Immer Komplettlackierung anstreben
Nach dem Auslagern des Boots im Frühjahr wird oft eine neue Lackierung fällig. Wenn es sich um eine Schönheitsreparatur handelt, müssen die Flächen am Rumpf und auf dem Deck gründlich gereinigt und leicht angeschliffen werden. Danach kann sofort mit dem Lackieren begonnen werden.
Bei entdeckten Schäden wie Haarrissen oder Beulen durch die Osmose von GFK ist ein Restaurieren das Bootes unumgänglich. Hier empfiehlt sich aus funktionalen und optischen Gründen, immer eine komplette frische Lackierung vorzunehmen.
Komplettlack entfaltet schützende Eigenschaften
Auch wenn nur einzelne Stellen am Bootsrumpf oder dem Deckaufbau ausgebessert oder gespachtelt wurden, fördert eine komplette Lackierung die weitere Widerstandsfähigkeit, Härte und Gleiteigenschaft des Bootsrumpfes.
Mittels dem Schleifen des GFK oder entsprechend dem Schleifen des Gelcoats wird ein haftfähiger Untergrund erzeugt. Bei gründlicher und fachgerechter partieller Ausbesserung schadhafter Stellen wird die gesamte Oberfläche vom Lack neu geschützt.
Auswahl der passenden Lacksorte
Wählen Sie die Lacksorte aus, die Ihren Bedürfnissen am stärksten entspricht:
- Alkydharze sind leicht zu verarbeiten, haben in den ersten Jahren einen hohen Glanzgrad und starke Dehnungsfähigkeit und müssen nicht angemischt werden. Nach einigen Jahren verliert sich der Glanz, sie sind nicht sehr kratzfest und vertragen keine chemischen Belastungen.
- Epoxidharze sind mechanisch und chemisch sehr belastbar, isolieren, lassen keinen Wasserdampf durch, haften sehr gut und bieten Korrosionsbeständigkeit. Sie sind nicht sehr UV-beständig und bei der Verarbeitung sehr empfindlich.
- Polyurethanharze haben eine hohe UV-Beständigkeit und sind gegen Chemikalien und Hitze sehr widerstandsfähig. Die Zweikomponentenlacke sind wenig flexibel und bei der Verarbeitung sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit.
So lackieren Sie Ihr Boot aus GFK
- Harzlack nach Wahl
- Gegebenenfalls Additiv
- Gegebenenfalls Farbpigmente
- Pinsel
- Streichrolle
- Eventuell Sprühpistole
- Bootsaufhängung oder Trailerlagerung
- Atem- und Augenschutz
- Handschuhe
- Fusselfreies Baumwolltuch
1. Untergrund (an-)schleifen
Schleifen Sie das überall durchgehärtete Gelcoat mit Körnungen zwischen P60 und P100 gleichmäßig an.
2. Lack anmischen
Wenn Sie kein fertiges Alkydharz gewählt haben, mischen Sie den Lack gemäß Herstellerangaben an. Achten Sie darauf, nur die Menge anzumischen, die Sie in der angegebenen Topfzeit verarbeiten können.
3. Streichrichtung
Streichen Sie immer von oben nach unten und von links nach rechts. Folgen Sie dem, auch imaginär vorgestelltem, Plankenverlauf beim jedem Strich.
4. Schichtstärke
Eine Lackierungsschicht trägt im Idealfall ein Millimeter auf und drei bis fünf Lackiergänge reichen Ihnen für eine haltbare und optisch attraktive Lackierung aus.