Gemüsebeet richtig anlegen
Wer als Anfänger ein Gemüsebeet neu anlegen möchte, sollte ein paar Grundregel beherzigen. Dazu gehören vor allem
- eine günstige Standortwahl
- eine gewinnbringende Aufbereitung des Bodens
- eine Unkrautbekämpfungsstrategie
- eine nicht nur geschmacklich favorisierte, sondern auch sinnvolle Zusammenstellung der Sorten.
Standort und Ausrichtung
Die günstigste Lage für ein Gemüsebeet, das Sie im Rasen anlegen, ist eine freie, möglichst sonnige Stelle im Garten. Viel UV-Licht wirkt sich positiv auf das Wachstum und die Geschmacksbildung aus. Das Beet sollte genug Luft bekommen, aber auch keinem zu scharfen Wind ausgesetzt sein. Wenn sich eine exponierte Stelle wegen guter Sonnenlichtausbeute als Standort anbietet, die aber etwas windgebeutelt ist, können Sie das Beet mit einer niedrigen Hecke einfrieden. Die klassische Variante im Bauerngarten ist eine Umpflanzung mit Beerensträuchern. Dadurch ergibt sich auch gleich ein vielfältigeres Ernteangebot.
Die Ausrichtung ist auch keine unerhebliche Frage. Denn schließlich sollen alle Gemüsepflanzen möglichst gleichberechtigt von der Sonne profitieren. Richten Sie die Langseite des Beets deshalb möglichst nach Süden aus, sodass die gesamte Beetfläche möglichst dauerhaft mit Licht versorgt wird und vordere Pflanzen hintere nicht zu sehr abschatten.
Bodenvoraussetzungen schaffen
Für die meisten Gemüsearten brauchen Sie einen nährstoffreichen Boden. Denn das Bilden von Früchten kostet Staudenpflanzen Kraft. Eine rechtzeitig angesetzte Bodenvorbereitung ist also meistens Pflicht. Wenn Sie das Erdreich selbst erzeugen – etwa in einem Hochbeet – sollten Sie auf Erde mit großzügiger Kompost- und/oder Stallmistbeimischung achten.
Unkrautbekämpfung
In einem Bio-Gemüsebeet von überschaubarem Format ist die gängige Art der Unkrautbekämpfung das Hacken oder das manuelle Zupfen. Um Unkraut von vornherein in Schach zu halten, können Sie sich aber auch mit einem Bodenvlies behelfen. Damit Gras nicht das Beet von außen erobert, empfiehlt es sich, einfache Rasenkanten außen in den Boden einzulassen.
Für die Zusammenstellung der Gemüsesorten ist natürlich Ihr Geschmack ausschlaggebend. Für eine satte Ernte spielt aber auch eine Rolle, ob die Sorten sich in direkter Nachbarschaft gut leiden können. Dazu im nächsten Abschnitt mehr.
Gemüsesorten-Kombis: Was passt zusammen?
Gerade bei einer Mischkultur, die sich für Anfänger mit mäßigem Platzangebot am besten eignet, ist es sinnvoll, miteinander sympathisierende Gemüsesorten beieinander zu pflanzen. Hier eine Auswahl besonders guter und explizit schlechter Kombinationen:
Tomaten | Sellerie | Kohlarten | Salate | Kartoffeln | Zucchini | |
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Gute Nachbarn | Buschbohnen, Blumenkohl, Kohl | Blumenkohl, Buschbohnen, Lauch | Salat, Spinat, Tomaten, Erbsen | Gurken, Buschbohnen, Möhren, Tomaten, Zwiebeln | Dicke Bohnen, Mais, Spinat, Kohlrabi | Lauch, Rettich, Salat, Möhren |
Schlechte Nachbarn | Kartoffel, Gurken | Kartoffel, Salat | Blumenkohl | Sellerie | Gurken, Kürbis, Salat | keine |
exkurs: Übrigens ist auch die Kombination von Gemüse mit Kräutern nicht nur für die Küche, sondern auch schon im Beet empfehlenswert. Bestimmte Gemeinschaften haben sich auch hier bewährt. So passt zu Gurken, Möhren und Salat etwa Dill sehr gut, zu Bohnen und Kohl gesellt sich Fenchel gern und Borretsch und Dill gehen mit Salat, Tomaten und Sellerie eine lukrative Symbiose ein. Empfehlenswert sind gerade bei schädlingsanfälligen Gemüsesorten wie Kohl oder Tomaten auch Unterpflanzungen mit ätherischen Kräutern wie Salbei, Basilikum oder Pfefferminze.
Schritt für Schritt zum Gemüsebeet
Gerade für Anfänger ist es empfehlenswert, sich an bewährten Methoden zu orientieren. Erst nach einiger eigener Praxiserfahrung lohnt es sich, ein wenig zu experimentieren. Es gibt für das Anlegen eines Gemüsebeets tatsächlich einige ziemlich etablierte Grundregeln, die Erfolg bei der späteren Pflege und beim Ertrag versprechen.
Sehen wir uns zunächst einmal den empfehlenswerten Zeitplan von Jahreszeit zu Jahreszeit an:
- Herbst: Fläche abgrenzen und Boden vorbereiten
- Frühes Frühjahr: Pflanzen setzen
- Über Frühjahr und Sommer: Pflanzen- und Beetpflege
Herbst
Ideal ist es, mit der Planung und Vorbereitung im Herbst zu beginnen. Denn ein Gemüsebeet, das auch Ertrag bringen soll, braucht guten Boden. Die Erde an der Beetstelle muss also in aller Regel aufgebessert werden und bis sich das dadurch neu entstehende Bodenmilieu eingependelt und gesetzt hat, braucht es eine Weile. Bevor der erste Bodenfrost eintritt, ist das Erdreich außerdem noch gut bearbeitbar.
Besonders schwere Lehmböden brauchen eine gute Vorarbeit durch Beimischung von Sand und Kompost. Leichte Sandböden bereiten Sie mit etwas Gesteinsmehl auf. Wenn Ihr Lokalboden einen besonderen Mangel aufweist, sollten Sie diesen außerdem ausgleichen. Etwaige Mängel (z.B. Stickstoff) können Sie mit einer Bodenanalyse feststellen. Sinnvoll ist es auch, im Herbst schon eine Mulchschicht auszubringen. Diese kann sich dann bis zum Frühjahr zu einer wertvollen Humusschicht zersetzen.
Die Form des Beets können Sie auch bereits jetzt festlegen. Ein funktionales, auf Ertrag ausgerichtetes Gemüsebeet hat idealerweise eine rechteckige Form von 1,20 m Breite. Für die meisten Erwachsenen lässt es sich dann gut von beiden Seiten erreichen. Die Ränder können Sie zum Beispiel mit Steinen einfrieden.
Frühjahr
Im Frühjahr geht es dann ans Pflanzen. Vor der Aussaat lockern Sie den Boden noch einmal auf und versehen ihn mit einer Langzeit-Nährstoffversorgung in Form von Kompost oder Mist. Auch Hornspäne eignen sich dafür. Zum Setzen von Samen oder gekauften Jungpflanzen ziehen Sie mit der Hacke gerade Furchen in den Boden. Damit sie schön gerade werden, können Sie sich mit einer an zwei Stöcke gebundenen Kordel behelfen. Halten Sie einen Abstand von etwa 60 Zentimetern zwischen den Furchen ein, sodass Sie noch schadlos einen Fuß zwischen die später gewachsenen Pflanzen setzen können.
Wann Sie Aussäen oder Pflanzen, hängt jeweils von den Sorten ab. Auf Samentüten finden Sie die Aussaattermine. Bei bestimmten Sorten empfiehlt es sich, sie zunächst im Haus vorzuziehen und später im Mai oder Juni ins Freiland zu setzen, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Grundsätzlich empfiehlt es sich aber, erst ab April auszusäen, wenn der Boden sich ausreichend aufgewärmt hat.
Frühjahr und Sommer
Während der Wachstumszeit sollten Sie regelmäßig Unkraut entfernen und natürlich gießen. Gegen Unkraut können Sie auch ein Unkrautvlies auslegen. So brauchen Sie nicht auf den Knien herumzurutschen und zu zupfen. Beim Wässern orientieren Sie sich vor allem am Niederschlag. Bei Trockenheit gut aufpassen müssen Sie besonders bei durstigen Gemüsesorten wie Gurken, Tomaten oder Salaten. Düngen müssen Sie während der Vegentationsphase nach der frühjährlichen Bodenaufbereitung zum Wachstumsstart nur Starkzehrer wie Kohl, Tomaten oder Sellerie ein zweites Mal im Sommer.
Ideen fürs Gemüsebeet
Gemüsebeet anlegen für Anfänger
Um als Neuling das erste Gemüsebeet anzulegen, braucht man noch keine professionellen Ansprüche zu haben. Man kann auch sanft in die Sache einsteigen, etwa indem man erst einmal ein einfaches Mini-Gemüsebeet auf dem Balkon ausprobiert. Solch ein Mini-Gemüsebeet lässt sich zum Beispiel ganz profan in einer Holzkiste oder im Bottich anlegen. Praktisch dabei ist, dass man durch solche mobilen Behältnisse die Position bezüglich Licht und Niederschlag nachträglich immer noch etwas nachkorrigieren kann. Vorteilhaft ist dabei außerdem, dass die Kosten denkbar niedrig bleiben.
Modernes Gemüsebeet anlegen
Wer neben anständigem Ertrag für die Küche auch etwas schicken Gartenstyle möchte, kann sein Gemüsebeet mit modernen Elementen gestalten. Sehr im Trend liegen zum Beispiel Gabionen. Solche Steinmauern im Metallgitter sollten aber nur an der Beetrückseite stehen. Das hat auch den kulturpraktischen Vorteil, dass die Mauer Wärme speichert und abstrahlt – besonders wärmeliebende und kletternde Gemüsepflanzen wie Stangenbohnen oder Zuckererbsen profitieren davon.
Aber auch ein Hochbeet – was an sich ebenfalls voll im Trend liegt – können Sie mit schicken Gabionen einfassen. Hierbei lassen sich auch alternative Formen wie ein rundes Gemüsebeet gut realisieren.
Kleines Gemüsebeet auf wenig Fläche anlegen
Wer nur einen kleinen Garten oder gar nur einen Balkon zur Verfügung hat, braucht nicht auf seinen Plan vom eigenen Gemüseanbau zu verzichten. Mit geschickten Pflanztricks und Sortenauswahl lässt sich auch aus einer begrenzten Fläche einiges herausholen.
Hügelbeet
Eine Möglichkeit ist zum Beispiel ein Hügelbeet. Durch die kugelartige Oberflächenwölbung erhöhen Sie die Pflanzfläche, außerdem kann das erhöhte Erdreich schneller Wärme aufnehmen und sie länger speichern.
Rasterbeet
Eine Idee aus Amerika ist das Rasterbeet: durch ein Gitter aus hochkanten Holzbrettern werden dabei mehrere kleine, direkt aneinandergrenzende Beetparzellen geschaffen, in denen jeweils eine Pflanzensorte gesetzt wird.
Kübelbeet
Auf dem Balkon empfiehlt es sich außerdem ganz besonders, Gemüse in Kübeln zu ziehen. Dabei sollten Sie möglichst auf Sorten setzen, die eher in die Höhe als in die Breite wachsen wie etwa Tomaten, Stangenbohnen oder Mini-Gurken. Auf einem windgeschützen Südbalkon haben Sie außerdem gute Chancen, wärmeliebende Gemüsearten wie Auberginen und Paprika erfolgreich zu kultivieren.
Gemüsebeet mit Kindern anlegen
Kindern kann es großen Spaß machen, selbst Gemüse zu ziehen. Und in jungen Jahren lässt sich eine eventuelle begabte Gärtnerseele zum Beispiel durch Beetprojekte im Kindergarten zum Leben erwecken.
Damit die kindliche Neugier und genug Spaß an der Gemüsekultur gefördert werden, sollte man ein Beet möglichst kindgerecht gestalten. Dabei sollten sowohl formale, als auch inhaltliche Aspekte berücksichtigt werden.
Form
Mit formalen Aspekten sind die reinen Maße und die Form des Beets gemeint. Damit Kinder mit ihrer Körpergröße gut an alles herankommen, sollten Breite und Länge des Beets entsprechend angepasst sein. Ein klassisch rechteckiges Beet sollte für Kinder statt der erwachsenenüblichen 1,20 m nur etwa 80 bis 100 cm breit sein. Außerdem sollte das Beet anstatt in Hochform eher klassisch ebenerdig angelegt werden – zumal Junioren in aller Regel noch keine Probleme mit Bücken haben.
Sorten
Die Auswahl der Gemüsearten für ein kindgerechtes Beet ist natürlich ganz wesentlich. Sie sind es schließlich, die das kindliche Interesse am Gärtnern dauerhaft etablieren soll. Was bei Kindern eigentlich immer am besten zieht, ist alles, was eher schnell wächst, pflegeleicht und direkt vernaschbar ist. Denn Geduld ist etwas, was man meist erst im Erwachsenenalter einigermaßen beherrscht. Sorten, die das erfüllen, sind etwa:
- (Cocktail-) Tomaten (kinderhandgerechte Größe, beliebter Geschmack)
- Möhren (auch mild-süßlicher Geschmack, lassen sich lustig aus der Erde ziehen)
- Gurken (man kann den Fürchten beim Wachsen zusehen)
- Zuckererbsen (süßer Snack für zwischendurch)
- Radieschen (gedeihen schnell)
Gestaltung
Was den Spaß der jungen Gärtner an der Pflanzenpflege aufrechterhalten kann, sind schöne Trittsteine oder verschlungene Wege aus Holzpalisaden. Auch für selbst gestaltete, bunt bemalte Bestimmungsschilder und Deko wie Windrädchen ist die kindliche Motivation oft sehr empfänglich.
Häufige Fragen
Kann man ein Gemüsebeet ohne Umgraben anlegen?
Den Boden umzugraben, lockert zwar das Erreich und macht es leichter bearbeitbar. Allerdings bringt man auch das natürliche und für das Pflanzenwachstum so wichtige Bodenleben durcheinander. Um bei einem Gemüsebeet, das Sie ebenerdig in der Wiese anlegen, das Umgraben vermeiden, können Sie auch mit einem Sauzahn arbeiten. Dieses langstielige Utensil erlaubt es mit seinem sichelförmigen Grabzinken, das Erdreich nur in nötigstem Maß und ohne wirkliche Umschichtung anzuheben. Alternativ können Sie natürlich auch ein Beet mit komplett eigenem Erdreich anlegen – etwa als Hochbeet oder auf einer Pappschicht mit eigens angeschichtetem Erdreich aus Mutterboden und Mulch.
Wie lässt sich ein Obst- und Gemüsebeet anlegen?
Ein Kräuter- und Gemüsebeet ist relativ gängig, weil bestimmte Kräuter auch Schädlinge auf natürliche Weise fernhalten und die Ernte auch in der Küche ideal ergänzen. Obst und Gemüse direkt zu kombinieren, ist etwas weniger üblich. Unter größeren Obstgehölzen gedeiht Gemüse erfahrungsgemäß sogar besonders schlecht. Wohl aber in Gesellschaft kleinerer Obststräucher. So ist es im Bauerngarten sogar Tradition, Gemüsebeete mit Beerensträuchern einzufrieden. Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren eignen sich hervorragend als Windschutz und werten das Gemüsebeet zu einem richtigen Naschgarten auf.
Kann man ein kleines Gemüsebeet in Permakultur anlegen?
Die zur Zeit in aller Munde liegende Permakultur lässt sich durchaus auch auf kleiner Fläche ausprobieren. Das Prinzip, alles durcheinander wachsen und sich immer von neuem aussäen zu lassen, funktioniert auch ohne Riesengrundstück. Wichtig dabei ist es, anfängergeeignete Sorten auszuwählen. Dazu gehören zum Beispiel Mangold, Kartoffeln, Spinat, Salat und einige Kräuter- und Blumearten wie Bärlauch, Koriander, Borretsch, Ringelblumen oder Phacelia. Außerdem sind Beerensträucher sowohl pflegeleichte, als auch geschmacklich wertvolle Ergänzungen. Sie sollten den Boden gut mulchen, damit Sie auf natürliche und arbeitsparende Art Feuchtigkeit halten und Unkraut unterdrücken.