Polycarbonat und Acryl – was ist das eigentlich genau?
Polycarbonat und Acryl sind zwei der gängigsten Materialien, aus denen die für Privat-Gewächshäuser so beliebten Stegplatten hergestellt werden. Neben dem billigen, aber auch schnell vergilbenden und versprüdenden PVC sind diese beiden Varianten die etwas höherwertigen. Gegenüber PVC-Stegplatten sind sie also grundsätzlich schon einmal denjenigen zu empfehlen, die etwas länger etwas von ihrem Gewächshaus haben wollen – sowohl in funktionaler, als auch in ästhetischer Hinsicht.
Acrylglas
Schauen wir uns zunächst das Acrylglas genauer an. Acrylglas ist ein thermoplastischer, transparenter Kunststoff mit der korrekten chemischen Bezeichnung Polymethylmethacylat. Deshalb ist es auch unter dem Akronym PMMA bekannt, landläufig allerdings vor allem unter dem von der Röhm GmbH eingetragenen Markennamen Plexiglas. Die für Gewächshäuser gern verwendeten Stegplatten aus Acrylglas haben vor allem folgende Eigenschaften:
- besonders hart und glatt
- hohe Lichtdurchlässigkeit von über 90%
- manche Varianten durchlässig für UV-Licht
- kein Vergilben
- fast Echtglasoptik
- bei starkem Wind oder Hagel bruchgefährdet
Mit diesen Eigenschaften eignet sich Acrylglas vor allem für Sie, wenn Sie bei Ihrem Gewächshaus viel Wert auf eine schöne Optik und viel Lichtangebot für Ihre Pflanzen legen. Insbesondere wenn Sie auf hohe Erträge aus sind, empfehlen sich UV-durchlässige Varianten, die bei den meisten Arten ein gesundes, kräftiges Wachstum fördern. Um die Bruchgefahr zu minimieren, setzen Sie eher auf Marken-Acrylglas wie Plexiglas.
Polycarbonat
Auch Polycarbonat ist ein thermoplastischer, transparenter Kunststoff, allerdings mit etwas anderen Eigenschaften als Acrylglas:
- relativ hohe, aber geringere Lichtdurchlässigkeit als Acrylglas (etwa 88%)
- etwas elastischer, deshalb bruchfester
- einfach zu verarbeiten
- vergilbt mit der Zeit
Stegplatten aus Polycarbonat sind also etwas weniger lichtdurchlässig als Acryl-Platten und sie sind in der Regel auch nicht in UV-durchlässiger Variante zu bekommen. Nichts also für Hobbygärtner mit besonders ausgeprägtem, strategischem Ertrags-Ehrgeiz. Wessen Gewächshaus besonders exponiert seht, sodass es Wind und Hagel intensiv ausgesetzt ist, kann von der geringeren Bruchempfindlichkeit des elastischeren Materials allerdings profitieren. Außerdem lassen sich die Platten dadurch einfacher verarbeiten, was Selberbauern zugutekommt. Dem Problem der allmählichen, allerdings im Vergleich zu PVC nicht so schnellen Vergilbung kann man mit speziellen Schutzlacken entgegenwirken.