Grenzwerte im Abwasser – Was muss ich beachten?
Grenzwerte im Abwasser sind essentiell, um die Belastung unserer Gewässer zu minimieren. Die gesetzlichen Vorgaben hierfür sind in der Abwasserverordnung (AbwV) festgelegt. Diese Verordnung gilt für diverse Abwasserarten, einschließlich kommunaler und industrieller Abwässer. Die relevanten Emissionswerte sind für beide Bereiche verbindlich. Hier sind einige entscheidende Aspekte, die Sie im Auge behalten sollten:
1. Rechtliche Vorgaben:
- Die AbwV legt die maximal zulässigen Konzentrationen von Schadstoffen fest, bekannt als Emissionsgrenzwerte. Die Einhaltung dieser Grenzwerte ist entscheidend, um eine wasserrechtliche Genehmigung zu erhalten.
- Zusätzliche Anforderungen können je nach Qualität der Gewässer, in die eingeleitet wird, in den Erlaubnissen vorgeschrieben sein.
2. Technische Anforderungen:
Das Abwasser muss dem Stand der Technik entsprechend behandelt werden, bevor es eingeleitet wird. Dies reduziert die Schadstoffbelastung auf ein Minimum.
3. Wichtige Grenzwerte:
- Für kommunale Kläranlagen beträgt der Grenzwert für den Biochemischen Sauerstoffbedarf (BSB5) 40 mg/L nach biologischer Behandlung.
- Industrieabwässer unterliegen strengeren, branchenspezifisch variierenden Grenzwerten, die typischerweise zwischen 20 mg/L und 40 mg/L für BSB5 liegen.
4. Relevante Schadstoffparameter:
- Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)
- pH-Wert
- Ammonium Stickstoff
- Chloride, Fluoride, Phosphate
- Schwermetalle wie Arsen, Blei, Nickel
5. Kontrollen und Analysen:
Regelmäßige Abwasseranalysen sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Dies umfasst chemische und biologische Analysen verschiedener Parameter.
Sichere Einhaltung dieser Aspekte verhindert nicht nur gesetzlich unerlaubte Schadstoffkonzentrationen, sondern schützt auch die Umwelt und Wasserqualität.
Analyseverfahren zur Überprüfung der Grenzwerte
Zur Einhaltung der Abwassergrenzwerte werden verschiedene Analyseverfahren angewendet. Diese Verfahren sind entscheidend, um die chemischen und biologischen Parameter im Abwasser zu überwachen und sicherzustellen, dass die gesetzlichen Vorgaben erfüllt sind.
Probenahme und Vorbereitung
Die Probenahme ist der erste zentrale Schritt, um verlässliche Analyseergebnisse zu erzielen. Spezifische Techniken sorgen dafür, dass repräsentative Proben entnommen werden. Um Verfälschungen zu vermeiden, müssen die Proben vor Ort konserviert und korrekt gelagert werden, oft durch Kühlung auf 2 bis 5 °C oder Einfrieren bei -18 °C für längere Lagerung.
Chemische Analyseverfahren
Chemische Parameter im Abwasser umfassen diverse Stoffe, deren Konzentration gemessen wird. Wichtige Parameter hierbei sind:
- Sauerstoffbedarf: Der Chemische Sauerstoffbedarf (CSB) gibt die Menge an Sauerstoff an, die benötigt wird, um organische Verbindungen im Abwasser chemisch zu oxidieren.
- Nährstoffe: Die Überwachung von Nitrat, Phosphat und Ammonium ist erforderlich, da diese Stoffe zur Eutrophierung führen können.
- Ionen und Metalle: Bestimmung von Chlorid, Fluorid sowie Schwermetallen wie Blei und Nickel ist wichtig, da diese toxische Wirkungen haben können.
Biologische Testverfahren
Biologische Tests dienen als Ergänzung chemischer Analysen und bewerten die toxischen Wirkungen des Abwassers auf Organismen:
- Giftigkeitstests: Hierbei wird die Wirkung auf Fischeier, Daphnien, Algen und Leuchtbakterien getestet, um schädliche Substanzen zu identifizieren.
- Abbaubarkeit: Diese Tests prüfen, wie gut biologische Kläranlagen die im Abwasser enthaltenen Stoffe abbauen können. Dies ist wichtig für die Bewertung der langfristigen Wirksamkeit von Kläranlagen.
Summenparameter
Summenparameter fassen die Ergebnisse einzelner Stoffgruppen zusammen und geben einen Überblick über die Gesamtbelastung des Abwassers:
- Abfiltrierbare Stoffe: Dieser Parameter misst die Menge an suspendierten Stoffen im Abwasser und ist wichtig für die physikalische Belastung und Klärung des Wassers.
- Organische Verbindungen: AOX (Adsorbierbare organisch gebundene Halogene) und TOC (Totaler organischer Kohlenstoff) sind weitere bedeutende Summenparameter, die die Gesamtbelastung durch organische Verunreinigungen angeben.
Durch diese Analyseverfahren wird sichergestellt, dass die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten und die Qualität des Abwassers gewährleistet wird. Dies trägt maßgeblich zur Erhaltung unserer Wasserressourcen bei.