kosten für Heizkessel. Je nach benötigter Leistung und gewählter Kesselausführung muss für den neuen Heizkessel mit Kosten zwischen 4.500 und 8.000 EUR beim Einfamilienhaus gerechnet werden.
Dimensionierung ermitteln. Bei Dämmmaßnahmen kann sich der Heizwärmebedarf des Gebäudes stark verändern (ungedämmt: 150 – 300 kWh/m² pro Jahr, Dämmung nach EnEV/GEG-Standard: 70 – 100 kWh/m² pro Jahr).
Damit verringert sich auch die benötigte Heizleistung. Der neue Heizkessel sollte deshalb entsprechend gewählt werden, um eine Überdimensionierung der Heizungsanlage zu vermeiden.
Brennwerttechnik
Der Austausch auf eine Gasbrennwertheizung ist unbedingt empfehlenswert (Einsparungen bei den Heizkosten von 20 – 30 % gegenüber der alten Konstanttemperaturheizung).
Mehrkosten für Heizkessel. Brennwertkessel sind gewöhnlich rund 1.000 bis 2.000 EUR teurer als ein Konstanttemperaturkessel.
Mehrkosten für Einbau der Brennwerttechnik. Der Einbau der Brennwerttechnik und eine gegebenenfalls notwendige Anpassung des Schornsteins verursachen beim Einfamilienhaus gewöhnlich Kosten zwischen 1.500 und 2.500 EUR.
Amortisation. Die Mehrkosten machen sich häufig nach kurzer Zeit durch Einsparungen bei den Heizkosten bezahlt.
Warmwasserspeicher
In vielen Fällen kann der alte Warmwasserspeicher einfach weiterverwendet werden. Soll er ebenfalls ausgetauscht werden, ist mit zusätzlichen Kosten zwischen 800 und 2.000 EUR je nach Größe und Ausführung des Speichers zu rechnen.
Austauschkosten
Die Arbeitskosten für den Austausch richten sich nach dem individuell gegebenen Arbeitsaufwand für den Heizungsinstallateur im jeweiligen Einzelfall. Gewöhnlich kann aber beim Einfamilienhaus von Kosten zwischen 1.000 und 3.500 EUR ausgegangen werden.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Zweifamilienhaus, 260 m², gemeinsame Heizung
- ungedämmt (höhere Heizleistung erforderlich)
- Wechsel auf Brennwerttechnik
- Warmwasserspeicher wird ausgetauscht
- höherer Einbau-Aufwand
Posten | Preis |
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Heizkessel | 8.600 EUR |
Brennwerttechnik | 2.400 EUR |
Warmwasserspeicher | 2.800 EUR |
Einbau | 3.500 EUR |
Gesamtkosten | 17.300 EUR |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus, 140 m²
- leistungsfähige Dämmung (Effizienzhaus)
- Umbau auf Brennwerttechnik
- Wasserspeicher wird weiterverwendet
- geringer Einbau-Aufwand
Posten | Preis |
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Heizkessel | 4.100 EUR |
Brennwerttechnik | 1.600 EUR |
Einbau | 1.500 EUR |
Gesamtkosten | 7.200 EUR |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Hybridheizung erwägen
- Dämmmaßnahmen in Betracht ziehen
- Wechsel auf andere Heiztechnologie in Betracht ziehen
Hybridheizung erwägen
Um noch mehr an Heizkosten zu sparen, kann der Austausch der alten Gasheizung auf eine moderne und ökologische Hybridheizung in Betracht gezogen werden.
Mögliche Kombinationen bei Hybridheizungen. Möglich sind dabei eine Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe oder eine Kombination von Gasheizung und Solarthermie (besonders empfehlenswert).
Auslegung fachgerecht planen lassen. Die Dimensionierung der beiden Heizungsteile sollte unbedingt durch den Fachmann erfolgen. Im Auge behalten sollte dabei auch die Gesamtwirtschaftlichkeit der Hybridheizung und die Amortisationsdauer. Gegebenenfalls sollte man auch einen Energieberater beiziehen.
Dämmmaßnahmen in Betracht ziehen
Durch Dämmmaßnahmen (Fassadendämmung und Geschossdecken-Dämmungen) lassen sich Heizkosten sehr wirkungsvoll und dauerhaft senken. Gegenüber einem ungedämmten Gebäude können die Heizkosten nach Fassaden- und Geschossdecken-Dämmung um bis zu 30 % niedriger liegen.
Wechsel auf andere Heiztechnologie in Betracht ziehen
Einen Wechsel auf eine andere Heiztechnologie in Betracht zu ziehen, kann aus mehreren Gründen sinnvoll sein.
Ökologische Gründe. Fossile Energieträger wie Öl und Gas verursachen einen hohen CO2-Ausstoß beim Heizen. Auch wenn Dämmmaßnahmen und eine Senkung des Heizenergieverbrauchs diesen Ausstoß verringern, sind Heizungen mit fossilen Energieträgern dennoch weit entfernt davon, „sauber“ zu sein.
Der Wechsel auf eine Wärmepumpenheizung kann – eine entsprechende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vorausgesetzt – dagegen eine Möglichkeit sein, praktisch klimaneutral zu heizen. Die Heizkosten bei einer Wärmepumpenheizung liegen trotz des hohen Strompreises nicht höher als bei Gas, sondern eher sogar noch geringer.
Auch Biomasse-Heizungen (Pelletheizung, Hackschnitzel) können eine sehr ökologische Art zu heizen sein. Die Kosten liegen bei diesen Heizungen deutlich geringer als bei der Gasheizung.
Kostengründe. Besonders aus Kostengründen würde sich ein Wechsel auf Biomasse-Heizungen lohnen. 1 kWh Wärme aus Gas kostet aktuell rund 12 Cent, während die Kosten bei einer Pelletheizung bei rund 7 Cent liegen.
Zukünftige Kosten für Gas. Aktuell ist der Gaspreis wegen des Ukraine-Kriegs und den Befürchtungen um eine mögliche Verknappung der verfügbaren Gasmengen sehr hoch. Zudem gilt Erdgas als fossiler Energieträger ohnehin nur als eine „Übergangstechnologie“, die mittelfristig möglichst nicht mehr genutzt werden soll.
Diese Einstufung von Gas, die unklare Versorgungssituation aber auch die mit der geplanten CO2-Steuer wahrscheinlich eintretende Verteuerung der Gaspreise machen es sinnvoll, über einen Wechsel der Heiztechnologie nachzudenken.
Zwar stellt Flüssiggas einen alternativen Brennstoff für eine Gasheizung dar, die Betriebskosten einer Flüssiggasheizung liegen allerdings jetzt bereits deutlich höher als bei der Erdgas-Heizung (aktuell kostet 1 kWh Wärme aus Flüssiggas ca. 19 Cent). Ob diese Kosten zukünftig stark sinken und sich auf dem gleichen Niveau wie bei Biomasse-Heizungen oder Wärmepumpenheizungen befinden werden, ist fraglich.
FAQ
Was kostet die Erneuerung einer Gasheizung?
In unserem Beispiel kostet die Erneuerung der alten Gasheizung 9.600 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Art und die Leistung der neuen Heizung, die Einbaukosten für Brennwerttechnik und der individuell gegebene Arbeitsaufwand für den Heizungsinstallateur beim Einbau. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich insbesondere sparen, indem man als neue Heizung eine Hybridheizung in Betracht zieht und gegebenenfalls parallel zum Heizungsaustausch Dämmmaßnahmen durchführt. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.