Die Anteile des Gasverbrauchs in einem typischen Einfamilienhaus
Das von den Stadtwerken gelieferte Gas kann entweder nur für die Beheizung der Wohnräume oder auch für die Aufbereitung von Warmwasser, den Betrieb eines Gasherdes oder eines Gastrockners verwendet werden. Auf der jährlichen Gasrechnung wird allerdings immer nur der gesamte Gasverbrauch abgerechnet. Wer also Gaskosten sparen will, sollte sich die einzelnen Verbrauchsparameter genauer ansehen und prüfen, wo der Verbrauch eventuell noch deutlich gesenkt werden kann.
Über den Durchschnittsverbrauch für Heizung und Warmwasserbereitung gibt es zahlreiche Statistiken. Dabei ist die Ermittlung von Durchschnittswerten aufgrund der vielen Einflussfaktoren gar nicht so einfach. Grundsätzlich hängt der Gasverbrauch von folgenden individuellen Aspekten ab:
- Größe des Wohnraums
- Anzahl der Personen im Haushalt
- Zustand des Gebäudes/Vorhandensein einer Dämmung
- Wie viele ‚Verbraucher‘ nutzen das Gas?
- Individueller Umgang mit Energie
Gasverbrauch für Heizung und Warmwasser
Die Größe des Wohnraums ist einer der entscheidendsten Faktoren für die Höhe des Gasverbrauchs. Während in einer 40 m² großen Wohnung durchschnittlich 5600 kWh pro Jahr für Heizung und Warmwasser benötigt werden, liegt der jährliche Verbrauch in einem Einfamilienhaus mit 140 m² Wohnfläche bei etwa 22400 kWh.
Gasverbrauch für Warmwasser separat betrachtet
Wird neben dem Heizen auch für die Warmwasseraufbereitung Gas genutzt, ist die Personenzahl im Haushalt von erheblicher Bedeutung. Statistisch gesehen verbrauchen 2 Personen doppelt so viel Wasser wie 1 Person. Der durchschnittliche Energieverbrauch für die Aufbereitung von Warmwasser für den Bedarf einer Person liegt bei 600 bis 800 kWh pro Jahr. Ein 4-Personen-Haushalt kommt demnach auf etwa 2400 bis 3200 kWh pro Jahr. Vom oben genannten Gesamtgasverbrauch entfallen also etwa 14 % auf die Warmwasserbereitung.
Zusätzlicher Faktor: Dämmung
Wie gut oder ob das Gebäude überhaupt gedämmt ist, hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf den Gesamtgasverbrauch: Ein ungedämmtes Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche kann durch Wärmeverluste fast 14-mal mehr Gas verbrauchen als ein gleich großes, modern gedämmtes Haus! Dämmen lohnt sich also beim Heizen mit Gas in jedem Fall.
Individueller Gasverbrauch
Weitere Gasverbraucher wie täglich genutzte Gasherde oder Gastrockner können mit weiteren 800 bis 1200 kWh im Jahr zu Buche schlagen.
Letztlich ist natürlich der individuelle Umgang mit der Energie entscheidend: Wer sich mit kühlen Temperaturen und kurzen Duschgängen begnügt, kann beim Heizen ca. 6 % pro °C einsparen. Auch der tägliche Warmwasserverbrauch von durchschnittlich 40 Litern pro Person lässt sich durch bewusstes Verhalten deutlich reduzieren.