Materialien für die Gewächshaus-Verkleidung
Sowohl für fertige Gewächshäuser, als auch für Bausätze und für ganz selbst gebaute Individualkonstruktionen gibt es drei gängige Materialien für die Eindeckung, also die Verglasung zwischen den Gerüststreben aus Metall oder Holz:
- Echtglas
- Kunstglas
- Folie
Alle drei haben ihre Berechtigung – allerdings recht unterschiedliche Eigenschaften, die mit den eigenen Ansprüchen, den gärtnerischen Zielen und auch dem finanziellen Budget abgestimmt werden sollten.
Echtglas
Mit Echtglas fahren Sie bei der Gewächshaus-Eindeckung die Edel-Variante – auf funktionaler Ebene kann Echtglas allerdings erstaunlich wenig punkten. Deshalb eignet sich das Material vor allem für Gewächshäuser mit Wohncharakter, in denen die Schaffung eines optimalen Pflanzenanzuchtklimas ohne großen Energieaufwand zusätzlich zur Wohnhausbeheizung nicht im Vordergrund steht. Denn Echtglas hat vor allem das Problem, einen sehr schlechten Wärmedämmwert zu haben. Ein warmfeuchtes Innenklima aufrechtzuerhalten ist deshalb in einem Gewächshaus mit Echtverglasung sehr energieaufwändig.
Weiterhin ist Echtglas sehr lichtdurchlässig – das ist natürlich einerseits gut. Allerdings lässt es auch einen Teil der UV-Strahlung passieren, von der manche Pflanzen nicht allzu viel vertragen. Sonnenbrand- und Hitzeschäden sind unter Echtglas eher ein Problem als unter Kunststoff-Eindeckungen. Eine Alternative bildet allerdings Nörpelglas, das die Sonnenstrahlen diffus streut.
Wenn Sie Ihr Gewächshaus selbst eindecken möchten, ist bei Echtglas außerdem Fachkenntnis für die Verarbeitung vonnöten.
Vorteilhaft an Echtglas ist neben der schönen, klaren Optik die hohe Stabilität und die völlige Unempfindlichkeit gegen Witterung, UV-Strahlung und Schmutz.
Kunstglas
Kunstglas in Form von Doppelstegplatten haben sich bei Gewächshäusern weitgehend durchgesetzt. Ihre Vorteile sind zahlreich und vor allem für praktisch denkende Hobbygärtner relevant.
Kunstglas-Stegplatten können vor allem Wärme hervorragend isolieren und halten das Gewächshaus also auch bei geringerem Heizaufwand besser warm. Somit eignen sie sich besonders für Gewächshäuser, die man für zum Beipsiel exotische Pflanzen auf höheren Temperaturen halten und/oder ganzjährig betreiben will.
Die Lichtdurchlässigkeit ist gerade bei Stegplatten aus Acrylglas sehr hoch und die Schlagzähigkeit bei hochwertigen, mehrschichtigen Platten nicht wesentlich geringer als bei Echtglas. Für Selberbauer ist außerdem die einfache Bearbeitung mit Kreis- oder Stichsäge ein großer Pluspunkt. Außerdem lässt sich bei der Beschaffung viel Geld sparen.
Nachteilig an Kunstglas-Stegplatten ist vor allem ihre Anfälligkeit für Schmutz und Kondenswasser in den Hohlkammern. Dem muss durch sorgfältiges Abdichten an den Stirnseiten entgegengewirkt werden. Außerdem können die Platten je nach Material früher oder später vergilben und verspröden – vor allem billiges PVC ist hiervon betroffen. Am langlebigsten ist Arcylglas.
Folie
Die simpelste und auch billigste Variante, ein Gewächshaus einzukleiden, ist Gewächshausfolie. Dieses starke Material aus Polyethylen lässt sich unkompliziert über Bogengerüste ziehen, um einen klassischen Folientunneln zu bekommen. Aber auch kleine Holzrahmen mit Satteldach, die nur für die frühjährliche Anzucht von zum Beispiel Tomaten und Paprika dienen sollen, sind mit einer Gewächshausfolien-Eindeckung meist gut bedient.