Wie funktioniert eine Kompost-Gewächshaus-Heizung?
Eine Kompost-Heizung für das Gewächshaus funktioniert nach dem Prinzip des Biomeilers. Biomeiler im großen, professionellen Stil nutzen die Energie, die bei den mikrobiologischen Abbauprozessen in Bioabfällen entsteht – in aller Regel auch zu Heizzwecken.
Wie jeder Hobbygärtner weiß, finden bei der Kompostierung von Gartenabfällen genau solche mikrobiologischen Abbauprozesse statt, die spürbar Wärme erzeugen. Strauchschnitt, Falllaub und die ein oder anderen Küchenabfälle werden von Mikroorganismen zersetzt, wobei Wärmeenergie freigegeben wird. Warum also nicht den Komposthaufen zum Beheizen des Gewächshauses nutzen?
Dazu zapft man die im Inneren des Komposthaufens entstehende Wärme ganz unmittelbar ab, indem man sie von hindurch verlegten Wasserleitungen direkt aufnehmen und ins Gewächshaus transportieren lässt. Für eine bestmögliche Effizienz sollten Sie dabei folgende Dinge beherzigen:
- Rohre statt Gartenschläuche als Heizwasserleitungen
- Leitungsrohrdurchmesser möglichst groß wählen
- Biomasse um die Leitungen herum gut verdichten
- Leitungen möglichst fest installieren, um ungehinderten Kompostbetrieb zu ermöglichen
- Für Weiterleitung ins Gewächshaus eigenes Leitungssystem mit Pumpe
Der Aufbau
Der Kompost-Biomeiler selbst kann als Miete mit möglichst stabilem, möglicherweise sogar metallenem Außengerüst angelegt werden.
Wärmeverluste der Miete minimieren
Damit die entstehende Wärme nicht zu sehr nach außen verlorengeht, ist es sinnvoll, die Miete ein wenig zu isolieren. Dafür sollte man allerdings gut luftdurchlässige Materialien wie Strohschichten nutzen, damit genug Sauerstoff für die zersetzenden Mikroorganismen zur Verfügung steht. Die Kompost-Miete selbst sollten Sie sinnigerweise gleich im Gewächshaus unterbringen – so wird nach außen abgehende Wärme gleich für den Gewächshausraum genutzt.
Leitungen verlegen
Die Leitungen für das aufzuheizende Wasser sollten besser aus Metallrohren als aus einem Gartenschlauch bestehen, damit die Wärme aus der Biomasse effektiv aufgenommen werden kann. Im Allgemeinen sind gängige, gut wärmeleitende Heizungsrohrmaterialien wie Kupfer oder Eisen geeignet.
Damit die Pumpe nicht möglichst wenig Strömungsenergie überwinden muss, sollten die Rohre einen möglichst großen Durchmesser haben. Verlegen Sie sie in mehrfachen Windungen durch die Miete und fixieren sie am besten fest mit dem Außengerüst. So können Sie die Biomasse weitgehend ungehindert nachfüllen und unten ernten, ohne dass Sie die Leitungen immer neu richten müssen. Für gelegentliches Mischen der Biomasse können Sie Erdbohrer darin einbringen.
Pumpen- und Ableitsystem
Die Wärmeabnehmer-Leitungen werden an den Außenseiten des Kompost-Meilers mit einem Zu- und einem Ablauf versehen. Daran schließen Sie separate Leitungssysteme und eine Pumpe an. Das Ableitsystem verlegen Sie am besten direkt in die Pflanzanlagen, wo die Wärme am nötigsten gebraucht wird. Zur Vorbeugung von Frostschäden können Sie gegebenenfalls einen zweiten Wärmetauscherkreislauf mit frostgeschütztem Wasser (mit Frostschutz-Additiv versetzt) und frostsicher aufgestelltem Aluminium-Lamellenkörper als Wärmetauscher einrichten.
Temperatur- und Feuchtesensoren
Um die Prozesse in Ihrer eigenen Kompostmeiler-Heizung überwachen zu können, nutzen Sie einfache Temperatur- und Feuchtesensoren. Damit die Wärme bei den Abbauprozessen sich effektiv entwickelt und optimal abgenommen werden kann, halten Sie die Biomasse feucht und verdichten sie vor allem um die Abnahmeleitungen herum.