Schallschutz mit Gipsdielen: Die Möglichkeiten
Gipsdielen bieten Ihnen verschiedene Ansätze, um die Schallübertragung in Ihren Räumen effektiv zu reduzieren. Diese Methoden können gut an die spezifischen Anforderungen Ihrer Wohnsituation angepasst werden:
- Einschalige Konstruktionen: Diese Bauweise eignet sich hervorragend für Innenwände innerhalb einer Wohneinheit. Gipsdielen mit einer Dicke von mindestens 80 mm oder 100 mm werden verwendet. Durch ihre höhere Rohdichte erreichen diese Platten Schalldämmwerte (Rw) von bis zu 49 dB.
- Zweischalige Konstruktionen: Diese Bauweise ist für Räume mit hohen Schallschutzanforderungen ideal, wie beispielsweise Wohnungstrennwände. Es werden zwei separate Schichten Gipsdielen mit einem Hohlraum dazwischen verbaut. Dieser Hohlraum kann zusätzlich mit Dämmstoffen wie Mineralwolle gefüllt werden, was den Schallschutz nochmals verbessert. Schalldämmwerte von über 60 dB sind möglich.
- Erhöhung der flächenbezogenen Masse: Neben der Materialdicke spielt auch die Rohdichte der Gipsdielen eine wesentliche Rolle. Schallschutzplatten mit besonders hoher Rohdichte bieten bessere Dämmwerte und eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Schallübertragung.
- Verwendung spezieller Schallschutzmaterialien: Gipsdielen können mit schalloptimierten Materialien wie PE-Schwerschaum, Bitumenfilz oder Mineralwolle kombiniert werden. Diese Materialien werden als Randanschlussstreifen umlaufend an Boden, Decke und angrenzenden Wänden angebracht, um die Schallübertragung über Flanken, also die angrenzenden Bauteile, zu minimieren.
Diese Varianten ermöglichen es Ihnen, den Schallschutz Ihrer Räume individuell und effektiv zu gestalten.
Optimierung der Schalldämmung durch elastische Entkopplung
Für eine effektive Schalldämmung ist eine elastische Entkopplung der Gips-Wandbauplatten von angrenzenden Bauteilen erforderlich. Dies wird durch spezielle Anschlussstreifen, sogenannte Randanschlussstreifen, erreicht. Diese Streifen werden entlang des Bodens, der Decke und der angrenzenden Wände verlegt. Dadurch wird die Schallübertragung über die Flankenpfade nachhaltig reduziert.
Elastische Anschlussstreifen können aus Materialien wie PE-Schwerschaum, Bitumenfilz oder Mineralwolle bestehen. Diese Materialien verhindern effektiv, dass der Körperschall über die Trennwände hinaus in angrenzende Räume gelangt. Dies ist besonders wichtig in sensiblen Bereichen wie Schlafzimmern oder Räumen mit hohen Anforderungen an den Lärmschutz.
- PE-Schwerschaum: Ein flexibles und einfach zu verarbeitendes Material.
- Bitumenfilz: Robust und widerstandsfähig, ideal für schwerere Anwendungen.
- Mineralwolle: Bietet zusätzlich zur Schalldämmung auch eine hervorragende Wärmedämmung.
Die schalltechnisch entkoppelten Gips-Wandbauplatten können besonders effektiv eingesetzt werden, um die Geräuschübertragung über Stockwerke hinweg sowie zwischen verschiedenen Wohneinheiten einzudämmen. Dadurch wird sowohl die Luftschalldämmung als auch die Körperschalldämmung optimiert.
Höherer Schallschutz durch Masse: Bauarten im Check
Ein entscheidender Faktor für den effektiven Schallschutz von Gipsdielen ist die Masse der Konstruktion. Grundsätzlich gilt: Je schwerer die Wand, desto besser die Schalldämmung. Sie haben verschiedene Möglichkeiten, den Schallschutz durch Erhöhung der Masse zu verbessern.
Einschalige Konstruktionen
Diese Wände eignen sich hervorragend für die Schallschutzanforderungen innerhalb einer Wohneinheit. Eine einzelne Schicht von Gips-Wandbauplatten wird verwendet, die mindestens 80 bis 100 mm dick ist. Durch Platten mit höherer Rohdichte kann der Schallschutz weiter verbessert werden. Die flächenbezogene Masse kann bei speziellen Schallschutzplatten sogar bis zu 137 kg/m² erreichen.
Zweischalige Konstruktionen
Für besonders hohe Schallschutzanforderungen, wie bei Wohnungstrennwänden, kommen zweischalige Konstruktionen zum Einsatz. Diese bestehen aus zwei separaten Schalen, die durch einen Hohlraum voneinander getrennt sind. Dieser Hohlraum kann zusätzlich mit Dämmstoffen wie Mineralwolle gefüllt werden. Diese Bauweise kann Schalldämmwerte von bis zu 68 dB erreichen dank des «Masse–Feder–Masse»-Systems, welches Schwingungen effektiv dämpft.
Verbindungen und Entkopplungen
Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie bei den Verbindungen und der Entkopplung der Gipsdielen von anderen Bauteilen walten lassen. Randanschlussstreifen aus PE-Schwerschaum, bituminiertem Filz oder Mineralwolle sind hier unverzichtbar. Sie entkoppeln die Wände akustisch von angrenzenden Strukturen, reduzieren die sogenannte Flankenübertragung und tragen erheblich zur Gesamtperformance des Schallschutzes bei.
Mit der richtigen Kombination dieser Bauweisen und Materialien können Sie sämtliche Schallschutzanforderungen erfüllen und einen angenehmen und ruhigen Wohnraum schaffen.
Randanschlussstreifen: Materialien und Anwendung
Randanschlussstreifen sind essenziell für die elastische Entkopplung von Gips-Wandbauplatten und somit für einen effektiven Schallschutz. Diese speziellen Streifen verhindern die Schallübertragung über angrenzende Bauteile. Verschiedene Materialien kommen zum Einsatz, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften bieten:
Materialien für Randanschlussstreifen
- PE-Schwerschaum: Dieses Material zeichnet sich durch hohe Rohdichte und Flexibilität aus. Streifen aus PE-Schwerschaum erhöhen die Direktschalldämmung von 100 mm dicken Gips-Wandbauplatten um bis zu 3 dB. Eine Rohdichte von mindestens 120 kg/m³ wird empfohlen.
- Bitumenfilz: Ein robustes und widerstandsfähiges Material, ideal für Anwendungen, bei denen sowohl Schalldämmung als auch mechanische Belastbarkeit gefragt sind.
- Mineralwolle: Bietet zusätzlich zur Schalldämmung auch eine ausgezeichnete Wärmedämmung und ist daher besonders sinnvoll in Anwendungen, bei denen beide Aspekte wichtig sind.
Anwendung von Randanschlussstreifen
Eine lückenlose und gut anliegende Montage ist entscheidend für eine vollständige Entkopplung. Achten Sie darauf, dass die Streifen umlaufend an Boden, Decke und den angrenzenden Wänden flächig und hohlraumfrei anliegen.
- Boden, Decke und Wände vollständig umschließen: Randanschlussstreifen sollten überall angebracht werden, um eine effektive Entkopplung zu gewährleisten.
- Vermeidung von starren Verbindungen: Starre Verbindungen fördern die Schallübertragung und sollten deshalb vermieden werden.
- Dichtungsmaterialien bei unebenen Oberflächen: Verwenden Sie bei unebenen Untergründen zusätzliche Dichtungsmaterialien, um eine luftdichte Montage zu gewährleisten.
Fachgerechte Anbringung der Randanschlussstreifen minimiert nicht nur die Schallübertragung, sondern ermöglicht auch eine bessere Anpassung an die umliegenden Bauteile, wodurch Komfort und Ruhe in Ihren Räumen gesteigert werden.