Epoxid- und Polyesterharz
Das Epoxidharz ist ein Reaktionskunstharz, das zusammen mit einem Härter aus einem flüssigen Zustand in den ausgehärteten Zustand übergeht. Um die chemische Reaktion der Moleküle Stoff durchdringend zu ermöglichen, müssen Härter und Harz im exakt passenden Mischungsverhältnis zusammengefügt werden. Auf keiner Seite dürfen Moleküle übrig bleiben.
Ein Polyesterharz ist das Produkt eines chemisch-physikalischen Kondensationsvorgang. Durch den Zusatz von Additiven wird der gewünschte Härtegrad erreicht. Als Verdünner für die Verflüssigung dient in erster Linie Styrol. Polyesterharz ist weniger formtreu als Epoxidharz und daher eher in Anwendungen vorhanden, die geringere Formstabilität wie Behälter oder Teich- und Poolwannen benötigen.
Auch aus einigen anderen Kunststoffen werden GFK-Produkte hergestellt, die allerdings fast ausschließlich in Spezialanwendungen zu finden sind. Typische Beispiele sind Polyurethan und Stahlformenharze.
Glasfasermatte und Glasfilamentgewebe
In der Mehrzahl der Produkte bestehen die verstärkenden Fasern im GFK aus Glas. Glasfasermatten bilden schichtweise in den Harz eingelegt den Aufbau von GFK. Auch lose Glasschnitzeleinstreuungen für die erste Bindeschicht auf dem Gelcoat sind häufig.
Das Glasfilamentgewebe ist eine feinmaschige Form der Glasfasermatte. Das Gewebe besitzt einen höheren Glasfaseranteil und senkt in den Bauteilen den Harzanteil. Es verträgt die Reaktivität von Epoxidharz besser als Glasfasermatten.
Als weitere Materialien im Aufbau von GFK werden Matten aus anderen Werkstoffen und Spezialgewebeformen angewendet. Sie erhöhen gegebenenfalls die Stabilität bei gleichem Gewicht oder sorgen für die räumliche Ausdehnung des Bauteils. Typische Vertreter sind Komplexgewebe, Biaxialgelege und Rovinggewebe.
Härter und Verdünner
Härter sind Additive sowohl für Polyester- als auch für Epoxidharze, die im niedrigen einstelligen Prozentbereich als Reaktionspartner für die chemisch bedingte Aushärtung eingesetzt werden. Die Dosierung erfordert hohe Präzision, weil schon kleine Abweichungen die Gesamtreaktion stark beeinflussen und zu Unterhärtung des Harzes führen.
Styrol ist der typische Verdünner, der das Harz in eine zu verarbeitende flüssige Konsistenz bringt. Der Kohlenwasserstoff ist stark gesundheitsschädlich und insbesondere wegen des Styrols ist während der Verarbeitung von GFK für eine gute Entlüftung zu sorgen. Styrol ist schwerer als Luft und dünstet nach unten aus.
Das Material GFK als Müll
Reiner GFK als Gesamtmaterial wird bei der Entsorgung regional sehr unterschiedlich bewertet. In manchen Kommunen gilt GFK als Hausmüll, in anderen als Sondermüll. Im Falle von Restanhaftungen von Gelcoat oder Lacken ist GFK überall Sondermüll.
Einige Entsorgungsunternehmen in Norddeutschland haben Verfahren entwickelt, GFK als Brennstoff zu verwenden, ohne die Umwelt zu belasten. Insbesondere die Rückführung des Glases zu Sand ist der vielversprechendste Ansatz.