Stärke der Gipskartonplatten: Darauf kommt es an
Die Dicke der Gipskartonplatten, auch bekannt als Rigips, ist entscheidend für die Auswahl des geeigneten Materials für Ihr Bauvorhaben. Je nach Nutzung variieren die Anforderungen erheblich in Bezug auf Strapazierfähigkeit, Schallschutz und Brandschutz.
Wichtige Überlegungen zur Plattenstärke
Berücksichtigen Sie bei der Planung und Ausführung eines Bau- oder Renovierungsprojekts mit Gipskartonplatten folgende Punkte:
1. Belastbarkeit und Anwendung:
- Für Anwendungen mit geringerer mechanischer Belastung, wie das Kaschieren von Untergründen oder das Formen gebogener Elemente, eignen sich Platten mit einer Dicke von etwa 6,5 mm.
- Standardanwendungen im Trockenbau erfordern meist Plattenstärken von 9,5 mm und 12,5 mm, die ideal für Wand- und Deckenverkleidungen sind.
- Für Konstruktionen mit höherer Stabilität und Schallschutz sind Platten mit einer Dicke von 15 mm und mehr zu empfehlen.
2. Spezialanforderungen:
- Eine verbesserte Schallisolierung erreichen Sie durch Platten mit hochverdichteten Materialien, oft ab einer Dicke von 18 mm.
- Für brandtechnisch sensible Bereiche sind feuerhemmende und imprägnierte Platten ab 15 mm Dicke optimal.
3. Feuchträume:
Für Feuchträume wie Badezimmer und Küchen empfiehlt sich der Einsatz von imprägnierten Gipskartonplatten, die üblicherweise in Stärken von 12,5 mm und 15 mm erhältlich sind.
Übersichtstabelle:
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht über die gängigen Plattenstärken und deren Anwendungsgebiete:
Plattenstärke | Einsatzbereich |
---|---|
6,5 mm | Geringe mechanische Beanspruchung, z.B. Untergrundbeblankung und gebogene Formen |
9,5 mm | Standard-Trockenputz, Verkleidungen an Wänden und Decken |
12,5 mm | Basisanwendungen im Trockenbau, insbesondere Wände und Decken |
15 mm | Erhöhte Anforderungen an Stabilität und Schallschutz |
18 mm | Sehr hoher Schallschutz und bestimmte Brandschutzanforderungen |
20 mm und 25 mm | Massivbau für hochbelastbare und tragende Wände |
Unterschiedliche Plattenarten für spezielle Anforderungen
Neben Standard-Gipskartonplatten gibt es verschiedene Spezialplatten, die spezifische Bauanforderungen bedienen:
- Brandschutzplatten: Diese sind durch zusätzliche Fasern verstärkt und bieten feuerhemmende Eigenschaften. Sie sind ideal für Bereiche, wo hoher Brandschutz erforderlich ist.
- Schallschutzplatten: Sie zeichnen sich durch eine hohe Dichte aus und sorgen so für eine bessere Schallisolierung. Sie sind besonders in Wohn- und Arbeitsräumen von Vorteil, in denen Lärmschutz wichtig ist.
- Feuchtraumplatten: Durch Imprägnierungen sind diese Platten resistent gegen Feuchtigkeit und besonders geeignet für Badezimmer, Küchen oder Keller.
- Akustikplatten: Mit ihrer gelochten oder geschlitzten Oberfläche absorbieren sie Schall und verbessern die Raumakustik, z.B. in Büros oder Konferenzräumen.
- Strahlenschutzplatten: Diese Platten sind mit Materialien wie Blei kaschiert, um vor Strahlung zu schützen. Sie werden oft in radiologischen Bereichen eingesetzt.
- Massivbauplatten: Mit Dicken von bis zu 25 mm sorgen sie für hohe Stabilität und Tragfähigkeit, ideal für tragende Konstruktionen.
So messen Sie die Dicke Ihrer Gipskartonwand
Um die Dicke der Gipskartonwand zu bestimmen, benötigen Sie eine Bohrmaschine, einen L-förmigen Gegenstand (z.B. eine gebogene Büroklammer), ein Stück Klebeband und ein Lineal oder einen Zollstock.
1. Loch bohren: Bohren Sie ein kleines Loch, vorzugsweise an einer unauffälligen Stelle.
2. Markieren und messen:
- Führen Sie den L-förmigen Gegenstand in das Bohrloch ein, bis dieser sich an der Rückseite der Gipskartonplatte abstützt.
- Markieren Sie die Stelle, an der der Gegenstand bündig mit der Wand abschließt.
- Messen Sie den Abstand zwischen der Markierung und dem Ende des kurzen Schenkels, um die Dicke der Gipskartonplatte zu erhalten.
Durch diese Methode können Sie die genaue Dicke Ihrer Gipskartonwand ermitteln, was für die Auswahl der richtigen Dübel oder Befestigungsmaterialien unerlässlich ist.