Kernlochdurchmesser
Der Kernlochdurchmesser für das Vorbohren eines Gewindes ist vom Material und dem später angewendeten Werkzeug abhängig. Wenn Stahl oder Eisen per Gewindebohrer bearbeitet wird, muss der Durchmesser ein wenig größer sein als der spätere Innendurchmesser des Gewindes. Soll das Gewinde mit einer Fräse oder einem Drehmeißel geschnitten werden, muss der Kernlochdurchmesser dem späteren Innenmaß genau entsprechen.
Metallbewegung und Werkstoffhärte
Beim Gewinde schneiden wird der Werkstoff mittels „Quetschung“ zum Fließen gebracht. Das Metall bewegt sich in die Rillen und füllt sie bis zu den Gewindespitzen. Dadurch verringert sich der Durchmesser der Innengewinde-Spitzen gegenüber dem Kernloch geringfügig.
Wenn das Gewinde in Stahl geschnitten werden soll, ermittelt ein einfacher Test die Verarbeitungsfähigkeit des Werkstoffs mit Heimwerker-Mitteln. Beim Anfeilen des Werkstücks an einer unwichtigen und nicht sichtbaren Stelle sollte die Feile deutlich sichtbare Spuren hinterlassen. In diesem Fall ist das Vorbohren und Gewinde schneiden möglich.
Manche gehärtete Stähle oder Legierungen sind so hart, dass Gewinde nur mit Spezialwerkzeugen wie Diamantfräsen eingeschnitten werden können. Obwohl das Vorbohren oft noch möglich ist, kann das Gewinde mit einem herkömmlichen Gewindebohrer nicht zu schneiden sein. Der Kraftaufwand für das „Bewegen“ des Materialstoffs wird zu groß und führt zum Abbrechen des Bohrers.