Funktionsweise von Gastherme und Fußbodenheizung
Eine Fußbodenheizung besteht aus einem Netz von Rohrleitungen, die unter dem Bodenbelag verlegt sind und durch die warmes Wasser zirkuliert. Diese Wärme wird flächig und gleichmäßig über den gesamten Boden abgegeben, was für eine angenehme Strahlungswärme im Raum sorgt. Damit sich das Wasser erwärmt und hält, wird es an eine Gastherme angeschlossen.
Die Gastherme nutzt moderne Brennwerttechnik, die nicht nur das Gas verbrennt, um Wärme zu erzeugen, sondern auch die Abgase so weit abkühlt, dass der darin enthaltene Wasserdampf kondensiert und zusätzliche Wärme freisetzt. Dies macht die Gastherme besonders effizient und reduziert den Energieverbrauch erheblich.
Besonders wichtig bei Fußbodenheizungen sind die niedrigen Vorlauftemperaturen. Fußbodenheizungen arbeiten effizient bei Vorlauftemperaturen von 30-35°C. Ein vorgeschaltetes Regelungssystem mischt das heiße Wasser der Gastherme mit kühlerem Rücklaufwasser, um die passenden Temperaturniveaus sicherzustellen.
Anschluss einer Fußbodenheizung an die Gastherme
Es gibt verschiedene Anschlussmöglichkeiten für die Fußbodenheizung an die Gastherme, je nach der Größe der Fläche und der vorhandenen Heiztechnik. Man unterscheidet dabei zwischen einem zentralen und einem dezentralen Anschluss.
Zentraler Anschluss
Der zentrale Anschluss ist ideal für mehrere Räume. Die Heizrohre der Fußbodenheizung werden an einem zentralen Heizkreisverteiler angeschlossen, der oft im Flur oder einem Technikraum liegt und die einzelnen Räume versorgt.
- Vorteil: Temperaturregelung in jedem Raum durch Raumthermostate.
- Notwendige Komponenten: Eine Kompaktregelstation, die die hohen Vorlauftemperaturen der Gastherme auf das für die Fußbodenheizung passende Niveau senkt, indem sie das heiße Wasser der Gastherme mit kühlerem Rücklaufwasser mischt.
Dezentraler Anschluss
Für kleine Räume oder einzelne Räume wie ein Badezimmer kann ein dezentraler Anschluss sinnvoller sein.
- Kompaktregelstation Mini: Eignet sich für bis zu 30 m² und mischt die hohen Vorlauftemperaturen direkt herunter. Diese Station ist ideal für kleinere Flächen oder einzelne Räume.
- Rücklauftemperaturbegrenzer (RTL-Box): Für Flächen bis 15 m². Die Temperatur wird über den Rücklauf des Heizwassers geregelt; das Ventil schließt, wenn die eingestellte Rücklauftemperatur erreicht wird.
- Regelbox mit Topmeter: Nutzt die bereits angepasste Vorlauftemperatur für Flächen bis 15 m² und leitet das Heizwasser direkt an die Fußbodenheizung weiter.
Lassen Sie sich von einem Fachinstallateur beraten, um die optimale Anschlussvariante für Ihre Bedürfnisse und die spezifischen Gegebenheiten vor Ort zu bestimmen.
Kombination mit einer Wärmepumpe
Die niedrigen Vorlauftemperaturen der Fußbodenheizung machen sie zu einem idealen Partner für eine Wärmepumpe. Eine Wärmepumpe nutzt erneuerbare Energien aus der Umwelt, wie Luft, Wasser oder Erde und trägt so zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung bei.
Vorteile einer Hybridheizung
Eine Hybridheizung kombiniert die Fußbodenheizung mit einer Wärmepumpe und einer Gastherme:
- Grundlastabdeckung: Die Wärmepumpe deckt den Grundbedarf an Wärme.
- Spitzenlast an kalten Tagen: Die Gastherme unterstützt die Wärmepumpe bei besonders niedrigen Außentemperaturen.
- Warmwasserbereitung: Die Gastherme übernimmt die Warmwasserversorgung für Küche und Bad.
Diese Kombination bietet maximale Effizienz, Zuverlässigkeit auch bei extremen Temperaturen und einen geringeren CO2-Ausstoß.
Optimale Vorlauftemperatur einstellen
Die richtige Vorlauftemperatur ist entscheidend für den effizienten Betrieb und die Energieeinsparung bei einer Fußbodenheizung. Hier sind einige wichtige Aspekte zu beachten:
Einflussfaktoren auf die Vorlauftemperatur
- Gebäudedämmung: Gut gedämmte Gebäude benötigen geringere Vorlauftemperaturen.
- Außentemperatur: Moderne Heizsysteme passen die Vorlauftemperatur automatisch an die Außentemperatur an.
- Bodenbelag: Materialien wie Fliesen leiten Wärme besser als Teppiche und beeinflussen die benötigte Vorlauftemperatur.
Tipps zur Energieeinsparung
- Heizkurve einstellen: Die Heizung sollte so eingestellt sein, dass die Heizkurve den Wärmebedarf exakt abbildet. Eine flachere Heizkurve bedeutet niedrigere Vorlauftemperaturen.
- Regelmäßige Wartung: Ein gut gewartetes Heizsystem arbeitet effizienter.
- Raumthermostate nutzen: Verwenden Sie Raumthermostate, um die Temperatur individuell für jeden Raum zu regeln.
Optimale Werte
Die Vorlauftemperaturen sollten zwischen 30 und 45 Grad Celsius liegen. Eine optimal eingestellte Vorlauftemperatur spart Energie und sorgt für ein angenehmes Raumklima.