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Gewinde

Gewinde einhanfen: So geht’s Schritt für Schritt

Von Lukas Becker | 9. November 2024
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Gewinde im Sanitärbereich müssen zuverlässig abgedichtet werden, um Wasserschäden vorzubeugen. Dieser Artikel erklärt Schritt für Schritt die fachgerechte Anwendung von Hanf und Dichtpaste für eine dauerhaft dichte Gewindeverbindung.

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Hanf ist eine natürliche Alternative zu Teflonband

Warum ist das Abdichten von Gewinden so wichtig?

Das Abdichten von Gewinden ist entscheidend, um kostspielige und potenziell gefährliche Wasserschäden zu vermeiden. Gewindeverbindungen in Rohrsystemen bieten von Natur aus keine vollständige Dichtigkeit. Selbst kleinste, unsichtbare Spalten können Wasser austreten lassen, besonders bei unter Druck stehenden Leitungen. Dies kann kontinuierlich Schäden an Gebäuden und Einrichtungen verursachen.

Eine korrekte Abdichtung sichert nicht nur Ihre Anlage vor Schäden, sondern verlängert auch die Lebensdauer Ihres Rohrsystems. Durch das Abdichten werden mögliche Maßabweichungen der Gewinde ausgeglichen. Dies ist besonders wichtig bei Gewinden, die nicht absolut präzise gefertigt oder stark beansprucht sind. Materialien wie Hanf und Dichtpaste füllen diese Unebenheiten aus und sorgen für eine zuverlässige Versiegelung.

Eine ordnungsgemäße Gewindeabdichtung verhindert:

  • Wasseraustritte und -schäden, die zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung führen können.
  • Korrosion und Materialverschleiß durch ständigen Wasserkontakt.
  • Hygieneprobleme durch stehende Wasseransammlungen in nicht abgedichteten Bereichen.

Indem Sie sicherstellen, dass alle Gewindeverbindungen ordnungsgemäß abgedichtet sind, tragen Sie entscheidend zur funktionalen Integrität und langfristigen Nutzung von Rohrsystemen und Wasserleitungen bei.

Vorbereitung des Gewindes

Für eine einwandfreie Abdichtung mit Hanf müssen Sie einige Vorbereitungen am Gewinde treffen:

  1. Reinigung: Stellen Sie sicher, dass das Außengewinde vollständig frei von Schmutz, Öl, Rost und alten Dichtmittelresten ist. Verwenden Sie ein geeignetes Reinigungsmittel und ein Tuch, um alle Rückstände gründlich zu entfernen. Ein sauberes und trockenes Gewinde ist entscheidend für die Haftung des Hanfs.
  2. Rauheit des Außengewindes: Glatte Gewinde sollten aufgeraut werden, damit der Hanf besseren Halt findet. Ziehen Sie ein Sägeblatt oder eine Feile leicht rundherum über das Gewinde, um kleine Kerben zu erzeugen, ohne die Gewindegänge zu beschädigen. Diese Rauheiten sorgen dafür, dass der Hanf sich beim Verschrauben nicht verschiebt.
  3. Visuelle Prüfung: Überprüfen Sie das Gewinde auf Beschädigungen oder Abnutzungserscheinungen. Stellen Sie sicher, dass das Gewinde keine größeren Unebenheiten oder abgeflachten Stellen aufweist, die die Dichtigkeit beeinträchtigen könnten.

Durch diese gründliche Vorbereitung schaffen Sie optimale Voraussetzungen für eine dauerhafte und feste Abdichtung mit Hanf.

Einhanfen des Gewindes

Das Einhanfen des Gewindes ist ein wesentlicher Schritt, um eine dichte und verlässliche Verbindung herzustellen. Folgen Sie den nachstehenden Anweisungen zur effizienten Anwendung:

  1. Hanf vorbereiten: Entnehmen Sie eine geeignete Menge Hanf von der Rolle. Für Gewinde mit einem Durchmesser von 3/8″, 1/2″ und 3/4″ eignet sich aufgewickelter Hanf, während für größere Gewinde lose Hanffasern praktischer sind.
  2. Hanf auflegen: Legen Sie die Hanffasern quer zur Gewinderichtung auf, sodass das Außengewinde bedeckt ist, und die überstehenden Enden der Fasern in die Gewindetäler ragen.
  3. Hanf einwickeln: Wickeln Sie den Hanf straff in Laufrichtung des Gewindes. Bei einem Rechtsgewinde sollte der Hanf im Uhrzeigersinn, bei einem Linksgewinde gegen den Uhrzeigersinn eingewickelt werden. Dies sorgt dafür, dass sich der Hanf beim Verschrauben zusammenzieht und die Dichtung verstärkt.
  4. Überschuss kürzen und fixieren: Kürzen Sie überstehende Hanffasern, sodass die Wicklung bündig mit dem Gewinde abschließt. Brennen Sie abstehende Hanfhalme vorsichtig mit einem Feuerzeug ab, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen. Entfernen Sie unbedingt losen Hanf, um Ablagerungen in Rohrleitungen zu verhindern und eine saubere Verbindung zu sichern.

Durch diese Schritte sichern Sie eine optimale Abdichtung und somit eine langfristig zuverlässige Verbindung.

Auftragen der Dichtpaste

Nach dem Umwickeln des Gewindes mit Hanf ist das Auftragen der Dichtpaste der nächste Schritt für eine optimale Abdichtung. Die Dichtpaste fixiert die Hanffasern und unterstützt die Versiegelung des Gewindes zusätzlich.

  1. Menge der Dichtpaste bestimmen: Geben Sie eine kleine Menge der Dichtpaste auf einen Finger. Für herkömmliche Anwendungen ist eine etwa erbsengroße Menge ausreichend. Die Menge kann je nach Gewindedurchmesser angepasst werden.
  2. Dichtpaste auftragen: Tragen Sie die Dichtpaste gleichmäßig auf die umwickelten Hanffasern auf. Achten Sie darauf, dass die Paste dünn und gleichmäßig verteilt wird, um die Hanffasern vollständig zu bedecken. Es ist entscheidend, dass keine Bereiche des Hanfs unbedeckt bleiben, um die Dichtwirkung zu maximieren.
  3. Überprüfung des Auftrags: Stellen Sie sicher, dass die Dichtpaste in alle Fugen und Spalten der Hanfschicht eingedrungen ist. Vermeiden Sie überschüssige Mengen, die beim Verschrauben herausgedrückt werden könnten.

Durch diese Schritte sichern Sie eine zuverlässige Abdichtung Ihrer Gewindeverbindung.

Verschrauben der Verbindung

Nach sorgfältiger Vorbereitung und Anwendung von Hanf und Dichtpaste können Sie die Verbindung fest verschrauben. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Gewinde vorsichtig einführen: Positionieren Sie das vorbereitete Außengewinde exakt vor dem Innengewinde und beginnen Sie, beide Teile von Hand zu verschrauben. Achten Sie darauf, das Gewinde möglichst geradlinig anzusetzen, um Beschädigungen zu vermeiden.
  2. Mit Kraft verschrauben: Drehen Sie die Verbindung von Hand so fest wie möglich. Verwenden Sie anschließend ein geeignetes Werkzeug wie eine Wasserpumpenzange oder einen Maulschlüssel, um die Verbindung endgültig festzuziehen. Bei den letzten Umdrehungen wird mehr Kraft notwendig sein, da sich die Gewindegänge des kegelförmigen Außengewindes und des zylinderförmigen Innengewindes immer stärker aneinander pressen.
  3. Verbindung prüfen: Überprüfen Sie die Dichtheit der Verbindung. Auf Wunsch können Sie die Verbindung um bis zu 45° nachjustieren, ohne die Dichtheit zu gefährden.

Indem Sie die Verbindung festziehen, wird überschüssige Dichtpaste herausgedrückt, die Sie mit einem Tuch entfernen sollten, um eine saubere Oberfläche zu erhalten. Sollte dennoch eine Undichtigkeit auftreten, lösen Sie die Verbindung, entfernen den alten Hanf sowie die Dichtpaste und wiederholen den gesamten Vorgang sorgfältig.

Mit dieser Methode erzielen Sie eine zuverlässige und langlebige Gewindeverbindung, die gegen Wasseraustritte optimal gesichert ist.

Artikelbild: thodonal/stock.adobe.com