In welches Holz lässt sich ein Gewinde einschneiden?
Nur Hölzer mit hoher Dichte, feinporiger Struktur und Härte können mit einem halbwegs masshaltigen Gewinde versehen werden. Es sollten nur Hölzer ab einer Brinellhärte von 33 verwendet werden. Dazu gehören Erle, Eiche, Buche, Esche, Bambus*, Robinie, Olive, Palisander und Rosenholz. Zur Stabilisierung des Gewindes können die Gewindeflanken nach dem ersten Schnitt mit Sekundenkleber bestrichen werden. Nach dem Trocknen erfolgt ein weiterer Schnitt.
*Bambus ist im botanischen Sinne kein Holz, sondern ein verholztes Gras.
Warum kann ein Gewinde in Holz klemmen?
Holz ist ein „arbeitender“ Werkstoff, der sich zudem durch äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit und Temperatur in seinen Abmessungen verändert. Diese substanzielle Beweglichkeit führt zu einer Verformung des Gewindes oder zumindest zu einer Veränderung des Nenndurchmessers. Grobe Gewinde erschweren die Bewegung der Schraube im Gewinde. Feine Gewinde blockieren den Schraubvorgang schnell vollkommen.
Wie erhält man in Holz ein Gewinde ohne Schneiden?
Wird eine Gewindeverbindung in Holz benötigt, so wird statt des direkten Einschneidens in der Regel das Gewinde in das Holz eingeklebt oder eingeschlagen.
Gewindehülse
Kurzes Rohrstück mit Innengewinde, die in eine Bohrung eingeklebt wird
Einschlagmutter
Ein Einpresszylinder mit Innengewinde, der am vorstehenden Kopfende Krallen hat und mit einem Hammer eingeschlagen oder mit einer Gewindestange eingedreht wird
Einpressmutter
Eine Einpressmutter ähnelt einer Gewindehülse, hat aber eine geriffelte Außenwand
Blindnietmutter
Die Nietmuttern werden mit einer Nietzange in das Holz gepresst
Welche Einsätze mit Gewinde lassen sich in Holz einschrauben?
Es gibt zwei Gewindeeinsätze mit zwei Gewinden. Eines wird in das Holz eingeschraubt, das andere bildet das gewünschte Anschlussgewinde. Es gibt einen Hybrid-Gewindeeinsatz (Einschraubmuffe) für Innengewinde und einen für Außengewinde:
Innengewinde
Zylindrische Rampamuffen oder Einschraubmuttern haben außen ein grobes Holzgewinde und innen das Anschlussgewinde. Sie werden in das Bohrloch geschraubt und ziehen sich durch Verdrängung des Holzes selbst fest.
Außengewinde
Eine Stockschraube hat an ihren beiden Enden zwei verschiedene Außengewinde. Auf der einen Seite wird sie eingeschraubt und auf der herausstehenden Seite wird das Anschlussgewinde mit einer Schneidkluppe hergestellt.