Gewächshaus-Arten je nach Bedürfnissen
Wenn Sie sich ein Gewächshaus für neue Pflanzenkultur-Experimente gönnen möchten, müssen Sie sich als erstes über Ihre Ansprüche, Ihre gärtnerischen Ambitionen und ihr Budget im Klaren sein. Denn bei den vielen Möglichkeiten, das Projekt in die Tat umzusetzen, geht man am besten von ganz seinen persönlichen Vorstellungen aus und geht davon ausgehend vielleicht noch den en oder anderen Kompromiss mit dem auf dem Markt dargebotenen ein.
Gewächshäuser werden in Gärtnereien oder Baumärkten oft in folgende Kategorien aufgeteilt:
- Freistehende Gewächshäuser: schick, robust, für dauerhaftes Hobbygärtnern, komfortabel in der Nutzung, aber teurer
- Anlehngewächshäuser: profitieren von abstrahlender Wandwärme, platzsparend, aber weniger Lichtbezugsfläche
- Foliengewächshäuser: günstig, aber wenig Wärmedämmung und Stabilität
Hinzu kommt natürlich noch das selbstgebaute Gewächshaus, das in erster Linie den Sparfüchsen und Eigensinnigen/Freiheitsliebenden unter uns Gärtnern zusagen dürfte. Foliengewächshäuser, insbesondere in Tunnelform, sind am einfachsten und günstigsten selbst zu errichten.
Weitere Eigenschaften von Gewächshäusern können sein:
- die verwendeten Flächen- und Gestellmaterialien
- Beheizung
- Fenster- und Türenausstattung
Versuchen wir nun, uns an das jeweils passende Gewächshaus bei verschiedenen möglichen gärtnerischen Vorstellungen und individuellen Möglichkeiten heranzutasten.
1. Kriterium: Geplante Pflanzenkulturen – Wärme- und Lichtansprüche
Was die geplanten Pflanzen an Wärme und Licht benötigen, sollte die Auswahl anleiten.
Wärme
Wollen Sie ganz hoch hinaus und exotische Zier-Schönheiten aus tropischen Regionen ziehen? Dann empfiehlt sich auf jeden Fall ein Warmhaus, also ein Gewächshaus mit Beheizung. Um die Temperatur für Orchideen, Bromelien, Philodendron und Co. zu erreichen und aufrechtzuerhalten (etwa 20 bis 25°C), eignen sich Gewächshäuser mit gut wärmedämmenden und isolierten Wandmaterialien – Dreifachstegplatten aus Kunststoff sind hier am besten geeignet, Glas hingegen deutlich weniger.
Für die Wärme ist neben einer Gewächshausheizung ein sonniger Standort oder ein Anlehngewächshaus am geheizten Wohnhaus sinnvoll.
Wenn Sie nicht gerade Pflanzen aus tropischen Gebieten halten möchten, können Sie alle anderen Arten von Gewächshäusern nutzen, die ohne den Anspruch der Betriebstemperatur eines Warmhauses entsprechend als Kalthäuser bezeichnet werden können. Auch hier sollte die Temperatur bei ganzjährigen Kulturen aber nicht unter den Gefrierpunkt sinken, weshalb eine Notheizung sinnvoll ist.
Licht
Die möglichen Materialien für Gewächshäuser lassen unterschiedlich viel Licht passieren. Wir sprechen hier vor allem vom UV-Strahlungs-Anteil des Sonnenlichts.
Glas und Polycarbonat-Platten sind undurchlässig für UV-Licht, Plexiglas kann die kurzwellige Strahlung je nach Beschaffenheit durchlassen. Da UV-Strahlung zu kräftigerem Wachstum, höherer Schädlingsresistenz und geschmackvollerer Früchte führt, sollten Sie bei Obst- und Gemüsepflanzen und nicht zu lichtempfindlichen Zierpflanzen tendenziell zu Plexiglas als Gewächshausmaterial greifen.
Platz
Beim Thema Platz ist natürlich sowohl die Größe und Menge der Pflanzen ausschlaggebend, die Sie vor Ihrem geistigen Gärtnerauge haben – aber auch ganz pragmatischerweise das Flächenangebot auf Ihrem Grundstück. Für kleinere Kulturprojekte und nur begrenzten Aufstellplatz bieten sich immer Anlehngewächshäuser an, die auch von der abstrahlenden Wärme einer Wohnhauswand profitieren können.