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Gipsfaserplatten

Gipsfaserplatten für den Brandschutz

Von Stephan Wayan | 24. Februar 2022
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Die richtige Auswahl und Anwendung von Gipsfaserplatten kann erheblich zur Brandschutzsicherheit eines Gebäudes beitragen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Klassifizierung und Feuerwiderstandsklassen von Gipsfaserplatten, sowie wie ihre Dichte und Konstruktion zur Verbesserung der Brandschutzleistung beitragen kann.

gipsfaserplatten-brandschutz
Gipsfaserplatten sind nicht brennbar
AUF EINEN BLICK
Welche Brandschutz-Eigenschaften haben Gipsfaserplatten?
Gipsfaserplatten bieten effektiven Brandschutz, da sie als nicht brennbar gelten und feuerabweisende Eigenschaften aufweisen. Sie gehören zur Klasse A1 nach DIN 4102 und DIN EN 13501 und bieten unterschiedliche Feuerwiderstandsklassen (F30 – F180), abhängig von Materialdicke, Beplankung und Plattenart.

Klassifizierung nach deutscher und europäischer Normierung

Bezüglich des Brandschutzes enthalten die baugesetzlichen Regeln der Länder umfangreiche und vielfältige Vorgaben. Unter den für den Trockenbau möglichen Werkstoffplatten schneiden Gipsfaserplatten mit ihren Eigenschaften mit am besten ab.

Grundlage und Klassifizierung des Materials folgen der DIN 4102 und der europaweiten DIN EN 13501 über das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen. Die speziell als Feuerschutzplatten hergestellten und konzipierten Gipsfaserplatten gehören der Klasse A1 mit folgender Definition an:

Gipsfaserplatten sind nicht brennbar, enthalten keine brennbaren Inhaltsstoffe, entwickeln keinen Rauch und tropfen nicht brennend ab.

Im Vergleich ist die Brennbarkeit von Gipskarton zwar auch nicht gegeben, aber aufgrund der brennbaren Kartonierung in Klasse A2 eingeteilt.

Feuerwiderstandsklassen

Als Unterkriterium folgt die Feuerwiderstandsklasse, die den Zeitraum beschreibt, den Gipsfaserplatten Feuer widerstehen, ohne ihre Form und Funktion zu verlieren. Es gibt fünf Klassen, deren Zahl die Minuten beschreiben: F30, F60, F90, F120 und F180.

Welche Feuerwiderstandsklasse eine Gipsfaserplattenkonstruktion besitzt, richtet sich nach der Materialdicke, der Anzahl der Beplankungen und der Art der Platte. Spezielle Brandschutzplatten besitzen eine höhere Dichte. Während normale Gipsfaserplatten eine Dichte zwischen 1000 bis 1250 Kilogramm pro Kubikmeter besitzen, erreichen Brandschutzplatten bis zu 1400 Kilogramm pro Kubikmeter Dichte.

Folgende Orientierungswerte erläutern die Auswahl von Konstruktion und Material für die Feuerwiderstandsklassen. Sie können im Einzelfall abhängig von den baulichen Gegebenheiten abweichen.

  • F30 ist mit einlagiger Beplankung und der Materialstärke von mindestens zehn Millimeter
  • F60 ist mit zweilagiger Beplankung und zehn Millimetern Stärke erzielbar
  • F90 ist mit zweilagiger Beplankung mit Brandschutzplatten (10 mm) erreichbar
  • F120 ist zweilagig beplankt mit Brandschutzplatten ab 20mm realisierbar
  • F180 muss dreilagig mit Brandschutzplatten (mindestens 12,5 mm) beplankt werden
Tipps & Tricks
Gipsfaserplatten werden nach der europäischen Norm DIN EN 15283 für faserarmierte Gipsplatten mit dem Kürzel GF gekennzeichnet. Als Alternative werden für den Brandschutz im Trockenbau Kalziumsilikatplatten verwendet.

Artikelbild: Wongsakorn Napaeng/Shutterstock