Kehren Sie zurück
Dusche

Dusche: Geruchsverschluss nachrüsten – So geht’s

Von Torsten Eckert | 22. Oktober 2024
Artikel zitieren

Unerwünschter Kanalgeruch aus dem Duschabfluss ist ein häufiges Problem. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen und stellt verschiedene Möglichkeiten vor, einen Geruchsverschluss nachzurüsten, um das Problem zu beheben.

geruchsverschluss-dusche-nachruesten
Ein Geruchsverschluss für die Dusche lohnt sich

Ursachen für Kanalgeruch aus dem Duschabfluss

Ein unangenehmer Geruch aus dem Duschabfluss kann verschiedene Ursachen haben, die vor einer Nachrüstung des Geruchsverschlusses zu identifizieren sind. Hier einige häufige Gründe:

  1. Ablagerungen im Abfluss: Seifenreste, Haare, Hautschuppen und andere organische Substanzen können sich im Abfluss ansammeln. Wenn diese Substanzen faulen, entstehen unangenehme Gerüche, die durch den Abfluss aufsteigen.
  2. Fehlmontage der Abwasserrohre: Ein schlecht installiertes Abwassersystem kann zu einer Fehl- oder Unterbelüftung führen. In solchen Fällen kann der Geruch direkt aus dem Abfluss in den Wohnraum eindringen, anstatt ordnungsgemäß in die Kanalisation abgeleitet zu werden.
  3. Austrocknung des Siphons: Wird eine Dusche über längere Zeit nicht benutzt, kann das Wasser im Siphon verdunsten. Ohne diese Wasserbarriere können unangenehme Gerüche aus der Kanalisation ungehindert aufsteigen. Das gelegentliche Einfüllen von Wasser in den Abfluss kann dieses Problem beheben.
  4. Veränderung der Rohrinstallation: Nachträglich vorgenommene Änderungen an der Rohrinstallation können Fehler beinhalten, die den Geruchsverschluss beeinträchtigen. In solchen Fällen ist oft professionelle Hilfe notwendig, um das Problem zu identifizieren und zu beheben.
  5. Wetterbedingte Einflüsse: Hohe Luftfeuchtigkeit und Regen können die Kanalgerüche verstärken und ins Haus drücken. Diese Geruchsprobleme verschwinden in der Regel nach Änderung der Wetterbedingungen wieder.
  6. Langsam abfließendes Wasser: Wenn das Wasser in Ihrer Dusche nicht mehr richtig abfließt, könnte eine teilweise Verstopfung im Rohrsystem vorliegen. Auch wenn das Wasser oberflächlich betrachtet abläuft, können verbleibende Ablagerungen üble Gerüche verursachen.

Geruchsverschluss nachrüsten: Möglichkeiten im Überblick

Wenn unangenehme Gerüche aus dem Duschabfluss aufsteigen, ist ein nachträglicher Einbau eines geeigneten Geruchsverschlusses eine effektive Lösung. Dabei stehen Ihnen verschiedene Optionen je nach baulicher Gegebenheit und handwerklichen Fähigkeiten zur Verfügung.

Einlegen eines Geruchsstopfens

Eine besonders einfache Methode ist das Einlegen eines speziellen Geruchsstopfens. Dieser schützt zuverlässig vor aufsteigenden Gerüchen und kann ohne großen Aufwand installiert werden.

Schritte:

  • Entfernen Sie den Deckel des Abflusses.
  • Säubern Sie den Bereich gründlich von Rückständen und Ablagerungen.
  • Platzieren Sie den Geruchsstopfen in den Abfluss.
  • Setzen Sie den Deckel wieder auf.

Vorteile:

  • Einfache und schnelle Installation
  • Benötigt keine baulichen Änderungen

Nachteile:

  • Passt nicht zu allen Ablaufsystemen
  • Regelmäßige Reinigung erforderlich

Anwendung eines Tauchrohrs

Falls der Einsatz eines Geruchsstopfens nicht möglich ist, kann ein Tauchrohr eine geeignete Alternative darstellen. Diese Variante benötigt etwas mehr handwerkliches Geschick und eventuell spezielle Werkzeuge.

Vorgehensweise:

  • Unterbrechen Sie die Wasserzufuhr zur Dusche.
  • Entfernen Sie den vorhandenen Abflussdeckel und eventuelle Abflussgitter.
  • Messen und schneiden Sie das Tauchrohr auf die benötigte Länge zu.
  • Installieren Sie das Tauchrohr gemäß der Anweisungen.
  • Stellen Sie sicher, dass alle Verbindungen dicht sind und keine Lecks aufweisen.

Vorteile:

  • Zuverlässiger Schutz vor Gerüchen
  • Lange Haltbarkeit

Nachteile:

  • Mehr Aufwand und höhere Kosten
  • Werkzeuge und grundlegende Installationskenntnisse erforderlich

Einbau eines Rückstauverschlusses

Ein Rückstauverschluss ist eine komplexere Methode, die nicht nur vor Gerüchen schützt, sondern auch das Eindringen von Abwasser verhindert. Dies ist besonders bei hochwassergefährdeten Gebieten von Vorteil.

Schritte:

  • Beauftragen Sie eine Fachkraft zur Überprüfung der baulichen Gegebenheiten.
  • Lassen Sie den bestehenden Abfluss öffnen und die Abwasserleitung analysieren.
  • Installieren Sie den Rückstauverschluss gemäß den vorgegebenen Anweisungen.
  • Überprüfen Sie abschließend die Funktionsfähigkeit und Dichtheit des Systems.

Vorteile:

  • Schützt umfassend vor Gerüchen und Abwasser
  • Besonders geeignet für Kellerduschen oder hochwassergefährdete Bereiche

Nachteile:

  • Hoher Installationsaufwand
  • Höhere Kosten und Fachkenntnisse notwendig

Ergänzung einer Strangentlüftung

In manchen Fällen sind Probleme mit unangenehmen Gerüchen auf eine unzureichende Belüftung des Abwassersystems zurückzuführen. Eine Strangentlüftung kann hier Abhilfe schaffen.

Vorgehensweise:

  • Lassen Sie die bestehende Abwasserbelüftung von einer Fachkraft überprüfen.
  • Falls keine Strangentlüftung vorhanden ist, stimmen Sie die Planung der nötigen Belüftungsleitungen ab.
  • Installieren Sie die Strangentlüftung oder lassen Sie dies von einem Profi durchführen.

Vorteile:

  • Langfristige Lösung, die das gesamte Abwassersystem verbessert
  • Wirksam bei Problemen mit Unterdruck und leergesaugten Siphons

Nachteile:

  • Komplexer und kostspieliger Einbau
  • Erfordert professionelle Hilfe in den meisten Fällen

Diese verschiedenen Möglichkeiten bieten Ihnen flexible Lösungen, um unangenehmen Kanalgeruch aus Ihrer Dusche zu beseitigen und sorgen für ein angenehmes Raumklima.

Artikelbild: ReaLiia/Shutterstock