GFK bearbeiten: Die wichtigsten Methoden im Überblick
Um GFK-Profile, -Platten oder -Roste erfolgreich zu bearbeiten, benötigen Sie spezielle Werkzeuge und Kenntnisse über die verschiedenen Techniken. Im Folgenden finden Sie die wesentlichen Methoden zur Bearbeitung von GFK:
Schneiden und Sägen
Für kleinere Sägearbeiten sind Metallsägeblätter auf Stichsägen geeignet. Bei größeren Volumina empfiehlt sich der Einsatz von diamantbesetzten Band- oder Kreissägen. Wählen Sie den Durchmesser der Sägeblätter entsprechend der Wandstärke des Werkstücks. Eine Absaugung des entstehenden Staubs wird insbesondere bei der Trockenbearbeitung empfohlen.
Bohren
Für Bohrungen bis zu einem Durchmesser von 12 mm verwenden Sie Hartmetallbohrer nach den Normen DIN 8037 oder DIN 8038. Bei größeren Durchmessern sind diamantbesetzte Bohrer ratsam. Um Ausfransungen am Bohraustritt zu vermeiden, legen Sie eine Holzunterlage unter das Werkstück. Die Bohrgeschwindigkeit variiert je nach Bohrertyp.
Fräsen
Zum Fräsen von GFK eignen sich sowohl Hartmetall- als auch Diamantfräser. Hartmetallfräser ermöglichen eine höhere Vorschubgeschwindigkeit. Da GFK ein schlechter Wärmeleiter ist, sollte Kühlmittel eingesetzt werden. Die Schnittgeschwindigkeit liegt meist zwischen 100 und 400 m/min.
Drehen
Für kleinere Stückzahlen können Sie die Standardausrüstung für Metallbearbeitung verwenden. Bei größeren Mengen sollten Hartmetallwerkzeuge zum Einsatz kommen. Eine Wasserkühlung ist ratsam, um Überhitzungen zu vermeiden. Die Schnittgeschwindigkeit orientiert sich an der von Messing oder Aluminium.
Stanzen
Beim Stanzen von GFK sollten Werkzeuge aus gehärtetem Stahl benutzt werden. Die maximale Materialstärke für das Stanzen beträgt 10 mm.
Gewindeschneiden
Gewinde in GFK werden idealerweise nur geschnitten, wenn die Verbindung keiner hohen Zugbelastung ausgesetzt ist. Die Ausreißfestigkeit von GFK-Gewinden beträgt etwa ein Drittel von metallischen Gewinden. Für ausreichende Festigkeit sorgen eine exakte Passung und der Einsatz von Klebstoff. Rohr- und Trapezgewinde sind besser für Kraftübertragungen geeignet als metrische Gewinde.
Kleben
GFK lässt sich effizient mit Klebern auf Polyurethan- und Epoxidharzbasis verbinden. Vor dem Kleben sollten die Oberflächen angeraut, gründlich gereinigt und entfettet werden. Beachten Sie die spezifischen Anweisungen des Klebstoffherstellers für optimale Ergebnisse.
Nieten
Beim Nieten sollte das Bohrloch ein wenig größer sein als der Nietdurchmesser. Für eine erhöhte Festigkeit der Verbindung empfiehlt sich die zusätzliche Anwendung von Klebstoff.
Schrauben
Leicht belastete Verbindungen können mit selbstschneidenden Schrauben ausgeführt werden. Für stark beanspruchte Verbindungen sind Maschinenschrauben geeignet. Auch hier kann der Einsatz von Klebstoff die Verbundfestigkeit erhöhen.
Lackieren
Die zu lackierende Fläche muss gründlich mit einem Lösungsmittel gereinigt und entfettet werden. Verwenden Sie Lacke auf Polyurethanbasis, wobei für beste Ergebnisse 2-Komponenten-PUR-Lacke empfohlen werden. Beachten Sie die Schichtdicke des Lacks und lassen Sie jede Schicht gut trocknen.
Sicherheitsaspekte
Denken Sie daran, immer geeignete Schutzkleidung wie Schutzbrille und Atemschutzmaske zu tragen. Der entstehende Staub und die Späne können gesundheitsschädlich sein.