Gewächshaus als Hühnerstall – eine gute Idee?
Die Basisdisziplinen der Selbstversorgung sind der Anbau von eigenem Gemüse und die Erzeugung frischer Eier – ein Gewächshaus zu betreiben und ein paar Hühner zu halten, ist also im Grunde für jeden Selbstversorger-Anfänger angesagt. Und wer auch gleich schon in die ökonomische Verschränkung verschiedener Selbstversorgerbereiche einsteigen will, kann das sehr effektiv bei der Gemüsekultivierung und Hühnerhaltung tun. Denn Hühner und Pflanzen können sich ausgezeichnet ergänzen.
Die Hühner im Gewächshaus unterzubringen, ist insofern gar keine schlechte Idee. Einiges spricht dafür, und zwar nicht nur in ökonomischer Selbstversorger-Hinsicht:
- Hühner haben einen vor Greifvögeln geschützten Raum
- Helligkeit fördert Eierproduktion
- Hühner helfen automatisch beim Unkrautjäten und bei der Schädlingsbekämpfung
- Hühnermist kann als Dünger verwendet werden
Geschützter, heller Raum als Hühnerstall
Den Hühnerstall ins Gewächshaus umzuverlegen, hat nicht nur praktische Vorteile für uns als Gärtner. Auch die Hühner können sehr von dem Standort profitieren. Denn im Vergleich zu einem Hühnerstall ist das Gewächshaus meist deutlich größer – das wissen die bewegungsfreudigen Tiere insbesondere in Zeiten von Stallpflicht wegen Wildvogelseuchen zu schätzen. Im Gewächshaus haben sie eine annähernd so freie, lichte Umgebung wie unter freiem Himmel, sind aber dennoch geschützt vor Greifvögeln oder Füchsen.
Die Bepflanzung und das [lin ku=gewaechshaus-ausstattung]Mobilar im Gewächshaus[/link] bietet den Hühnern außerdem Unterschlupf, den sie für ihr subjektives Sicherheitsgefühl brauchen.
Dass im Gewächshaus ganz automatisch die natürlichen Dunkelheits-Helligkeitszyklen herrschen, ist für die Hühner wie für den Selbstversorger ideal: so braucht das Federvieh nicht allmorgendlich aktiv rausgelassen zu werden. Hennen und Hahn können aufstehen, wann sie wollen – allerdings sollten sie zum Schlafen, Legen und Brüten dennoch einen dunklen Unterschlupf wie eine große, umgedrehte Kiste mit Stoh-Einstreu und Loch als Tür bekommen. Dass die Hühner im Gewächshaus das Maximum an Tageslicht abbekommen, wirkt sich übrigens auch noch förderlich auf ihre Eierproduktion aus.
Hühner fressen Unkraut und Schnecken
Im Gegenzug für die angenehmen Wohnverhältnisse geben de Hühner Ihnen im Gewächshaus auch einige Gratis-Hilfe bei der Pflanzenkultivierung: sie sind bekanntlich hervorragende Unkrautvernichter. Vieles, was man im Gewächshaus nicht haben will, verwerten die gefiederten Allesfresser mit Vorliebe: zum Beispiel Gräser, Klee, Brennnesseln, Giersch oder Löwenzahn. Auch Schädlinge wie Schnecken können sie effektiv dezimieren.
Wichtig zu bedenken ist allerdings, die Tiere von für sie ungünstigen oder sogar giftigen Pflanzen wie Nachtschattengewächsen (Kartoffeln!), Bohnen, Zwiebeln oder Avocado abzuschirmen.
Hühnermist als Dünger
Damit Sie den Hühnermist bei der Arbeit im Gewächshaus nicht irgendwann verfluchen, sollten Sie ihn sich als vor Ort produzierten, organischen Pflanzendünger und Bodenverbesserer zunutze machen. Allerdings darf er nur kompostiert ins Substrat gemischt werden, sonst ist er für die Pflanzen zu scharf. Außerdem vertragen nicht alle Pflanzen Hühnerdung.
Damit die Hühner nicht überall ihre Hinterlassenschaften verteilen, dadurch Pflanzen schädigen und Ihre Gummistiefel regelmäßig verhunzen, sollten Sie ihnen grundsätzlich einen abgeschlossenen Bereich zuweisen.