Mit welchem Fett lässt sich ein Gewinde fetten?
Die Beanspruchung des Gewindes bestimmt das günstigste Fett. Hitzebeständig sind Hochtemperaturfette und Keramikpasten, die nicht verkleben. Kupferpaste klebt zwar auch nicht, ist aber wegen ihrer elektrisch leitenden Eigenschaft für manche Gewinde ungeeignet (Zündkerze). Wenn ein Gewinde häufig geöffnet werden muss, empfiehlt sich eine Schraubenpaste. Für feine Gewinde in Maschinen und Motoren eignet sich wasserfestes Silikonspray, das auch bei einer Fahrradkette gute Dienste leistet. Um alte Gewinde wieder „auf Vordermann“ zu bringen, helfen Kriechöle wie Caramba oder WD 40.
Muss man Gewinde immer fetten?
Bei der Frage des Anzugsmomentes erteilen die Puristen dem Fetten eine klare Absage. Das ist verständlich, hängt aber auch stark von der Art der Verschraubung ab. Maschinen und Motoren benötigen empfindlichere und geringere Drehmomente als der Gerüst- und Stahlbau. Zur Orientierung kann man der Lehrmeinung im Maschinenbau folgen. Gewinde sollten trotz Drehmoment leicht gefettet sein. Die Einstellung des Drehmoments geht nicht über eine Annäherung an den Idealwert hinaus. Edelstahl muss immer gefettet werden, um Kaltverschweißungen zu vermeiden.
Sollte man auch die Schraube für das Gewinde fetten?
Die Reibfläche, die beim Eindrehen der Schraube zwischen der Oberfläche und der Unterseite des Schraubenkopfes entsteht, wird oft übersehen. Streichfette werden dort einem Pinsel und immer mit der Gewindesteigung auf das Gewinde und die Schraube aufgetragen. Sowohl beim Streichen als auch beim Sprühen sollte das Fett an der Schraubenspitze entfernt werden, da es sonst die gleichmäßige Verteilung sabotiert.
Welche Gewinde muss man vor dem Fetten vorbereiten?
Ungereinigte und ausgefranste Gewinde müssen mit einem Entfettungsmittel gründlich gereinigt werden. Gut geeignet sind Bremsenreiniger.
Was spricht außerdem für das Fetten vom Gewinde ?
Fetten wirkt sich nicht nur direkt auf das Drehmoment aus, sondern verringert auch den Einschraubwiderstand. Vor allem bei rauen Gewinden wird die Reibung verringert, was zu einem Verlust der Vorspannkraft aus dem Anziehdrehmoment führt, die letztlich die Schraube im Gewinde hält. Fett vermindert auch die Korrosionsneigung. Wenn Gewinde häufig geöffnet werden müssen, vermindert Fett die Reibung und damit den Abrieb, was die Lebensdauer erhöht.
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