Physikalischer und chemischer Schmutz
Beim Gelcoat hängt das Reinigen stark mit dem Zustand und der Pflege der Oberfläche ab. Je gründlicher beim ursprünglichen Auftragen und Polieren des Gelcoats gearbeitet wurde, desto leichter lässt es sich reinigen. Entscheidender Faktor ist die glatte Oberflächenbeschaffenheit, die keine physikalischen Schmutzanhaftungen erlaubt.
Wenn dieser Umstand gegeben ist, muss beim Reinigen nur Flugschmutz entfernt werden, der sich chemisch an der Oberfläche „festhält“. Da Gelcoat beständig gegen Säureeinwirkung ist, sind verdünnte Säuren ein wirksames Reinigungsmittel. Alkalische Mittel dürfen, anders als beim Polieren, für das Reinigen nicht verwendet werden, da sie das Gelcoat anlösen.
Verdünnung mit Zitronen- oder Salzsäure
Wenn stärkerer und meist klebender Schmutz entfernt werden soll, eignet sich sowohl verdünnte Zitronen- als auch verdünnte Salzsäure. Die ökologisch unbedenklichere Verdünnung mit Zitronensäure wird zu fünfzig Prozent mit Wasser angemischt, Salzsäure zwanzig zu achtzig Prozent.
Unter Boots- und Jachtbesitzern sind als Reinigungsmittel Aceton, Nitro-Verdünnung, Chlorreiniger, Bleichmittel und Spiritus populär. Bei der Verwendung dieser Substanzen zum Reinigen sollte sehr vorsichtig und erst nach ausführlicher Beratung eines Fachbetriebs Gebrauch gemacht werden.
Nach Probe eventuell Polieren
Für die meisten üblichen Verschmutzungen auf dem Grundstück und im Garten reichen die Salz- und Zitronensäureverdünnungen aus. Ergänzend kann Polieren oder leichtes Beischleifen das Reinigen entscheidend erleichtern. Bei einem aus Hartwachs bestehenden Oberflächenschutz entscheidet der Zustand der Wachsschicht.
Nach dem Einsprühen und Abreiben oder Bürsten des Gelcoats mit den Säureverdünnungen sollte die Sauberkeit der Oberfläche bereits den gewünschten Zustand aufweisen. Ist das nicht der Fall, muss eine mechanische Bearbeitung durch Polieren erfolgen.
Mit Polierpaste und/oder natürlichen Schleifmitteln werden die verschrammten Oberflächen geglättet. Das „Einebnen“ der Mikroriefen führt zu einer Verringerung der Oberfläche und entzieht jeder physikalisch bedingten Schmutzanlagerung die Grundlage.