Grenzabstand und Sicherheitsvorschriften für unterirdische Gastanks
Bei der Installation eines unterirdischen Gastanks gibt es wichtige Grenzabstands- und Sicherheitsvorschriften zu beachten, die sowohl den Schutz Ihres Grundstücks als auch die Sicherheit der Umgebung gewährleisten sollen. Hier sind die wichtigsten Regelungen:
- Mindestabstand zum Haus: Der Gastank muss mindestens 0,8 Meter von Ihrem Hausfundament und anderen baulichen Strukturen entfernt sein. Dies verhindert die Beeinträchtigung von Leitungen und schützt vor Frostschäden an Wasserleitungen, die durch den Wärmeentzug des Tanks entstehen können.
- Abstand zu Nachbargrundstücken: Es wird empfohlen, den Gastank mindestens 1 Meter von der Grundstücksgrenze entfernt zu platzieren. Dadurch haben Sie auch bei Arbeiten wie dem Neulackieren des Tanks genügend Platz. Um langfristige Probleme zu vermeiden, sollten Sie idealerweise einen Abstand von 3 Metern einhalten.
- Zonenregelungen: Die Einhaltung der Ex-Zonen ist entscheidend. Im Radius von 3 Metern um den äußeren Rand des Domdeckels gelten besondere Sicherheitsbestimmungen. Temporär, während der Befüllung, ist ein Abstand von 5 Metern notwendig, um zusätzliche Schutzmaßnahmen wie die Abdeckung von Kanälen und Schächten zu gewährleisten.
Diese Abstände gewährleisten den sicheren Betrieb Ihres unterirdischen Gastanks und schützen sowohl Ihr Eigentum als auch das der Nachbarn vor möglichen Gefahren. Konsultieren Sie stets die relevanten technischen Regeln und Landesbauordnungen und ziehen Sie gegebenenfalls einen Experten hinzu, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften erfüllt sind.
Spezifische Sicherheitszonen und Maßnahmen
Neben den allgemeinen Mindestabständen gibt es spezifische Sicherheitszonen, die eingehalten werden müssen, um Gefahren durch Gaslecks zu minimieren:
- Ex-Zone 1: Diese Zone befindet sich innerhalb des Domschachts des unterirdischen Gastanks. In diesem Bereich dürfen sich keine Zündquellen wie elektrische Geräte oder offene Flammen befinden, da hier bei einem Gasleck besonders hohe Explosionsgefahr besteht.
- Ex-Zone 2: Diese Zone erstreckt sich im Radius von 3 Metern um den äußeren Rand des Domdeckels. Innerhalb dieses Bereiches dürfen keine offenen Schächte, Kellereingänge oder Luftansaugöffnungen vorhanden sein. Auch die Installation von nicht-ex-geschützten elektronischen Geräten ist in dieser Sicherheitszone verboten, um unbeabsichtigte Zündungen zu verhindern.
- Zusätzliche Schutzmaßnahmen beim Befüllen: Während des Befüllens des Gastanks muss ein temporärer Sicherheitsbereich von 5 Metern Abstand eingehalten werden. Dazu gehören Maßnahmen wie das Abdecken von Kanaleinläufen oder Schächten mit geeigneten Abdeckungen, um das Eindringen von Gas zu verhindern.
Diese speziellen Schutzvorkehrungen sind essenziell, um potentielle Gefahren durch Gaslecks oder entzündliche Gas-Luft-Gemische zu vermeiden. Generell gilt es, die technischen Regeln und Vorschriften genau zu befolgen und gegebenenfalls Expertenrat einzuholen.
Lösungsansätze bei Nichteinhaltung der Abstände
Sollte die Einhaltung der vorgegebenen Abstände nicht möglich sein, gibt es verschiedene Maßnahmen, um dennoch die Sicherheit zu gewährleisten und gesetzliche Vorschriften zu erfüllen:
1. Einholung einer Nachbarschaftszustimmung: Falls der empfohlene Mindestabstand zum Nachbargrundstück nicht realisiert werden kann, sollten Sie eine schriftliche Zustimmung Ihres Nachbarn einholen. Diese Genehmigung schafft Klarheit über die Zustimmung beider Parteien.
2. Einsatz von Schutzmaßnahmen: Bauliche Maßnahmen können helfen, die Sicherheitszone zu gewährleisten:
- Strahlungsschutzbleche anbringen: Ein Strahlungsschutzblech unmittelbar zwischen Gastank und Grundstücksgrenze kann als Abschirmung dienen.
- Errichtung einer kleinen Mauer: Eine bis zu 1,5 Meter hohe Mauer kann helfen, die Ausbreitung von Gas im Ernstfall zu verhindern und somit die Ex-Zonen klar zu definieren und abzusichern.
3. Vorübergehende Sicherheitsmaßnahmen bei der Befüllung: Während des Befüllens sollten temporäre Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, falls die gesetzlichen Abstände temporär nicht eingehalten werden können.
4. Einsatz eines erdgedeckten Gastanks: Wenn ausreichend Platz für den empfohlenen Abstand nicht gegeben ist, könnte der Einsatz eines erdgedeckten Gastanks eine sinnvolle Alternative sein. Dieser bietet zusätzliche Sicherheit, da er im Erdreich eingebettet ist und somit weniger Gefahrenpotenzial darstellt.
Achten Sie darauf, dass sämtliche Änderungen und Maßnahmen von einem fachkundigen Experten überprüft und abgesegnet werden, um rechtliche und sicherheitstechnische Probleme zu vermeiden.
Herstellung des Betonfundaments für oberirdische Gastanks
Eine solide Basis ist für die Stabilität und Sicherheit Ihres oberirdischen Flüssiggastanks unerlässlich. Sie können entweder eine vorgefertigte Bodenplatte verwenden oder das Fundament selbst gießen.
Vorgefertigte Bodenplatte
Bestellen Sie eine vorgefertigte, stahlverstärkte Bodenplatte, die den Maßen 2,40 m x 1,2 m x 0,1 m entspricht. Solche Platten werden in der Regel von Fachhändlern geliefert und auf eine vorbereitete, ebene Fläche aus Sand oder Kies gelegt. Für größere Tanks (z. B. 2,9 Tonnen) könnten Sie zwei solcher Platten benötigen.
Eigenständige Herstellung des Fundaments
1. Fundamentaushub:
Heben Sie eine Grube mit einer Tiefe von 45 cm aus. Dies schafft ausreichend Raum für eine stabile Basis.
2. Untergrundvorbereitung:
Füllen Sie die Grube mit einer 25 cm hohen Schicht aus Schotter, Kies oder Sand. Diese Schicht dient als Drainage und verhindert Frosthebung.
3. Betonschicht:
Gießen Sie eine Betonschicht der Güteklasse Bn 150 über die vorbereitete Schotterschicht. Integrieren Sie mindestens eine Lage Baustahlgewebe (Q131) zur Verstärkung. Diese Maßnahme erhöht die Tragfähigkeit des Fundaments.
4. Fertigmaße:
- Die genauen Maße des Fundaments richten sich nach der Größe des Flüssiggastanks:
- Für einen Tank von 2.700 Litern (1,2 t) sollten Sie ein Fundament von 3,0 m x 1,4 m x 0,2 m gießen.
- Für einen Tank von 4.850 Litern (2,1 t) empfehlen sich Maße von 4,8 m x 1,4 m x 0,2 m.
- Größere Tanks von 6.400 Litern (2,9 t) erfordern ein Fundament mit den Maßen 6,0 m x 1,4 m x 0,2 m.
Glätten und richten Sie die Betonschicht sorgfältig aus, um eine ebene Auflagefläche für den Gastank sicherzustellen. Lassen Sie den Beton vollständig aushärten, bevor Sie den Gastank aufstellen.
Behältergrube für unterirdische Gastanks erstellen
Die Vorbereitung einer geeigneten Behältergrube ist eine wesentliche Voraussetzung für die vorschriftsgemäße Installation eines unterirdischen Gastanks.
Schritte zur Erstellung der Behältergrube
1. Erdreichniveau berücksichtigen:
Verwenden Sie das endgültig geplante Niveau des Erdreichs als Bezugspunkt für die Tiefe der Grubensohle. Dies gewährleistet eine korrekte Positionierung und Stabilität des Tanks.
2. Maße der Grube:
- Die Maße der Grube variieren je nach Größe des Tanks. Häufige Spezifikationen sind:
- Für einen 2.700-Liter (1,2 t) Tank: 3,10 m Länge x 1,85 m Breite x 1,95 m Tiefe.
- Für einen 4.850-Liter (2,1 t) Tank: 4,90 m Länge x 1,85 m Breite x 1,95 m Tiefe.
- Für einen 6.400-Liter (2,9 t) Tank: 6,10 m Länge x 1,85 m Breite x 1,95 m Tiefe.
3. Vorbereitung der Grubensohle:
Legen Sie ein 20 cm dickes Sandbett (Korngröße ≤ 3 mm) auf der Grubensohle aus. Der Sand sollte steinfrei sein, um eine optimale Lagerung des Tanks zu gewährleisten.
4. Einsetzen des Tanks:
Setzen Sie den Gastank vorsichtig in die vorbereitete Grube und achten Sie darauf, dass er stabil und eben positioniert ist.
5. Verfüllung der Grube:
- Füllen Sie die Grube rund um den Tank mit weiteren 20 cm Sand auf und stellen Sie sicher, dass der Sand gleichmäßig verteilt und verdichtet ist.
- Verfüllen Sie danach den Rest der Grube mit dem zuvor ausgehobenen Erdreich.
Durch diese sorgfältig durchgeführten Schritte stellen Sie sicher, dass Ihr unterirdischer Gastank sicher installiert ist und den technischen Anforderungen entspricht. Beachten Sie immer alle relevanten Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen.
Einbau eines unterirdischen Flüssiggastanks
Der Einbau eines unterirdischen Flüssiggastanks erfolgt in mehreren Schritten, die präzise ausgeführt werden müssen, um Sicherheit und Vorschriftsmäßigkeit zu gewährleisten.
Schritte zum Einbau
1. Vorbereitung des Sandbetts:
Lassen Sie steinfreien Sand mit einer Korngröße von maximal 3 mm liefern. Dieser Sand wird später als Bett für den Gastank dienen und muss frei von Verunreinigungen sein, um den Tank nicht zu beschädigen.
2. Aushub der Gastankgrube:
Heben Sie die Grube auf Grundlage der benötigten Maße für Ihren spezifischen Gastank aus. Die Tiefe und Größe der Grube variieren je nach Tankvolumen. Achten Sie darauf, dass die Seitenwände stabil sind, um ein Einstürzen während der Installation zu vermeiden.
3. Erstellung des Sandbetts:
Füllen Sie die Grube mit einer 20 cm dicken Schicht steinfreien Sands. Der Sand muss gleichmäßig verteilt und verdichtet werden, um eine stabile Basis für den Gastank zu gewährleisten.
4. Einsetzen des Gastanks:
Setzen Sie den Gastank vorsichtig in die vorbereitete Grube und achten Sie darauf, dass der Tank eben und stabil positioniert ist. Dies erfordert in der Regel einen Kran oder ein ähnliches Hebezeug.
5. Verfüllen der Grube:
Füllen Sie die Grube rund um den Gastank mit weiteren 20 cm Sand auf, bevor Sie den restlichen Freiraum mit dem zuvor ausgehobenen Erdreich auffüllen und sorgfältig verdichten.
6. Anschluss und Verfüllung der Rohrleitungsgrube:
Legen Sie die Gasleitungen und führen die notwendigen Installationsarbeiten durch. Füllen Sie die Rohrleitungsgrube und den Domschacht anschließend schichtweise mit Sand und Erdreich auf. Verlegen Sie ein Gaswarnband etwa 20 cm oberhalb der Gasleitung, um zukünftige Bauarbeiten zu informieren und damit Beschädigungen zu verhindern.
Durch diese detaillierten Schritte stellen Sie sicher, dass der unterirdische Flüssiggastank sicher installiert wird und den technischen sowie gesetzlichen Anforderungen entspricht. Beachten Sie dabei stets die Sicherheitsvorschriften und ziehen Sie bei Bedarf Fachpersonal hinzu.