Kraft und Elastizität
Gelcoat geht, die richtige Verarbeitung vorausgesetzt, immer eine wechselseitige Beziehung zum faserverstärkten Kunststoff ein, den es bedeckt. Während Gelcoat auf Gartenmöbeln oder anderen Haushaltsgegenständen ohne unmittelbare Krafteinwirkung meist durch einfaches Schleifen und neu H erneuert werden kann, ist das bei Bootsrümpfen nicht so einfach möglich.
Schäden am Gelcoat, das zum Wunsch des Erneuerns führt, entstehen meist im Zusammenwirken mit dem Untergrund. Typische Schadensbildungen entstehen aus unterschiedlichen Elastizitäten. Wenn der Untergrund über eine stärkere Elastizität verfügt als das Gelcoat, kommt es unweigerlich zu Rissen. Beim Erneuern muss diese Ursache durch das Angleichen der Elastizitätswerte ausgeschlossen werden.
Osmose, Quellen und Sanierung
Eine weitere Hauptursache für Beschädigung des Gelcoats an Schiffen und Booten ist die Wirkung von Osmose. Das ständige Wässern und die dadurch eindringenden Feuchtigkeitsmoleküle greifen sowohl das Gelcoat als auch den Kunststoff darunter an. Eine Auslaugung des Harzes führt zu einem Aufweichen und Verlust der Stabilität beider Werkstoffe.
Hinzu kommt das Quellverhalten des faserverstärkten Kunststoffes, der wiederum das Reißen des Gelcoats befördert. Der osmotische Prozess ist ab einer bestimmten Betriebszeit eines Bootes, und eingeschränkt auch bei Wohnmobilen, nicht mehr zu verhindern. Meist sind nur noch einige wenige Jahre Nutzung durch das Erneuern des Gelcoats erreichbar.
Unbedingt zu prüfen ist der statische Zustand des gesamten Rumpfes. Eine komplette Sanierung lohnt sich nur in wenigen Fällen und muss von einem Fachbetrieb ausgeführt werden. Die Preise für das Erneuern oder Sanieren eines Osmoseschadens liegen zwischen tausend und 1500 Euro pro Bootsmeter nur für den, unter Wasser liegenden, Rumpfteil.