Oberflächenschäden
Oberflächliche Schäden wie Absplitterungen und abgeplatzter Lack oder Gelcoat sind alle akzeptabel und restaurierbar. Ausschlaggebend ist die Tiefe der „Verletzungen“. Optische Schäden beschränken sich meist auf die Gelcoat-Schicht. Für die Restaurierung reicht im Normalfall ein gründliches Schleifen der Flächen.
Anders verhält es sich, wenn Risse entdeckt werden. Sie müssen zurückverfolgt werden und auf ihre Tiefe geprüft werden. Wenn Sie in den Aufbau von GFK hineinreichen, muss mit aufwendigen Sanierungsarbeiten gerechnet werden. Das kann bis zum neuen Laminieren führen.
Überwasserboot
Fast alle Schäden am Oberwasserrumpf sind mit ein bis zwei Laminatschichten aus Glasgewebe oder Glasfasermatten zu beheben. Ein Rumpfblatt mit der Befestigungsvorrichtung für den Außenbordmotor sollte in den meisten Fällen durch ein neues Marinesperrholz ersetzt werden, das ebenfalls mit wenigen Schichten einlaminiert werden kann.
GFK ist ein genügsames Material, das relativ problemlos geschnitten, gesägt und gefräst werden kann. Voraussetzung ist der sachgerechte Einsatz der Werkzeuge und Schneide-, Säge oder Fräsklingen. Kleinere Brüche oder Löcher im Rumpf können durch Ausspachteln geschlossen werden. Bei erkennbar schlechter oder laienhafter Verarbeitung von Gelcoat durch Vorbesitzer sollte ein kompletter Abtrag vorgenommen werden.
Unterwasserboot und Osmose
Entscheidend für das Boot ist der Unterwasserbereich. Wenn am Rumpf Reparaturen anfallen, muss die Ursache und das Ausmaß der Vorbeschädigungen verlässlich taxiert werden. Wenn der Verdacht auf Osmose besteht oder auf Anhieb erkannt wurde, ist ein fachlich belastbares Urteil unabdingbar.
Wenn sichtbare Blasenaufwerfungen erkennbar sind, sollte der gesamte Unterwasserrumpf auf Erhebungen abgetastet werden. Je nach Anzahl der Osmoseindikatoren muss beim Restaurieren mit dem entsprechenden Abtrag gerechnet werden. Bei mehr als fünf Blasenbildungen pro Quadratmeter müssen Sie von einer aufwendigen, zeitintensiven und teuren Komplettsanierung ausgehen.