Heizdauer und Konstruktionsart
Wenn ein Gewächshaus beheizt werden soll, ist ein Wärmekonzept bei der Planung erforderlich. Zuerst sollte die Heizdauer bestimmt werden. Ein Gewächshaus zum Überwintern braucht mehr oder weniger nur eine Frostbremse. Meist reicht im Winter ein Beheizen für wenige Tage, manchmal Wochen, im Jahr aus.
Beim Aufbauen beziehungsweise Aufstellen kann mit frostsicher angelegtem Untergrund und gut isolierten Bauelementen der Heizbedarf reduziert werden.
Boden und Scheiben in Wänden und Decke
Ein Gewächshaus besteht aus Acrylglas beziehungsweise Kunststoffplatten oder aus echtem Glas. Sogenannte Hohlkammerplatten besitzen röhrenförmige Kanäle, die ein Luftpolster bilden. Je dicker die Hohlräume sind, desto unempfindlicher wird der Innenraum gegen die im Winter außen herrschenden Bedingungen.
Wenn Acrylglas oder echtes Glas beispielsweise in Form von alten Fenstern verbaut sind, bestimmt das schwächste Glied den Heizbedarf. Die Dämmung in Zeiten extrem kalter Witterungsperioden lässt sich mit Noppenfolie einfach und erheblich verstärken.
Heizarten, Methoden und Techniken
Drei physikalische Methoden für die Wärmeerzeugung und Verteilung werden eingesetzt:
- Lüfter wie Gebläse, die mit Gas, Strom oder anderem Brennstoff heiße Luft ausstoßen
- Strahler wie Infrarotgeräte und Pflanzenlampen
- Wärmetauscher auf Flächenbasis wie Fußbodenheizung und Heizkörper
Wenn das Gewächshaus unweit des Hauptgebäudes platziert ist, kann ein Anschluss an die Hausheizung sinnvoll sein. Externe Heizungen werden beim Einrichten integriert.
Gleichmäßiges Verteilen der Wärme ist für das erfolgreiche Wachstum der „Insassen“ unverzichtbar. Das Einstellen und Erhalten der Temperatur ist nur ein Teilaspekt einer erfolgreichen Beheizung. Pflanzen als immobile Lebewesen vertragen punktuell zu große Hitze genauso wenig wie Zugluft. Einseitiger Wärmezufluss kann das Wachstum irritieren.
Folgende Maßnahmen unterstützen die sanfte Wärmezufuhr:
- Wärmequelle mittig, gegebenenfalls hängend, platzieren
- Nach Raumvolumen Belüftung zur Wärmeverteilung zuschalten
- Mit Thermostatsteuerung die Temperatur regeln
- Die Heizquelle sauber und nicht bewachsen halten
Energieverbrauch und Effizienz mit U-Wert
Der Energieverbrauch beziehungsweise die Energieeffizienz wird im Gewächshaus ähnlich wie in jedem anderen Gebäude berechnet. Bezüglich der Baugenehmigung gilt die Energieeinsparverordnung erst ab vier Monaten Heizzeit mit mindestens 19 Grad Celsius. Dieses dauerhafte Temperaturniveau wird nur bei Treibhäusern mit exotischen Pflanzen benötigt.
Im Mittelpunkt der Berechnung steht der Wärmedurchgangskoeffizient, der U-Wert. Vereinfacht gesagt hat jede an die äußere Umgebung grenzende Fläche einen spezifischen U-Wert. Der U-Wert und damit die Dämmsituation des Gewächshauses ergibt sich aus dem Mittel der Werte aller beteiligten Baumaterialien.