Kann man Gipsputz auf Gipsputz auftragen?
Ja, es ist möglich, Gipsputz auf bereits vorhandenem Gipsputz aufzutragen. Entscheidend ist dabei eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds. Der bestehende Putz muss tragfähig, trocken und frei von losem Material sein. Um eine optimale Haftung zu erreichen, sollten Sie folgende Schritte beachten:
- Reinigung: Der vorhandene Gipsputz sollte gründlich gereinigt werden, um lose Partikel, Staub und Fett zu entfernen. Dies verhindert späteres Abplatzen des neuen Putzes.
- Mechanisches Aufrauen: Bei glatten Flächen ist es notwendig, den alten Putz anzurauen, beispielsweise durch Schleifen oder leichtes Aufhacken mit einem geeigneten Werkzeug.
- Grundierung: Abhängig von der Beschaffenheit des alten Gipsputzes ist die Applikation einer Grundierung erforderlich. Ein Tiefengrund eignet sich für saugfähige Flächen, während bei glatten, nicht saugenden Flächen ein Haftgrund (z.B. Betonkontakt) verwendet werden sollte, um eine raue Oberfläche zu schaffen.
- Austausch bei starken Unebenheiten: Größere Unebenheiten sollten mit Spachtelmasse ausgeglichen oder durch neue Putzschichten ersetzt werden, um Stabilität und Langlebigkeit zu gewährleisten.
Nach diesen Vorarbeiten können Sie den neuen Gipsputz auftragen. Beachten Sie dabei die Herstellerangaben bezüglich Mischungsverhältnissen und Trocknungszeiten.
Methoden zur Vorbereitung des Untergrunds
Um sicherzustellen, dass der neue Gipsputz optimal haftet und gleichmäßig trocknet, sollten Sie verschiedene Methoden zur Vorbereitung des Untergrunds berücksichtigen:
1. Reinigung und Ausbesserung: Stellen Sie sicher, dass die Putzfläche sauber und frei von Staub, Fett und anderen Verunreinigungen ist. Füllen Sie Löcher und Risse mit Spachtelmasse und glätten Sie diese. Entfernen Sie lose Partikel mit einem Besen oder einer Bürste.
2. Mechanisches Aufrauen: Glatte Gipsputzflächen sollten mechanisch aufgeraut werden. Verwenden Sie grobes Schleifpapier oder ein entsprechendes Werkzeug, um die Oberfläche anzurauen. Entfernen Sie nach dem Schleifen den entstandenen Staub gründlich.
3. Grundierung für unterschiedliche Untergrundtypen:
- Stark saugende Untergründe: Verwenden Sie eine Grundierung, die die Saugfähigkeit des Untergrunds herabsetzt bzw. gleichmäßig verteilt, um ein schnelles Entziehen des Anmachwassers zu verhindern.
- Schwach saugende und glatte Untergründe: Bei sehr glatten oder kaum saugenden Oberflächen, wie sie bei Beton vorkommen, ist eine Haftbrücke erforderlich, die eine raue Struktur für die bessere Haftung des neuen Putzes schafft.
- Normal saugende und raue Untergründe: Bei Untergründen mit natürlicher Rauigkeit und moderater Saugfähigkeit kann meist auf eine Grundierung verzichtet werden.
4. Vornässen: In einigen Fällen kann Vornässen des Untergrunds hilfreich sein, um eine gleichmäßige Verteilung der Feuchtigkeit zu gewährleisten. Dies sollte jedoch gemäß den Herstellerangaben erfolgen.
Auftragen des neuen Gipsputzes
Das Auftragen des neuen Gipsputzes erfordert eine sorgfältige Vorgehensweise. Folgen Sie diesen Schritten:
- Anrühren des Gipsputzes: Geben Sie die benötigte Menge sauberes Wasser in einen Mörtelkübel und fügen Sie den Gipsputz hinzu. Mischen Sie die Masse gründlich mit einem Rührwerk und vermeiden Sie Klumpenbildung. Lassen Sie den Gipsputz nach dem Mischen einige Minuten ruhen.
- Vornässen der Wand: Falls erforderlich, sollten Sie die zu verputzende Wand leicht vornässen, um eine gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung sicherzustellen.
- Putzauftrag: Tragen Sie den gemischten Gipsputz mit einer Glättkelle oder einer Reibebrettkelle von unten nach oben auf die Wand auf. Achten Sie auf eine gleichmäßige Schichtdicke und verteilen Sie den Putz sorgfältig.
- Abziehen und Glätten: Ziehen Sie die Fläche mit einem geraden Abziehbrett oder einer Kartätsche ab, um den Putz eben zu gestalten. Glätten Sie nach dem Ansteifen die Oberfläche erneut mit einer Glättekelle oder einem Filzbrett.
- Endbearbeitung: Da Gipsputz schnell abbindet, sollten Sie zügig arbeiten. Nach dem Ansteifen können Sie die Oberfläche gegebenenfalls nochmal glätten oder leicht abfilzen.
- Trocknen lassen: Lassen Sie den aufgetragenen Gipsputz vollständig trocknen, bevor Sie mit weiteren Arbeiten wie Streichen oder Tapezieren fortfahren. Beachten Sie die spezifischen Herstellerangaben zur Trocknungszeit.
Zusätzliche Tipps für ein optimales Ergebnis
Beachten Sie folgende Tipps, um sicherzustellen, dass Ihr Gipsputz-Projekt optimal gelingt:
Richtige Handhabung und Lagerung
Lagern Sie den Gipsputz sowie alle verwendeten Materialien trocken und frostfrei, um deren Qualität zu erhalten.
Untergrundvorbereitung
- Prüfen Sie die Feuchtigkeit des Untergrunds, die unter 3 Masseprozent in den obersten 2 bis 3 cm der Oberfläche liegen sollte.
- Verwenden Sie bei stark saugenden Untergründen eine spezielle Grundierung.
Qualität des Werkzeugs
Verwenden Sie hochwertige Werkzeuge, da beschädigte oder verschmutzte Geräte das Endergebnis negativ beeinflussen können.
Arbeitstechniken
- Arbeiten Sie stets in kleinen Abschnitten, um vorzeitiges Abbinden des Gipsmörtels zu vermeiden.
- Halten Sie eine gleichmäßige Schichtdicke ein, um Spannungen und Rissen vorzubeugen.
Witterungsbedingungen
Vermeiden Sie Verputzen bei extremen Temperaturen. Ideal sind Temperaturen zwischen 5 und 30 Grad Celsius. Direkte Sonneneinstrahlung und starke Zugluft sollten ebenfalls vermieden werden.
Nachbearbeitung
Feuchten Sie die Oberfläche leicht an, wenn Sie kleine Korrekturen im frischen Zustand des Putzes vornehmen.
Sicherheit
Tragen Sie geeignete Schutzkleidung wie Handschuhe und Schutzbrille, um Haut- und Augenkontakt mit dem Gipsmörtel zu vermeiden.