Pro und Contra von Glas- und Kunststoff-Gewächshäusern
Eines müssen Gewächshäuser immer sein: lichtdurchlässig. Denn Licht ist schließlich eines der Grundbedürfnisse aller Pflanzen. Der Clou des Gewächshauses ist aber schließlich auch die Bereitstellung eines geschützten Mikroklimas – die passende Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen also auch gewährleistet werden. Außerdem ist lichtdurchlässig nicht gleich lichtdurchlässig.
So viel schon einmal als Vorgeschmack darauf, wie viele Unterschiede es bei den möglichen transparenten Eindeckmaterialien für Gewächshäuser geben kann. Bevor wir uns aber den Eigenschaften der einzelnen Unterarten zuwenden, betrachten wir zunächst einmal die Vorzüge und Nachteile, die man Glas und Plastik für Gewächshauseindeckungen generell zuschreiben kann.
Glas
Die Pro- und Contraliste von Glas fürs Gewächshaus sieht folgendermaßen aus:
Vorteile von Glas:
- wirkt eleganter
- bessere Durchsicht für den Gärtner
- einfacher sauber zu halten
- stabil und langlebig
- lässt keine UV-Strahlung durch
Nachteile von Glas:
- schwerer als Kunststoff
- teurer
- mittlere bis niedrige Isolierkapazität
Glas ist also etwas für Hobbygärtner, die auch Wert auf eine gewisse Optik ihrer Gartenanlage legen und keinen rein praktischen Blick auf ihre Kulturen und Züchtungen legen. Dass Glasscheiben leichter zu reinigen sind, spielt diesem Aspekt noch in die Karten.
Wem eine gewisse Ästhetik wichtig ist, der ist vielleicht auch bereit, etwas mehr Geld dafür auszugeben. Für Liebhaber exotischer Tropen-Unterholzgewächse oder besonders effizienzorientierte Züchter von Gemüse- und Zierpflanzen sollten beachten, dass Glas undurchlässig für UV-Lichtspektrum ist, das dem vitalen Wachstum, der Schädlingsresistenz und der Geschmacksstoffbildung zuträglich ist. Der an sich schlechte Isolierfähigkeit des Materials können Sie mit Isolierglas begegnen.
Beachten Sie: Wenn es Glas sein soll, dann entscheiden Sie sich der Pflanzen zuliebe besser für Milchglas. Klarglas sieht zwar blank und schick aus, lässt für viele Pflanzen aber zu viel direktes Licht durch.
Kunststoff
Gewächshauseindeckungen auf Kusntstoff haben ihre eigenen Vor- und Nachteile:
Vorteile von Kunststoff
- günstig
- leicht
- isoliert gut
- je nach Kunststoffart UV-durchlässig
Nachteile von Kunststoff:
- wird mit der Zeit spröder
- eher praktische Optik
- reinigungsaufwändiger
Sparfüchse und praktisch orientierte Gärtner werden mit einer Plastikeindeckung ihres Gewächshauses meistens glücklicher sein. Die Klassiker sind Stegplatten, die durch ihre Doppelwandigkeit exzellente Isolierwerte haben. Wenn Sie Pflanzen ganzjährig im Gewächshaus kultivieren möchten und im Winter heizen, können Sie dadurch bares Geld sparen.
Schmutzablangerungen und Algenwachstum können bei Kunststoff-Stegplatten ein Problem sein. Vor allem die möglichen [lin ku=gewaechshaus-abdichten]Kondenswasseransammlungen[/link] zwischen den Einzelplatten müssen von Anfang an unterbunden werden.
Gewächshaus-Stegplatten bestehen in aller Regel aus Acryl (z.B. „Plexiglas“) oder Polycarbonat. Ein wichtiger Unterschied zwischen diesen beiden Materialarten ist, dass einige Polycarbonatplatten im Gegensatz zu Acrylplatten UV-durchlässig sind. Polycarbonat ist außerdem besonders bruchfest.