Verstärkter Halt durch bessere Klebepunktverteilung
Wenn Flächen gespachtelt werden müssen, muss die Spachtelmasse bereits beim Auftragen Klebefähigkeit besitzen. Die Haltefähigkeit auf der gespachtelten Fläche muss während der Austrocknung bis zum vollkommen abgebundenen Zustand mindestens erhalten bleiben oder sich idealerweise verstärken. Glatte Oberflächen bieten naturgemäß nur geringen Halt.
Die Klebefähigkeit der Spachtelmasse entsteht vor allem durch flächige Verteilung. Diese im Prinzip nur punktuelle Befestigung kann durch das einspachteln eines Netzes gleichmäßiger verteilt werden. Dazu kommt eine „innere“ Stabilität, die durch das eingearbeitete Armierungsgewebe entsteht. Diese netzförmige Hilfe wird auch beim Verputzen angewendet.
Abdeck- und Brückenfunktion
Der Zustand und Werkstoff des Spachteluntergrunds entscheidet über die Handlungsoptionen. Vertikale Wände aus Hartfaser- oder Rigipsplatten liefern sehr glatte Oberflächen. Meist sind Stoßfugen vorhanden, die bis zu mehrere Millimeter tiefer Schlitze erzeugen. Um diese Schlitze zu verspachteln, sind mehrere Vorgehenswege möglich. Das gleiche Auswahlprinzip gilt für alle anderen Vertiefungen, Löcher und Risse gleichermaßen.
- Die Schlitze beziehungsweise Fugen werden vor dem eigentlichen Spachteln verfüllt und glatt geschliffen. Anschließend wird die nun durchgängig ebene Fläche verspachtelt.
- Über die offenen Fugen werden Fugenbänder gelegt, die wie kleine Brücken einen eben durchlaufenden Spachtelauftrag erlauben.
- Über die gesamte Spachtelfläche werden Armierungsgewebe gelegt und eingearbeitet. Sie lassen die Fugen „verschwinden“.
Nach Basisspachtelung einbringen
Beim Wand verputzen mit Spachtelmasse teilt sich die Arbeit in mindestens zwei Einheiten auf. Eine grobere Grundspachtelung legt die Basis, auf der anschließend die glättende Feinspachtelung als Finalisierung ausgeführt wird.
Gängig ist das Auflegen und Eindrücken des Gewebes beziehungsweise der Armierung in die noch feuchte Basisspachtelung. Mit dem Anziehen während der Trocknung verbinden sich Spachtelmasse und Gewebe zu einer zusammenhaltenden Einheit. Herstellerhinweise geben die Differenz zwischen der Trocknungszeit mit und ohne Gewebe an.