Starke physikalische Kräfte
Fräsmaschinen zerspanen durch rotierende Bewegungen des Fräskopfes GFK. Bei dieser verhältnismäßig groben oder rohen Bearbeitung ist die fachgerechte Anwendung der Wirkkraft besonders wichtig. Leichter als beim Bohren von GFK kann beim Fräsen die Schichtstruktur von GFK verletzt oder in Mitleidenschaft gezogen werden.
Fräsen erfolgt sowohl flächig als auch durchstoßend und die Spindeln des Fräskopfes geraten direkt mit den Glasgeweben oder Glasfasern im GFK in Kontakt. Bei falscher Werkzeugauswahl oder falscher Rotationsgeschwindigkeit kann der innere Aufbau von GFK geschädigt werden. Faserstrukturen können sich um den Fräskopf wickeln oder ungleichmäßigen „Verzug“ erleiden.
Mehr als bei jeder anderen Bearbeitungsart muss vor dem Fräsen probiert werden, wie sich GFK verhält und welche Bearbeitungsweise die gewünschte Funktion erfüllt, ohne Schäden im Material zu erzeugen. Dazu gehört auch die Berücksichtigung von der Temperaturentwicklung während des Fräsvorgangs.
So gehen Sie beim Fräsen vor
- Kaltes Wasser
- Stationäre Konsol- oder Bettfräsmaschine oder
- Handfräsmaschine
- Fräsköpfe (Schruppen/Vorfräsen und Schlichten/Fertigfräsen)
- Sprühflasche
- Atem- und Augenschutz
- Handschuhe
1. Fräskopf auswählen
Je nach Aufgabe müssen Sie den passenden Fräskopf auswählen. Achten Sie auf eine vorsichtige Handhabung, da die Schärfe der Schnittkanten entscheidendes Kriterium beim Fräsen ist.
2. Werkstück einspannen
Fixieren Sie entsprechend Ihrer Fräsmaschine das GFK-Werkstück oder Bauteil. Auch bei der Verwendung eines Handgerätes müssen Sie das Werkstück fixieren. Beim Fräsen wirken enorme physikalische Kräfte.
3. Probefräsung
Setzen Sie den Fräskopf an und machen Sie einen Probelauf. Wenn sich die Frässtelle zu stark erhitzt, drosseln Sie die Umdrehungsgeschwindigkeit. Achten Sie auf das Glasgewebe oder die Glasfasern. Wenn es sich um den Fräskopf wickelt, balancieren Sie eine höhere Laufgeschwindigkeit mit der Temperaturentwicklung aus.
4. Kühlung
Sie können durch Besprühen mit kaltem Wasser die Temperaturentwicklung geringfügig verzögern.