Was zu Gewindeverschleiß führen kann
- Häufiges Anziehen und Lösen von Schrauben
- Korrosion und anschließendes „Festbacken“ der Schrauben
- zu hohe Anziehdrehmomente
Häufiges Anziehen und Lösen von Schrauben
Bei jedem Ein- und Ausschrauben tritt am Gewinde ein Verschleiß auf. Nach einer gewissen Zeit ist der Verschleiß so hoch, dass das Gewinde praktisch zerstört ist.
Korrosion und „Festbacken“ von Schrauben
Korrosion zwischen Schrauben und Gewinde führt zum „Festbacken“ der Schrauben. Beim Versuch, die Schraube herauszudrehen reißt entweder der Schraubenkopf ab, und der Unterteil der Schraube bleibt im Gewinde, oder das Gewinde wird zerstört.
Zu hohe Anziehdrehmomente
Werden Schrauben zu fest angezogen, kann ebenfalls das Gewinde beschädigt werden. Auch in diesem Fall kann bei beschädigtem Gewinde der Schraubenkopf abreißen und die Schraube im Gewinde stecken bleiben.
Gewindereparatursätze
Für rund 50 Euro gibt es im Handel Gewindereparatursätze. Der Gewindeersatz ist dabei eine Drahtspirale.
Diese Reparatursätze sind einfach anzuwenden und das Ersatzgewinde ist meist sogar noch deutlich belastbarer als das ursprüngliche.
Entfernen von Schraubenresten
Schraubenreste können einfach ausgebohrt werden. Dazu muss ein Bohrer verwendet werden, der 0,5 mm kleiner ist als der Nenndurchmesser des Gewindes. Der Schraubenrest sollte angekörnt werden.
Gewinde reparieren mit Reparatureinsatz
- Gewinde-Reparatursatz (zum Beispiel von HeliCoil)
- unter Umständen Fett für den Bohrer
- Bohrmaschine, passender Bohrer zum Ausbohren
- Körner
- Hammer
- ev. kleinen Messingpinsel zum Entfernen der Späne
1. Schraubenrest entfernen
Den Rest der Schraube ankörnen. Einen Bohrer verwenden, der genau 0,5 mm kleiner ist, als der Nenndurchmesser des Gewindes. Langsam und vorsichtig mit geringer Drehzahl die Schraubenreste ausbohren. Späne und alle Reste entfernen.
2. Gewinde vorbohren
Mit dem passenden Bohrer aus dem Reparatursatz das neue Gewinde vorbohren. Es muss der Bohrer verwendet werden, der genau dem Kerndurchmesser des Reparaturgewindes entspricht.
Vollständig ausbohren, danach komplett entspanen. Die Späne können am besten mit einem kleinen Messingpinsel entfernt werden.
3. Aufnahmegewinde schneiden
Mit dem passenden Gewindeschneider das Aufnahemgewinde für den Drahtgewindeeinsatz schneiden. Alle Späne sorgfältig entfernen. Dazu mit dem Messingpinsel gründlich reinigen oder mit Druckluft ausblasen.
Es dürfen keine Spanreste im Inneren verbleiben!
4. Drahtgewindeeinsatz einbringen
Drahtgewindeeinsatz auf die im Reparaturset enthaltene Einbauspindel aufstecken. Mit Hilfe der Einbauspindel den Drahtgewindeeinsatz in das vorbereitete Gewinden eindrehen.
Danach muss noch der Mitnehmerzapfen aus dem Drahtgewindeeinsatz abgebrochen werden. Dazu liegt den Reparatursets ein spezielles Zapfenbrecherwerkzeug bei. Einführen und mit dem Hammer den Zapfen abschlagen.