Wichtige Vorüberlegungen
Wenn Sie Ihr Gewächshaus nicht nur zur frühjährlichen Anzucht von Jungpflanzen nutzen wollen, sondern auch zur Überwinterung von Kübelpflanzen und Co., reicht ein einfacher Unterstand mit Folieneindeckung nicht aus. Um das Gewächshaus durchgängig mindestens frostfrei zu halten, sollte es am besten mit Doppel- oder Dreifach-Stegplatten oder Isolierglas eingedeckt sein und mit einer Beheizung ausgestattet sein.
Gewächshäuser kann man natürlich besonders komfortabel und sicher mit elektrischen Frostwächtern beheizen. Wer aber möglichst clever, umweltbewusst und kostengünstig fahren will, kann sich natürlich auch die Sonnenenergie zunutze machen. Hierbei gibt es allerdings ein paar Ungünstigkeiten zu überwinden.
Zum einen ist bei Sonnenschein meist die wenigste Heizenergie nötig, denn das an einem lichtreichen Standort befindliche Gewächshaus wärmt sich dann sowieso ganz gut auf. Es braucht also auf jeden Fall einen Energiespeicher. Zum anderen können Solarpanel(s) natürlich nicht aufs Gewächshausdach, auch wenn sie hier für die Sonnenlichtsammlung an sich gut platziert wären – das Gewächshausdach muss schließlich die volle Lichtausbeute für die Pflanzen gewährleisten. Das Solarpanel muss also einen sonnenreichen Platz neben dem Gewächshaus finden.
Grundsätzlich lässt sich die Sonnenenergie für die Gewächshausbeheizung auf die zwei Arten nutzen, wie man sie auch für die Wohnhausbeheizung nutzen kann:
- mit Solarthermie oder
- mit Photovoltaik
Solarthermie
Bei Solarthermie nutzt man die Sonnenenergie auf die direktere Weise: über Solarmodule heizt man Wasser auf, das dann als Warmmedium direkt durch Heizleitungen in das Gewächshaus geleitet wird. Bei solch einer Solarheizung steht das Problem im Mittelpunkt, dass die meiste Sonnenenergie ausgerechnet dann verfügbar ist, wenn sie das Gewächshaus schon direkt über die Außenhaut aufwärmt. Dabei braucht das Pflanzenhaus ja vor allem nachts und bei bedecktem Himmel Wärmezufuhr.
Es ist also in jedem Fall ein Pufferspeicher vonnöten. Wer kein fertiges, professionelles System kaufen, sondern sich selbst behelfen will, muss sich also einen Warmwasserspeicher bauen – am besten in Form einer Zisterne, die direkt in den Boden des Gewächshauses eingegraben und mit gegen Bodennässe unempfindlichen Dämmstoffen für Solar-Rohrisolierung (z.B. PE, PUR oder Kautschuk) gedämmt wird. Die Heizleitungen legt man am besten möglichst unmittelbar an/in die Pflanzanlagen.
Photovoltaik
Etwas komfortabler und genauer steuerbar lässt sich die Sonnenenergie über Photovolatik für die Gewächshausbeheizung nutzen. Hierfür braucht man nur einen Satz Solarpanele mit passendem Stromspeicher, an den dann eine elektrische Gewächshausheizung angeschlossen werden kann.
Solche Sets gibt es außerdem gezielt für Gewächshäuser, sind also auch schon in puncto Energieausbeute optimal auf den Wärmebedarf eines Gewächshauses abgestimmt. Dafür müssen Sie im Vergleich zu einer DIY-Solarthermie-Anlage sicherlich etwas mehr Geld investieren. Im Allgemeinen lohnt sich die Photovoltaik-Variante deshalb vor allem für langfristig angelegte Gewächshäuser, die dann ja in der Regel auch mit einer höherwertigen, idealerweise gut isolierenden Eindeckung versehen sind.