Die richtige Neigung für den Ablauf
Für den optimalen Wasserabfluss in Ihrer Dusche benötigen Sie eine korrekte Bodenneigung. Diese Neigung wird als Gefälle bezeichnet und ermöglicht, dass das Wasser zuverlässig zum Abfluss gelangt. Ein Gefälle von 2 % hat sich als ideal erwiesen. Das bedeutet einen Höhenunterschied von 2 cm auf jeder Meterlänge in Richtung des Abflusses.
Wichtige Hinweise zur Neigung
- Verfügbarkeit von Wasserabfluss: Die Duschfläche muss so gestaltet sein, dass das Wasser konstant und ungehindert zum Abfluss strömt. Ein schlecht verlegtes Gefälle kann dazu führen, dass Wasser stehen bleibt und somit eine Überschwemmung verursacht.
- Belastbarkeit: Die Bodenkonstruktion muss stabil genug sein, um die alltäglichen Belastungen, einschließlich einer möglichen Nutzung mit einem Rollstuhl, problemlos zu tragen.
- Schutz vor Staunässe: Ein ausreichendes Gefälle hilft, Staunässe zu vermeiden, was wiederum das Risiko von Schimmelbildung und Bauschäden mindert.
Möglichkeiten zur Herstellung des Gefälles
Um ein Gefälle im Duschbereich zu erzeugen, gibt es verschiedene Methoden, die je nach baulichen Gegebenheiten und individuellen Vorlieben angewendet werden können. Hier sind einige bewährte Ansätze:
Gefälleestrich
Gefälleestrich zeichnet sich dadurch aus, dass das erforderliche Gefälle bereits beim Einbau des Estrichs hergestellt wird. Diese Lösung empfiehlt sich besonders bei Neubauten oder umfassenden Badezimmer-Sanierungen, da hierbei größere gestalterische Freiheiten bestehen.
Vorteile:
- Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten der Duschfläche und der Fliesenwahl
- Flexibilität bei der Position des Ablaufs
- Geeignet für behindertengerechte Ausführungen
Nachteile:
- Hohe Anforderungen an Präzision bei der Ausführung
- Aufwendigere Reparaturarbeiten bei Zugänglichkeit des Abflusses
- Rutschfeste Fliesen sind notwendig
Polystyrol-Hartschaumplatten
Eine weitere Möglichkeit, ein Gefälle herzustellen, ist die Verwendung von Polystyrol-Hartschaumplatten, die auf dem Untergrund verlegt werden. Diese Platten, die als Dammschicht fungieren, werden so zurechtgeschnitten, dass das gewünschte Gefälle entsteht. Anschließend wird eine Abdichtungsschicht aufgetragen, bevor die Fliesen verlegt werden.
Vorteile:
- Leichteres Material, was den Einbau vereinfacht
- Gute Anpassungsmöglichkeiten an bauliche Gegebenheiten
- Wärmedämmende Eigenschaften
Nachteile:
- Weniger robust als gegossener Estrich
- Genauigkeit bei der Installation ist erforderlich, um ein gleichmäßiges Gefälle zu gewährleisten
Duschelemente
Duschelemente, auch als Duschboards oder Duschwannen bekannt, bieten eine schnelle und unkomplizierte Alternative. Diese vorgefertigten Elemente besitzen bereits das nötige Gefälle und können einfach auf dem vorhandenen Estrich installiert werden.
Vorteile:
- Einfache und schnelle Montage
- Wasserdicht und pflegeleicht
- Verfügbar in verschiedenen Größen und Designs, teils auch befliesbar
Nachteile:
- Begrenzter Gestaltungsspielraum im Vergleich zu individuell verlegtem Estrich
- Geringere Anpassungsfähigkeit bei unkonventionellen Badgrundrissen
Ständersysteme
Hierbei wird das Gefälle durch eine Unterkonstruktion aus einem Ständersystem erzeugt, die entweder vorgefertigt oder an die spezifischen Anforderungen vor Ort angepasst wird. Eine Estrich-Schicht oder ein anderes geeignetes Material wird dann darauf aufgebracht.
Vorteile:
- Flexibilität bei Konstruktionen mit besonderen Anforderungen
- Gute Möglichkeit, verschiedene Höhenunterschiede auszugleichen
Nachteile:
- Aufwendiger in der Planung und Installation
- Eventuell höhere Kosten durch zusätzliche Materialien und Montageaufwand
Durch sorgfältige Auswahl der Methode und eine fachgerechte Umsetzung können Sie sicherstellen, dass Ihre Dusche nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend und langlebig ist.
Gefälleestrich Schritt-für-Schritt Anleitung
Eine fachgerechte Herstellung eines Gefälleestrichs ist essenziell, um den Wasserabfluss in Ihrer begehbaren Dusche sicherzustellen. Hier ist eine präzise Anleitung, die Ihnen hilft, das Projekt erfolgreich umzusetzen.
Benötigte Materialien
- Glättwerkzeug (wie ein Glätteisen)
- Großes Gefäß zum Mischen (z.B. Mischbehälter)
- Wasserablaufleiste
- Bindemittelbeschichtung (gegebenenfalls)
- Feinkörniger Zementestrich (ca. 8 mm Korngröße)
- Feuchtemessgerät
- Randisolierstreifen
- Mechanischer Mischer
Schritt-für-Schritt Anleitung
1. Vorbereitung des Untergrunds:
- Reinigen Sie die Fläche umfassend, um Staub und Schmutz zu entfernen.
- Bei Bedarf tragen Sie eine Haftgrundierung auf, um die Haftung des Estrichs am Untergrund zu verbessern.
2. Randdämmstreifen anbringen:
Befestigen Sie die Randdämmstreifen an den Wänden des Duschbereichs. Diese verhindern, dass der Estrich Spannungen auf die Wände überträgt.
3. Estrichmischung anrühren:
Mischen Sie den Zementestrich gemäß den Herstellerangaben. Die Konsistenz sollte cremig aber dennoch formstabil sein.
4. Estrich auftragen:
Beginnen Sie mit dem Auftragen des Estrichs im Bereich des Abflusses. Füllen Sie den Bereich gleichmäßig bis zu den Randdämmstreifen auf. Achten Sie darauf, dass der Estrich dicht und kompakt aufgetragen wird.
5. Gefälle formen:
Modellieren Sie das notwendige Gefälle von etwa 2 % mit Hilfe Ihrer Glättkelle. Dies entspricht einem Höhenunterschied von 2 cm pro laufendem Meter. Verwenden Sie die Wasserwaage, um sicherzustellen, dass das Gefälle gleichmäßig ist.
6. Estrich glätten:
Glätten Sie die Oberfläche mithilfe eines Reibebretts. Eine besonders glatte Oberfläche ist nicht notwendig, da darauf noch Fliesen verlegt werden.
7. Trocknungsphase:
Lassen Sie den Estrich ausreichend austrocknen. Die Trocknungszeit hängt von der Dicke des aufgetragenen Estrichs und den Umgebungsbedingungen ab. Beachten Sie dabei stets die Herstellerangaben.
Durch sorgfältige Umsetzung dieser Schritte können Sie Gründlichkeit und Präzision in Ihre Arbeit einfließen lassen, um so ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Duschelement als Alternative
Ein Duschelement stellt eine durchdachte Alternative zum traditionellen Gefälleestrich dar. Es bietet eine unkomplizierte und zeitsparende Lösung für die Schaffung einer bodengleichen Dusche und ist besonders dann attraktiv, wenn es um Renovierungsprojekte geht oder die Gegebenheiten vor Ort eine genaue Ausführung des Gefälles erschweren.
Vorteile von Duschelementen
- Zeitersparnis: Durch die vorgefertigten Elemente entfällt das aufwendige Modellieren eines Gefälles mit Estrich.
- Barrierefreiheit: Die Möglichkeit eines ebenerdigen Zugangs macht diese Lösung ideal für barrierefreie Badezimmer.
- Vorgefertigtes Gefälle: Sie profitieren von einem bereits integrierten Gefälle, das den problemlosen Wasserabfluss sicherstellt.
- Vielfältige Designmöglichkeiten: Duschelemente gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen, auch spezielle Designs wie Fünfeck- und Viertelkreisduschen sind verfügbar.
- Befliesbar: Viele Modelle erlauben eine Verfliesung, wodurch sie optisch perfekt in Ihr bestehendes Baddesign integriert werden können.
- Einfachheit bei der Abdichtung: Mit den passenden Dichtsets ist eine wasserdichte Montage leicht zu realisieren.
So montieren Sie ein Duschelement
- Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass die Fläche sauber und eben ist. Zeichnen Sie die Umrisse des Duschelements auf dem Untergrund an.
- Ablauföffnung einpassen: Schneiden Sie die vorgesehene Öffnung für den Ablauf in das Duschelement.
- Positionierung und Befestigung: Kleben Sie das Duschelement mit einem geeigneten Fliesenkleber auf dem Boden fest. Beachten Sie, dass sich für die Verklebung flexible Fliesenkleber eignen.
- Dichtigkeit sicherstellen: Dichten Sie alle Anschlussfugen zwischen Duschelement und Wand sowie den Übergang zum Abfluss sorgfältig ab.
- Feinarbeiten: Verbinden Sie das Duschelement mit dem Abwasseranschluss und prüfen Sie, ob alle Verbindungen stabil und dicht sind.
Duschelemente eignen sich besonders für eine einfache und schnelle Renovierung und bieten eine zuverlässige, wasserdichte und langlebige Lösung. Mit der richtigen Auswahl und fachgerechten Montage können Sie Ihre bodengleiche Dusche in kürzester Zeit genießen.